Fünf Wochen im Ballon. Jules Verne

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Fünf Wochen im Ballon - Jules Verne

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Stadt Agades zu unternehmen, und schloss sich dann der Expedition, die am 12. Dezember weitermarschierte, von neuem an. In der Provinz von Damerghu trennten sich die drei Reisenden, und Barth schlug die Straße nach Kano ein, wo er nach langem, geduldigem Ausharren und bedeutenden Geldopfern endlich anlangte.

      Obwohl er an einem heftigen Fieber litt, verließ er am 7. März in Begleitung eines einzigen Bedienten die Stadt. Der Hauptzweck seiner Reise war, den Tschad-See zu erkundschaften, von dem er bis dahin noch 350 Meilen entfernt war. Er schritt also östlich vor und erreichte den eigentlichen Kern des großen Reiches von Zentralafrika, die Stadt Suricolo in Bornu. Hier erfuhr er die Nachricht vom Tode Richardsons, der den Strapazen und Entbehrungen erlag. Barth setzte seine Reise fort und kam nach drei Wochen, am 14. April, also ein Jahr und vierzehn Tage nach seiner Abreise von Tripoli, in der Stadt Ngornu an.

      Am 29. März 1851 fanden wir ihn mit Overweg wieder auf der Reise, um dem Königreich Adamaua im Süden des Sees einen Besuch abzustatten. Er gelangte bis zur Stadt Yola, etwas unter dem 9. Grad nördlicher Breite: die äußerste Grenze im Süden, die von diesem kühnen Reisenden erreicht worden war.

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      Im Monat August kehrte er nach Kuka zurück, durchreiste sodann Mandara, Barghimi, Kanem und erreichte als äußerste Grenze im Osten die Stadt Masena, die bei 17° 20‘westlicher Länge liegt.[1]

      Nach dem Tode Overwegs, seines letzten Begleiters, schlug er sich am 25. November 1852 nach Westen, besuchte Sockoto, überschritt den Niger und kam endlich in Timbuktu an, wo er in der schlechtesten Behandlung und in großem Elend acht lange Monate unter den Quälereien des Scheiks schmachten musste. Aber die Anwesenheit eines Christen in der Stadt wurde nicht länger geduldet; die Fullannes drohten mit einer Belagerung. Der Doktor verließ also Timbuktu am 17. März 1854, flüchtete an die Grenze, wo er 33 Tage in der vollständigsten Hilflosigkeit zu verweilen gezwungen war, kehrte im November nach Kano zurück und begab sich wieder nach Kuka, von wo er nach einer viermonatigen Rast die Straße Denhams weiterverfolgte. Gegen Ende August 1855 sah er Tripoli wieder und erschien, der einzige von der Expedition übrig gebliebene, am sechsten September in London.

      Dies war die kühne Reise Barths, in Bezug auf welche Doktor Fergusson sich sorgfältig notierte, dass er über 4° nördlicher Breite und 17° westlicher Länge nicht hinausgekommen sei.

      Vergegenwärtigen wir uns nunmehr, was die Lieutenants Burton und Speke in Ostafrika ausrichteten:

      Die verschiedenen Expeditionen, welche am Nil aufwärts gegangen waren, hatten niemals vermocht, bis an die geheimnisvollen Quellen des Flusses zu gelangen. Nach dem Bericht des deutschen Arztes Ferdinand Werne machte die im Jahre 1840 unter den Auspizien Mehemet-Alis unternommene Expedition in Gondokoro zwischen dem 4. und 5. Grad nördlicher Parallelkreise halt.

      Im Jahre 1855 brach Brun-Rollet aus Savoyen (zum Konsul von Sardinien im östlichen Sudan ernannt, um Vaudey, der dort seinen Tod gefunden hatte, zu ersetzen), von Chartum auf, gelangte mit Gummi und Elfenbein handelnd nach Belenia bis über den 4. Grad hinaus und kehrte krank nach Chartum zurück, wo er im Jahre 1857 starb.

      Weder Dr. Peney, Chef des Medizinalwesens in Ägypten, welcher auf einem kleinen Dampfboot einen Grad unterhalb Gondokoro erreichte und nach seiner Rückkehr vor Erschöpfung in Chartum starb, noch der Venetianer Miani, der, um die unterhalb Gondokoros gelegenen Katarakte biegend, den zweiten Parallelkreis erreichte, noch auch der Malteser Kaufmann Andrea Debono, welcher seine Exkursion an dem Nil noch weiter fortsetzte, konnten über diese bisher unüberschrittene Grenze hinauskommen.

      Im Jahre 1859 begab sich Herr Guillaume Lejean im Auftrage der französischen Regierung über das Rote Meer nach Chartum und schiffte sich mit einundzwanzig Mann Schiffsvolk und zwanzig Soldaten auf dem Nil ein; aber er konnte nicht über Gondokoro hinauskommen und hatte die größten Gefahren inmitten der aufrührerischen Negerhorden zu bestehen. Die von Herrn d‘Escayrac von Lauture geleitete Expedition suchte gleichfalls vergeblich, an die berüchtigten Quellen zu gelangen.

      Aber vor diesem verhängnisvollen Ziel machten die Reisenden noch immer halt; vor langer Zeit hatten die Abgesandten Neros den 9. Breitengrad erreicht, man kam also in 18 Jahrhunderten nur um 5 oder 7 Grade, d. h. um 300 bis 360 geographische Meilen, weiter.

      Mehrere Reisende versuchten, zu den Nilquellen zu gelangen, indem sie ihre Reise von einem Punkt an der Ostküste Afrikas antraten.

      In den Jahren 1768 bis 1772 reiste der Schotte Bruce von Massaua, dem Hafen Abessiniens, ab, durchquerte Tigre, besuchte die Ruinen von Axum, glaubte irrtümlich, die Nilquellen gefunden zu haben, und brachte kein nennenswertes Ergebnis von seiner Reise mit.

      Im Jahre 1844 gründete Doktor Krapf, Missionar der anglikanischen Kirche, eine Niederlassung in Mombasa an der Küste von Sansibar und entdeckte, in Gesellschaft des Geistlichen Rebmann, 300 Meilen weit von der Küste zwei Berge, den Kilimandscharo und den Kenia, welche die Herren von Heuglin und Thornton kürzlich teilweise erstiegen haben.

      Im Jahre 1845 stieg der Franzose Maizan in Bagamayo, gegenüber Sansibar, an Land und gelangte nach Dejela-Mhora, wo ihn ein Häuptling unter den grausamsten Martern hinrichten ließ.

      Im Monat August des Jahres 1859 erreichte der jugendliche Reisende Röscher aus Hamburg, der sich mit einer Karawane arabischer Kaufleute auf den Weg gemacht hatte, den Niassa-See, wo er im Schlaf ermordet wurde.

      Schließlich wurden im Jahre 1857 die Lieutenants Burton und Speke, beide Offiziere im bengalischen Heer, von der Geographischen Gesellschaft in London ausgesandt, um die großen Binnenseen zu erforschen. Am 17. Juni verließen sie Sansibar und drangen geraden Wegs nach Westen vor.

      Nach viermonatigen, unerhörten Leiden gelangten sie, ihres Gepäcks beraubt, ohne ihre Träger, die der Wut der Eingeborenen zum Opfer gefallen waren, in Kaseh, dem Zentralvereinigungspunkt der Kaufleute und Karawanen, an. Sie waren mitten im Mondland und sammelten wertvolle Informationen über die Sitten und Gebräuche, die Regierung, die Religion und die Fauna und Flora des dortigen Gebiets. Dann steuerten sie auf den ersten der großen Binnenseen, den Tanganyika, zu, der zwischen dem 3. und 8. Grad südlicher Breite liegt. Sie kamen dort am 14. Februar 1858 an und besuchten die verschiedenen, meist kannibalischen Völkerschaften, die seine Ufer bewohnen. Am 26. Mai traten sie den Rückweg an und zogen am 20. Juni wieder in Kaseh ein. Dort musste der vor Erschöpfung erkrankte Burton mehrere Monate liegen bleiben. Unterdessen machte Speke einen Abstecher von über dreihundert Meilen Richtung Norden an den Ukerewe-See, den er am 3. August bemerkte; es war ihm jedoch nur möglich, den Anfang desselben unter 2° 31‘ Breite zu besichtigen.

      Am 25. August war er nach Kaseh zurückgekehrt und schlug in Gemeinschaft mit Burton wieder den Weg nach Sansibar ein, wo sie im März des folgenden Jahres wieder eintrafen. Die beiden kühnen Reisenden kehrten nun nach England zurück, und die Geographische Gesellschaft in London erkannte ihnen den Jahrespreis zu.

      Doktor Fergusson merkte sorgfältig an, dass sie weder den 2. Grad südlicher Breite noch den 29. Grad östlicher Länge überschritten hatten. Es kam also darauf an, die Entdeckungsreisen Burtons und Spekes mit denen des Dr. Barth zu vereinigen, und dazu war es notwendig, eine Strecke von über zwölf Graden zu überschreiten.

      FÜNFTES KAPITEL

      Träume Kennedys. – Artikel und Pronomina in der Mehrzahl. – Dicks Insinuierungen. – Spaziergang auf der Karte von Afrika. – Was zwischen den beiden Spitzen des Zirkels bleibt.Gegenwärtige Expeditionen. – Speke und Grant. – Kropf, von Decken, von Heuglin.

      D

      oktor

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