Im Schoß der Familie. Franziska Steinhauer

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Im Schoß der Familie - Franziska Steinhauer

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geschrieben. Deshalb wissen wir auch, dass er seine Planung für die neue Fabrik besser und schneller umsetzen konnte als erhofft. Über seine Reisepläne jedoch hat er nichts verlauten lassen.»

      «Was, wenn nun eine wichtige Entscheidung hätte getroffen werden müssen, das Fräulein zum Beispiel krank geworden wäre?»

      «Sie ist rechtlich unser Mündel. Alle Entscheidungen treffen wir.» Sie merkte, dass sie im Präsens gesprochen hat, und schlug die Hände vor den Mund. «Aber das hat ja nun keine Bedeutung mehr.»

      Wortlosigkeit richtete sich im Raum ein.

      Plötzlich änderte sich der Gesichtsausdruck der Gastgeberin. Gerade noch schmerzverzerrt, wandelten sich die Züge hin zum Arroganten, ihr Blick wurde kalt, und ein neuer Ton hielt Einzug. «Ich hoffe, die dramatische Entwicklung wird unser gutes Verhältnis nicht belasten. Es wäre mehr als bedauerlich, wenn der heutige Abend unsere langjährige Freundschaft zerstörte und unsere Geschäftsbeziehungen belastete.»

      Ganter hörte ihr fassungslos zu. Konzentrierte sich darauf, den Mund nicht unvorteilhaft und dümmlich offen stehen zu lassen. Vorsichtshalber griff er mit der Rechten an sein Kinn. Da wäre ich aber gern dabei, wenn die Familie Weitershausen auf den Vater des Opfers trifft, dachte er sarkastisch. Ganz friedlich wird das wohl kaum abgehen. Ich würde glauben, dass diese Leute mein Kind nicht gut betreut haben. Ich könnte ihnen das nie im Leben verzeihen. Mein Gott, Ganter, diesen Fall kriegst du nie gelöst. Diese Leute fühlen und handeln völlig anders als du! Neben einem Mordopfer stehend, denken die nicht an den Schmerz des nächsten Verwandten, sondern an die Geschäftsbeziehungen, die nicht gestört werden sollen, mahnte seine innere Stimme, und ein schwarzer Verdacht keimte in ihm auf: Er war in der letzten Zeit einige Male hart bei seinen Vorgesetzten angeeckt – hatte man ihm diesen Fall zugewiesen, damit er scheiterte? Sollte so seine Laufbahn beendet werden?

      Konrad schlenderte auf seinem Heimweg nach dem Besuch der Eckkneipe langsam durch die Wolfsgasse. Je näher er seiner Haustür kam, desto lustloser schritt er aus. Harry trottete schweigend nebenher, so als wolle er ihn beim Denken nicht stören.

      «Weißt du was, Harry? Fritz haben wir schon lange nicht mehr besucht. Das machen wir morgen! Der wird sich freuen, wenn wir mal wieder bei ihm auftauchen. Vielleicht nehmen wir unsere Damen mit, dann können sich die Mütter über Kindererziehung austauschen, während wir Männer uns mit wichtigen Angelegenheiten auseinandersetzen, Politik zum Beispiel. Und so viel Arbeit wird er auch nicht haben, dass er uns kurzerhand vor die Tür setzt.» Konrad nickte seinem Hund zu. «Eine Runde noch, dann müssen wir wirklich hoch!»

      Nach einer halben Stunde standen sie erneut vor dem Hauseingang. «Das war’s für heute. Morgen gehen wir bei Fritz vorbei. Vielleicht muss Frieda einfach mehr unter Leute.»

      Konrad bückte sich und hob den kurzbeinigen Begleiter auf den Arm, trug ihn die breite Treppe hoch bis in die Wohnung.

      Alles dunkel.

      «Psst!», flüsterte er Harry ins Ohr. «Die Damen schlafen wohl schon. Da wollen wir sie mal lieber nicht wecken.»

      Harry verstand. Trollte sich leise auf seinen Platz neben dem noch warmen Ofen.

      Konrad kroch wenig später zu Frieda ins Bett. Seine Frau murrte leise im Schlaf, warf sich herum und wandte ihm den Rücken zu. Auch gut, dachte Konrad trotzig, dann muss ich nicht mit dir reden. Worüber auch?

      Als der Morgen zu dämmern begann, war Fritz Ganter müde und zerschlagen auf dem Weg nach Hause. Wenigstens ein frisches Hemd für den neuen Arbeitstag würde er brauchen. Auf der Fahrt überlegte er, was er nun an greifbaren Informationen über die Ermordete bekommen hatte. Wenig. Immer freundlich sei sie gewesen, stets sauber und ordentlich, pünktlich, zuvorkommend. Eine junge Frau ohne die geringste schlechte Eigenschaft. Neid, Missgunst oder intrigantes Gehabe seien ihrem Wesen fremd gewesen, hatte man ihm unisono versichert. Sie wusste sich zu benehmen, war von gutmütigem Wesen, hatte man zu Protokoll gegeben. Wo sollte da eine polizeiliche Ermittlung ansetzen?

      «Tja», murmelte Ganter in den Tagesanbruch, «und doch war irgendjemand der Auffassung, du habest den Tod verdient. Aber wer tötet einen Engel?»

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