Teppiche. Clemens von Alexandria

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Teppiche - Clemens von Alexandria Die Schriften der Kirchenväter

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von Geburt an blind sei.2289

      2.„Und sie gebar einen Sohn, der die strahlende Sonne nicht schaute“, sagt Euphorion von Chalkis.2290

      3. Und Euripides hat in dem Stück „Alexandros“ gedichtet: „Ein schlecht Erziehungsmittel ist zu tapferm Sinn Der Reichtum für die Menschen und die Schwelgerei.“2291

      4. Es heißt ja (bei ihm) auch: „Der Armut Teil ward Weisheit, weil sie ihr verwandt.“2292

      5. Die Habgier würde nicht nur Sparta, sondern überhaupt jede Stadt zugrunde richten.2293

      6.„Nicht weißes Silber also oder Gold allein hat für die Menschen Geldeswert, die Tugend auch“, wie Sophokles sagt.2294

      VI. Kapitel

      25.

      1. Unser heiliger Erlöser gebrauchte aber die Wörter Armut und Reichtum und ähnliche Begriffe sowohl mit Bezug auf das Geistliche als auch auf das Sinnliche. Wenn er nämlich sagt: „Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt sind“,2295 so lehrt er uns damit ganz deutlich, daß wir den Glaubenszeugen in jeder Lage suchen müssen.

      2. Wenn dieser der Gerechtigkeit wegen arm2296 ist, so bezeugt er damit, daß die Gerechtigkeit, die er lieb gewann, ein Gut ist; und wenn er der Gerechtigkeit wegen Hunger oder Durst leidet,2297 so bezeugt er damit, daß die Gerechtigkeit das Beste ist.

      26.

      1. Ebenso bezeugt derjenige, der der Gerechtigkeit wegen weint und trauert,2298 dem besten Gesetz, daß es gut sei.

      2. Wie die um der Gerechtigkeit willen Verfolgten,2299 so nennt auch die ihretwegen Hungernden und Dürstenden2300 der selig, der das echte Verlangen anerkennt, das auch der Hunger nicht zu stören vermag.2301

      3. Auch wenn sie nach der Gerechtigkeit selbst hungern,2302 sind sie selig; „selig sind“ aber auch „die Armen“, sei es am Geiste, sei es an äußerer Habe, offenbar um der Gerechtigkeit willen.2303

      4. Er preist also vielleicht nicht schlechthin die Armen selig, sondern diejenigen, die sich entschlossen haben, der Gerechtigkeit wegen völlig mittellos zu werden, das sind die, die die Ehren hienieden im blick auf den Erwerb des (wahren) Gutes gering achteten.

      5. Ebenso preist er aber auch diejenigen selig, die um ihrer Keuschheit willen nach ihrem inneren Wesen und ihrer äußeren Erscheinung schön geworden sind, und die Adeligen und Hochgeehrten, die um der Gerechtigkeit willen zur Sohnschaft gelangt sind und deshalb „die Macht erhalten haben, Gottes Kinder zu werden“2304 und „über Schlangen und Skorpionen hin zu wandeln“2305 und über Dämonen Herr zu werden und über das Heer des Widersachers.2306

      27.

      1. Und überhaupt läßt die von dem Herrn gelehrte Selbstzucht die Seele mit Dankbarkeit von dem Körper scheiden, wenn anders sie auch selbst sich durch innere Umwandlung von ihm losreißt.

      2. Denn „wer seine Seele findet, wird sie verlieren, und wer sie verliert, der wird sie finden“,2307 wenn wir nur alles, was an uns sterblich ist, an die Unvergänglichkeit Gottes hingeben. Gottes Wille ist aber die Erkenntnis Gottes, und diese ist Gemeinschaft mit seiner Unvergänglichkeit.

      3. Wer also auf dem Wege der Buße seine Seele als sündig erkennt, wird sie verlieren weg von der Sünde, von der sie sich losgerissen hat; wenn er sie aber verloren hat, wird er sie wiederfinden in dem Gehorsam, da sie durch den Glauben zu neuem Leben gelangt, der Sünde aber abgestorben ist.2308 Das also ist der Sinn von „seine Seele finden“: sich selbst erkennen.

      28.

      1. Das Umkehren zu den göttlichen Dingen geschieht aber, wie die Stoiker sagen,2309 durch eine Umwandlung, indem sich nämlich die Seele auf die Weisheit hin umwandelt.

      2. Nach Platon aber geschieht es, indem die Seele eine Umkehr zum Besseren und ein Umwenden aus einem nachtähnlichen Tage vollzieht.2310

      3. So gestehen denn auch die Philosophen dem Sittlichguten die Möglichkeit eines mit der Vernunft übereinstimmenden freiwilligen Scheidens aus dem Leben zu, wenn er durch irgend etwas in dem Maß der Freiheit, zu handeln, beraubt ist, daß ihm nicht einmal mehr die Hoffnung, handeln zu können, übriggeblieben ist.2311

      4. Der Richter aber, der mit Gewalt dazu zwingen will, den Geliebten zu verleugnen, scheint mir ans Licht zu bringen, wer Gottes Freund ist und wer nicht.

      5. Da ist dann auch keine Möglichkeit mehr vorhanden, zu vergleichen und zu fragen, wofür man sich entscheiden soll, für (die Rücksicht auf) die Drohung der Menschen oder für die Liebe Gottes.

      6. Und die Enthaltung von bösen Taten erweist sich in gewissem Sinn als eine Verringerung und Austilgung der Laster, indem ihre Wirksamkeit dadurch, daß nichts geschieht, aufgehoben wird; und das ist der Sinn der Worte: „Verkaufe, was dir gehört, und gib es den Armen und komm und folge mir nach!“2312 Das heißt: Folge dem, was von dem Herrn gesagt wird!

      29.

      1. Mit dem, was jemand „gehört“, soll der Herr, wie einige behaupten, das gemeint haben, was in der Seele an Fremdem ist; aber wie das unter die Armen verteilt werden soll, das können sie nicht sagen. Gott aber verteilt alles an alle nach ihrem Verdienst, da seine Weltverwaltung gerecht ist.

      2. Achte also, so sagt er, wegen der dir verliehenen Herrlichkeit deine Habe gering, die Gott verteilt; folge dem von mir Gesagten, indem du dem Aufstieg des Geistes zustrebst, nicht nur durch die Enthaltung von Bösem gerechtfertigt, sondern dazu auch durch das vom Herrn gebotene Gutestun zur Vollkommenheit geführt.

      3. So warf der Herr dem, der sich rühmte, die Gebote des Gesetzes vollkommen erfüllt zu haben,2313 vor, daß er seinen Nächsten nicht geliebt habe. Gutes zu tun verspricht aber die Liebe, die entsprechend der von ihr erreichten hohen Stufe der Erkenntnis auch über den Sabbat Herrin ist.2314

      4. Man muß aber, wie ich meine, zu der Lehre des Heilands weder aus Furcht vor der Strafe noch wegen der Verheißung eines Geschenkes, sondern um des Guten selbst willen hinzukommen.

      30.

      1. Solche Leute werden zur Rechten des Heiligtums aufgestellt.2315 Diejenigen aber, die meinen, durch die Hingabe der vergänglichen Dinge das Unvergängliche eintauschen zu können, werden in dem Gleichnis von den beiden Brüdern „Taglöhner“ genannt,2316 und vielleicht tritt hier das Wort „nach der Ähnlichkeit und nach dem Bilde“2317 in Erscheinung, so daß die einen entsprechend ihrer Ähnlichkeit mit dem Heiland selbst mit ihm wandeln, die anderen, die auf der linken Seite stehen, nur nach dem Bilde dieser Leute.

      2. Sie stehen also erst an der dritten Stelle nach der Wahrheit,2318 da zwar beide aus der gleichen Wurzel stammen, aber ihre Entscheidung nicht gleich ist oder vielmehr der durch die Entscheidung begründete Unterschied nicht gering ist.

      3.

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