Thriller Spannung 2021: 13 Urlaubs-Krimis auf 1527 Seiten. A. F. Morland

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Thriller Spannung 2021: 13 Urlaubs-Krimis auf 1527 Seiten - A. F. Morland

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geschleudert, fiel in eine zersplitterte Scheibe, und ein dolchartiger Glassplitter bohrte sich in seinen Hals.

      Sabato senkte den Revolver. Ellison rutschte neben dem Hinterrad zu Boden. Die helle Jacke färbte sich dort dunkel, wo die Kugel ausgetreten war. Ellison rührte sich nicht mehr. Ein Schuss durchs Herz aus dieser Entfernung mit einer 44er Magnum überlebte niemand.

      Sabato steckte den Revolver ein, packte die Leiche unter den Achseln und zerrte sie bis zum Ende der Gasse. Er blickte um die Ecke und sah befriedigt die Reihe der Autowracks, die für die Presse vorgesehen waren. Es war kein Mensch in der Nähe. Die Autowracks wurden mit einem Elektromagneten in die Presse gehoben, und der Kranführer konnte diese Stelle nicht einsehen.

      Der Killer wusste das, denn er hatte hier bereits einmal einen Auftrag erledigt.

      Er öffnete den Kofferraum des letzten Wagens, hob den Toten hinein und schlug die Klappe wieder zu. In einigen Stunden würde Bill Ellison spurlos verschwunden sein, eingeschlossen in einem rechteckigen Block aus Metall, Glas und Kunststoff, bestimmt für einen heißen Schmelzofen.

      Sabato warf einen prüfenden Blick in die Runde. Er war immer noch allein. Langsam streifte er seine Handschuhe ab und schob sie in die Tasche. Dann drehte er sich ruckartig um und trat den Rückweg an. Auf seinem Gesicht stand ein schwaches Lächeln.

      ––––––––

      28.

      Steve McCoy suchte gerade einen anderen Sender im Autoradio, als Harvey Atkins das Haus verließ. Steve blickte auf seine Uhr. Über zwei Stunden hatte er warten müssen, aber seine Geduld hatte sich schließlich bezahlt gemacht. Der Motor des Camaro sprang an.

      Atkins achtete nicht auf seine Umgebung, sondern strebte mit schnellen Schritten auf einen Taxistand zu, der etwa zweihundert Meter entfernt war, Steve McCoy folgte in einigem Abstand.

      Der Gangster stieg in ein Yellow Cab, und der Wagen scherte aus der Reihe. Steve hatte keine Schwierigkeiten, ihm zu folgen. Es ging ins südliche Manhattan, Richtung East River. Sie fuhren über die Bowery und bogen vor der Manhattan Bridge nach links ab.

      Zwei Querstraßen weiter hielt das Taxi. Steve sah, dass Atkins bezahlte, die Straße überquerte und auf der anderen Seite in einem Lokal verschwand.

      Steve brauchte ein paar Minuten, bis er eine Parklücke gefunden hatte. Dabei fragte er sich, wieso der Gangster nicht seinen eigenen Wagen benutzte, sondern Geld für ein teures Taxi ausgab. Aber vielleicht war das gar nicht so merkwürdig. Vielleicht hatte Atkins nur die Absicht, sich nach dem Besuch von Steve McCoy volllaufen zu lassen.

      Steve schloss seinen Wagen ab und ging ebenfalls über die Straße. Das Lokal hieß schlicht „The Saloon“ und unterschied sich von einer ehrlichen alten Westernkneipe wie ein Ackergaul von einem Rennpferd.

      Es war unmöglich, von außen hineinzusehen. Die zwei schmierigen Fenster wurden von dichten Vorhängen verhängt. Über dem Eingang flackerte ein rotes Neonlicht. Die Speisekarte neben der Tür war so verblichen, dass man fast kein Wort mehr erkennen konnte. Entschlossen drückte Steve die Tür auf. Es dauerte ein paar Sekunden, bis er sich an die schlechten Lichtverhältnisse gewöhnt hatte. Er setzte sich an einen Tisch in einer Nische gleich neben dem Eingang.

      Der Grundriss des Raums war fast quadratisch. An der gegenüberliegenden Seite befand sich die Bar mit einigen wackligen Hockern, deren Polster völlig zerschlissen waren. Die Mitte des Raumes war frei, offenbar eine Tanzfläche.

      Eine relativ moderne Music-Box stand an der Seite, sie war jedoch nicht in Betrieb. An der Bar hockten zwei Männer. Harvey Atkins war nicht zu sehen. Entweder saß er in einer Nische, oder er hatte das Lokal bereits wieder verlassen. Vielleicht gab es einen Hinterausgang.

      Steve stand auf und schlenderte zu den Toiletten. Im Vorbeigehen bestellte er beim Barkeeper ein Bier.

      Vor Steve öffnete sich ein schmaler Gang, der bis unter die Decke mit leeren Kistenstapeln gefüllt war. Nur eine trübe Funzel brannte. Mehrere Türen gingen von dem Gang ab. Die Erste betraf Ladys, die Zweite Gents, und auf der Nächsten stand „Privat“. Dahinter befand sich noch eine weitere, auf der nichts stand.

      Steve öffnete sie. Es war ein Lagerraum, in dem es nach schalem Bier und alter Wäsche roch. Er rümpfte die Nase.

      Die letzte Tür führte auf einen Hof, war aber abgeschlossen. Atkins befand sich jedenfalls nicht hier.

      Steve überprüfte noch die Toilette. Aber auch dort befand sich außer monatealtem Dreck nichts Bemerkenswertes. Er ging zurück in den Gastraum. Sein Bier stand inzwischen auf dem Tisch. Er nahm einen kleinen Schluck und sah sich gründlich um.

      Jetzt erst entdeckte er die Treppe. Sie war schmal und leicht zu übersehen und führte an der linken Seite zwischen zwei hölzernen Nischen in den ersten Stock. Dort oben musste Atkins sein.

      Steve überlegte, ob er hinaufgehen sollte. Dann verwarf er diesen Gedanken. Denn er hätte kaum unauffällig verschwinden können, und der Barkeeper beobachtete ihn bereits aufmerksam. Fremde Gäste waren in solchen Etablissements immer suspekt.

      In diesem Augenblick kam ein neuer Gast herein. Er ging mit raschen Schritten durch den Raum auf die Treppe zu und verschwand nach oben. Steve sah ihn nur von hinten. Er war schlank und hochgewachsen und trug dunkle Handschuhe. Sein Anzug war vermutlich nicht von der Stange. Trotzdem erkannte Steve den Riemen des Schulterholsters unter dem Sakko.

      Er setzte langsam das Bierglas ab und zog die Stirn in Falten. Hier fand sicher keine gewöhnliche geschäftliche Besprechung statt.

      Steve stand auf und ging ebenfalls zu der Treppe. Er blickte nach oben, konnte aber nichts erkennen. Wie ein Schatten glitt der Barkeeper neben ihn.

      „Das dort oben ist privat.“ Er legte seine Hand in einer vertraulichen Geste auf Steves Schulter.

      Steve McCoy schüttelte die Hand unwillig ab.

      „Ich dachte, ich hätte einen Bekannten entdeckt. Er ist eben nach oben gegangen.“

      Der Barkeeper schüttelte leicht den Kopf und grinste. „Sie haben sich bestimmt getäuscht. Der Mann gehört mit Sicherheit nicht zu Ihren Bekannten.“

      Er lachte leise in sich hinein. „Das würde mich jedenfalls sehr wundern. Darf ich Ihnen noch ein Bier bringen? Vielleicht auf Kosten des Hauses? Bei neuen Gästen tun wir das immer.“

      Steve sah ihn unbewegt an. „Nein, danke. Ein Bier in Ihrem Laden reicht mir völlig.“

      Der Barkeeper zuckte mit den Schultern und schlurfte wieder hinter seinen Tresen, um dort in einer Sportzeitung weiterzulesen.

      Steve setzte sich an seinen Tisch und wartete. Mehr konnte er im Moment nicht tun, obwohl er vor Anspannung fast vibrierte. Er fühlte, dass er dicht vor dem Ziel war. Er glaubte zu wissen, warum und durch welche Machenschaften Kevin MacLaren in Untersuchungshaft gekommen war.

      Auf der Treppe wurden Schritte laut. Steve lehnte sich tiefer in den Schatten zurück. Harvey Atkins erschien, und hinter ihm der schlanke Neuankömmling. Die beiden sprachen nicht miteinander und gingen auf den Ausgang zu.

      Als sie an ihm vorbeikamen, warf der zweite Mann einen

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