Thriller Spannung 2021: 13 Urlaubs-Krimis auf 1527 Seiten. A. F. Morland

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Thriller Spannung 2021: 13 Urlaubs-Krimis auf 1527 Seiten - A. F. Morland

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anrufen, Mister“, sagte Sabato mit harter Stimme. „Das ist für uns beide viel zu gefährlich.“

      „Es ist ein weiterer Notfall eingetreten“, entgegnete der andere hastig. „In der Zeit, in der der Beobachter ausgeschaltet wurde, war ein richtiger Schnüffler bei mir zu Besuch. Er weiß für meinen Geschmack zu viel und muss aus dem Wege geräumt werden.“

      „Ich glaube, ich habe bald keine Lust mehr, für Sie zu arbeiten“, sagte Sabato. „Entweder sehen Sie Gespenster, oder die halbe Stadt weiß bereits, was Sie treiben.“

      „Hören Sie zu!“ Die Stimme wurde drängend. „Ich bezahle gut. Aber dieser Mann muss weg. Er ist gefährlich. Und ich habe den Eindruck, dass er die Wahrheit kennt.“

      „Ich bin an Ihrem Geld nicht mehr interessiert“, antwortete Sabato. „Sehen Sie doch selbst zu, wie Sie sich die Mitwisser vom Hals schaffen.“

      „Ich lasse Sie hochgehen“, drohte der andere. „Ich weiß genug über Sie, die Polizei wird sich über einen solchen Fang freuen. Sie wissen, dass ich in dieser Stadt eine Menge Beziehungen habe.“

      Sabato schwieg ein paar Sekunden, aber seine Augen hatten einen Ausdruck angenommen, bei dessen Anblick anderen ein kalter Schauer über den Rücken gelaufen wäre.

      „Das würden Sie nicht wagen“, sagte er schließlich. „Sie hängen mit drin, wenn Sie gegen mich etwas unternehmen.“

      Sein Gesprächspartner am anderen Ende lachte.

      „Wer wird Ihnen glauben? Bei dem Job, den Sie haben? Ich bin in New York ein bekannter und wichtiger Mann. Ihr Wort gilt absolut nichts gegen meins. Also, tun Sie es oder nicht?“

      Sabato nagte an seiner Unterlippe. „Ja. Wie heißt der Mann?“

      „Er heißt Steve McCoy und ist irgendein Schnüffler. Die MacLarens müssten ihn kennen, vielleicht auch ihr Anwalt. Außerdem habe ich vom Fenster aus gesehen, wie er sich mit der Polizei unterhalten hat. Irgendjemand wird schon wissen, wie Sie ihn finden. Aber beeilen Sie sich, ehe er weitere Schritte unternehmen kann.“

      „Ich werde mich darum kümmern“, sagte Sabato und legte auf. Er ließ sich auf das Bett sinken und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.

      Der Auftrag wurde lästig wie ein Klumpfuß und der Kreis der Beteiligten immer größer. Damit wurde der Sicherheitsfaktor unberechenbar. Er befand sich in einer Situation, in der er nie zuvor gewesen war. Sein eigener Auftraggeber erpresste ihn. Und dagegen war Sabato allergisch.

      Es war höchste Zeit, eine Lösung zu finden, die ihn von allen Schwierigkeiten befreite.

      Er stand auf und öffnete den Koffer, der immer noch auf dem Tisch lag. Es roch leicht nach Waffenöl.

      ––––––––

      26.

      Steve McCoy wachte mühsam auf. Er blinzelte, als ein Sonnenstrahl in seine Augen blendete. Er schwang die Beine aus dem Bett und reckte sich.

      Die Nacht hatte er in seinem Haus in Brooklyn verbracht. Er wollte heute Morgen sehr früh beginnen.

      Er sah auf seine Uhr. Es war in der Tat noch früh.

      Eine kalte Dusche und ein kräftiges Frühstück brachten ihn auf die Beine.

      Sein erster Weg führte ihn zu dem zuständigen Polizeirevier, wo er seine Angaben über den Mord vom Vorabend protokollieren ließ. Das Ganze dauerte knapp zwanzig Minuten. Endlich konnte er gehen. Die Polizisten hatten zu dieser frühen Stunde offensichtlich auch noch keine Lust zu längeren Verhören. Zudem hatte niemand Interesse an dem kleinen Ganoven, der von einem anderen Ganoven erschossen worden war.

      Anschließend führte Steve mehrere Telefongespräche. Seine Dienststelle hatte schließlich jede Menge gute Verbindungen zu allen Bereichen der Verbrechensbekämpfung. Danach hatte er einen Namen und eine Adresse. Sie gehörte einem der Gangster, die Dr. Charles Highwood zusammengeschlagen hatten. Der Name lautete Harvey Atkins und die Adresse East 31. Straße.

      Das Haus hätte bei einer Schönheitskonkurrenz keinen Preis gewonnen. Steve blickte die Fassade hinauf. Der Putz war zum größten Teil abgeblättert, und die Fenster hätten dringend einen Anstrich gebraucht. Vor dem Eingang lärmten Kinder. Es roch nach Abfällen.

      Steve schüttelte den Kopf. Immer mehr New Yorker mussten in solcher Umgebung leben. Die Slums breiteten sich aus wie Krebsgeschwüre – Brutstätten des Verbrechens. Und es sah nicht so aus, als könnte diese Entwicklung in der nächsten Zeit aufgehalten werden. Das hatte nur einen Vorteil: Steve McCoy würde sich über Arbeitsmangel nicht zu beklagen haben.

      Er drückte die Tür auf und ging in den dämmerigen Hausflur. Rasch überflog er die Namen auf den Briefkästen. Er hatte keine großen Schwierigkeiten gehabt, den Besitzer des Wagens festzustellen, mit dem die Gangster vor Dr. Highwoods Haus geflohen waren. Ein zweiter Anruf hatte ihn über einen Auszug aus dem Strafregister informiert. Dort war auch der Komplice von Atkins registriert: Bill Ellison. Solche kleinen Gangster änderten ihre Gewohnheiten selten. Deshalb kam die Polizei ihnen auch immer wieder auf die Spur. Sie hatten einfach kein Format.

      Steve stieg die baufälligen Treppen hinauf, nachdem er den Namen entdeckt hatte, mit krakeliger Schrift auf einen winzigen Zettel geschrieben. Harvey Atkins wohnte im dritten Stock.

      Je weiter Steve nach oben kam, desto undefinierbarer wurden die Gerüche. Er hätte es hier nicht einen Tag ausgehalten. Schließlich stand er im dritten Stock, in der Hand die Werbedrucksache, die er aus Atkins Briefkasten gefischt hatte.

      Die Klingel an der Tür, an der unter anderen auch der Name von Harvey Atkins stand, funktionierte nicht. Steve klopfte.

      Es dauerte nur Sekunden, bis die Tür geöffnet wurde. Eine alte Frau in einem schmutzigen Kittel starrte ihn wortlos an.

      „Ich möchte zu Mister Atkins“, sagte Steve.

      Sie verzog das Gesicht zu einem Grinsen, wobei eine prächtige Reihe von Zahnlücken sichtbar wurde.

      „Sie können ja mal versuchen, ihn wachzukriegen. Er schläft ziemlich lange, weil er sich am Abend volllaufen lässt. Aber wenn Sie zu seinen Freunden gehören, wissen Sie das sicher.“

      Sie betrachtete ihn abschätzend. „Und wenn Sie nicht dazugehören, wird er Sie gleich rausschmeißen.“

      Sie zog die Tür auf und ließ Steve eintreten.

      „Dritte Tür rechts. Gehen Sie ruhig rein.“

      Sie sah ihm nach, als er auf die Tür zuging. Im Gesicht hatte sie immer noch ihr Grinsen, das immerhin für eine Nebenrolle in einem Gruselfilm gereicht hätte.

      In dem Zimmer roch es nach abgestandenem Fusel und Zigarettenrauch. Die Einrichtung war dürftig. Das einzig Neue war ein Telefon auf dem Nachttisch.

      Atkins lag in voller Kleidung auf dem Bett und schlief. Als Steve weiter ins Zimmer trat, schlug er plötzlich die Augen auf und sah den Eindringling fassungslos an.

      Steve warf den Werbebrief aufs Bett. „Ich bringe

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