Das Yoga-Lexikon. Wilfried Huchzermeyer

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Das Yoga-Lexikon - Wilfried Huchzermeyer

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Festhalten am weltlichen Leben und körperlichen Freuden und die Furcht, dass man von ihnen allen durch den Tod abgeschnitten wird.“

      Andere Interpreten sprechen von einem Urdrang zum Leben an sich.

      Abhisheka [abhiṣeka] m das Be­netzen oder Besprühen mit geweihtem Wasser. Eine Taufzeremonie bei der Initiation insbesondere im Tantrismus.

      Abhyanga [abhyaṅga] m Salbung, Massage.

      Ābhyantara-Vritti [vṛtti] f wörtl. innere Bewegung, Funktion; eine Übung mit tiefer und lang anhaltender Einatmung.

      Abhyāsa m beständige Praxis. Im Yoga die regelmäßige Durchführung von Übungen.

      Siehe auch Vairāgya, Abs. 2

      Acala adj und m unbeweglich, fest; Berg.

      Ācamana n Nippen, Schlürfen. Das Schlürfen von Wasser aus der Handfläche vor einem Ritual, vor Mahlzeiten etc. zwecks symbolischer Reinigung.

      Ācāra m Verhalten, rechtes Benehmen; auch Methode oder Weg, wie z.B. in Dakshinācāra.

      Ācārya, Āchārya m Lehrer, Gelehrter. Im Yoga ein spiritueller Lehrer, dem besondere Verehrung entgegengebracht wird, da er den Weg zur Erkenntnis weist.

      Accha adj rein, klar, ohne Schatten. Im Hindī bedeutet das Wort „gut, o.k.“

      Acintya adj undenkbar, unvorstellbar. Das Brahman, das unendliche Absolute, ist für unser mentales Denken unerfassbar.

      Acintya-Bhedābheda-Tattva n das Prinzip von der unvorstellbaren Verschiedenheit und Nichtver­schie­denheit, bezieht sich auf die gleichzeitige Verschiedenheit und Einheit von Materie und Geist.

      Eine von Caitanya begründete philosophische Tradition des Ve­dān­ta.

      Acit nicht-Cit, d.h. unbewusst. Siehe auch Cit.

      Acro Yoga m eine Variante des Partner-Yoga mit akrobatischen Elementen, enwickelt von den Amerikanern Jason Nemer und Jenny Sauer-Klein. Neben Āsanas und dem akrobatischen Ansatz kommen als dritte Komponente Ele­mente aus der Thai-Massage hinzu mit Dehnungen und Stre­ckungen, die den Muskel­apparat entspannen.

      Acyuta adj und m „nicht gefallen“, fest, unveränderlich. Name Krishnas in der Bhagavadgītā: Er bleibt stets im Einklang mit seiner göttlichen Natur und fällt nicht von ihr ab.

      Adbhuta adj wunderbar, übernatürlich.

      Ādhāra m Halter, Behältnis; Basis. Regionen im Körper, auf die der Yogī sich energetisch konzen­triert (bis zu 16 werden genannt, von denen einige mit den Cakras identisch sind). Auch eine Bezeichnung für das mensch­liche psychophysische Sys­tem als Ba­sis des Yogas.

      Adharma m Nicht-Dharma, das Fehlen von Recht und Redlichkeit. In der Bhagavadgītā 4.7 erklärt Krishna: „Immer wenn Dharma verfällt und Adharma wächst, manifestiere ich mich.“ Siehe auch Dharma.

      Adhibhautika adj elementar, materiell.

      Adhibhūta adj und n das Materielle, Physische, Gewordene.

      Adhidaiva adj und n das Kosmische, Göttliche; die höchste Gott­heit.

      Adhikāra m Fähigkeit, Autorität. Die Befähigung eines Aspiranten für einen Yoga-Pfad, indem die rechten Voraussetzungen wie Auf­richtigkeit, Stetigkeit etc. gegeben sind.

      Adhikārī, Adhikārin m jemand, der Adhikāra hat.

      Adhishthāna [adhiṣṭhāna] n Basis, Grundlage, Stütze; zugrundeliegende Wahrheit; Wohnsitz, Re­sidenz.

      Adho-mukha „mit dem Gesicht nach unten“, ein Wortelement in Āsana-Bezeichnungen.

      Adhomukhashvanāsana, adho-mukha-shvan-āsana n die Haltung des Hundes, dessen Ge­sicht nach unten zeigt; Hundestreckung.

      adhaḥ – unten; mukha – Gesicht; śvan – Hund; āsana – Haltung. Nach einem Lautgesetz wird a­dhaḥ zu adho.

      Adhomukhavrikshāsana, adho-mukha-vrikshāsana n die Baumhaltung mit Gesicht nach unten; Handstand.

      adhaḥ – unten; mukha – Gesicht; vṛkṣa – Baum; āsana – Haltung. Nach einem Lautgesetz wird a­dhaḥ zu adho.

      Adhvara m Opfer, besonders das Soma-Opfer.

      Adhvaryu m einer der Hauptpriester beim vedischen Opfer, der Sprüche aus dem Yajurveda vorträgt.

      Adhyāropa m in Shankaras Philosophie die fälschliche Überdeckung der Wirklichkeit mit einer irrtümlichen Vorstellung, indem man zum Beispiel in der Dunkelheit ein herumliegendes Tau für eine Schlange hält. In gleichem oder ähn­lichem Sinn werden auch die Begriffe Adhyāsa und Vikshepa verwandt.

      Adhyāsa m siehe Adhyāropa.

      Adhyātma-Yoga m Yoga zur Ver­wirklichung des höchsten Selbstes, u.a. erwähnt in der Ka­tha-Upa­nishad 1.2.12. adhi-ātma bedeutet: was sich auf das Selbst bezieht.

      Ādhyātmika adj auf das höchste Selbst, Ātman, bezogen; spirituell.

      Adhyayana n Lesen, Studieren, besonders der vedischen Texte.

      Ādi m Anfang, Ursprung. In vielen Komposita bedeutet es „erster, erste“, z.B. Ādikavi, der erste Dichter, ein Epithet Vālmīkis, oder Ādiguru, der erste oder ursprüngliche Guru, d.h. die Gottheit, welche als Begründerin einer religiösen Sekte gilt.

      Ādinātha m der ursprüngliche Herr, ein Beiname Shivas.

      Ādīshvara [ādīśvara] m der ursprüngliche Herr, ein Beiname Shivas.

      Aditi adj und f unendlich, grenzenlos. Höchste Natur, unendliches Bewusstsein. Im Veda Mutter der Götter, der Ādityas.

      Siehe auch Deva (letzter Abs.).

      Āditya m Sonne, Sonnengott. Die Ādityas sind die Söhne von Aditi.

      Advaita-Vedānta m philosophisches System, dessen bekanntester Vertreter Shankara ist. a-dvaita bedeutet Nicht-Zweiheit, Nicht-Dualität. So handelt es sich um einen monistischen Vedānta, der letztlich Gott, Welt und Seele als eins und identisch sieht.

      Die Welt der Dualität mit ihren vielfältigen Erscheinungen wird nicht an sich geleugnet, aber als irrealer Schein (Māyā) einer ichbezogenen Wahr­nehmung a­na­ly­siert.

      Eine moderne Advaita-Bewegung, von Außenstehenden auch „Neo-Advaita“ genannt, geht auf H.W.L. Poonja zurück, dessen Schülerinnen und Schüler eine „Satsang-Bewegung“ begründeten. Im Neo-Advaita werden traditionelle Elemente indischer Spiritualität mit Ansätzen westlicher Psychologie verbunden.

      Advāsana n entspannte Bauch­lage. (Wort-Herkunft ungeklärt.)

      Advaya-Tāraka-Upanishad [upa­­niṣad] f die Upanishad „des nicht-dualen Erlösers“, womit das transzendente Bewusstsein gemeint ist, welches sich in vielfältigen Lichterscheinungen offenbart. Eine Yoga-Upanishad, welche den Tāraka-Yoga darlegt.

      Ādyashakti [ādyaśakti] f die uranfängliche (ādya) Kraft (shakti) des Universums;

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