Das Yoga-Lexikon. Wilfried Huchzermeyer

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Das Yoga-Lexikon - Wilfried Huchzermeyer

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verbrannte.

      Ananta adj und m ohne Ende (an-anta), unendlich. Name der kosmischen Schlange Shesha, auf der Vishnu ruht; bezeichnet auch Vishnu selbst.

      Anantashayana [anantaśayana] m derjenige, der auf der Schlange Ananta ruht, d.h. Vishnu.

      Anantāsana n Ananta-Haltung.

      Ananta (s.o.); āsana – Haltung.

      Anasūyā, Anusūyā f die Gattin des Rishi Atri und die Mutter von Durvāsā. Sie war bekannt für ihre aufrichtige Hingabe und Tugend­haftigkeit und verfügte über übernatürliche Kräfte.

      Anātman m das Nicht-Selbst (an-ātman), d.h. alles, was als verschieden vom höchsten Selbst erfahren wird.

      Anavasthitatva n Unstetigkeit beim Üben (an-avasthita-tva – Nicht-beständig-keit).

      Anda [aṇḍa] n Ei. Auch Bezeich­nung für das kosmische Ur-Ei, aus dem nach alten Mythen die Schöpfung hervorging.

      Andal [āndāl] südindische Dichterin und Anbeterin Vishnus im 9. Jh., sie war die einzige Frau unter den Alvars.

      Andhaka m Name eines Asuras der Dunkelheit (von andhaka, blind), welcher einst Pārvatī zu entführen versuchte, jedoch von Shiva getötet wurde.

      Anga [aṅga] n Glied, Teil, Körper; Stufe eines Übungsweges.

      Angiras [aṅgiras] m Name eines vedischen Rishis, Autor der Hymnen des 9. Mandala sowie von Abhandlungen über Recht und Astronomie.

      Angula [aṅgula] m Finger; die Maßeinheit ein Finger breit.

      Angushthāsana n die Daumenbreite-Haltung, Schwebesitz.

      anguṣṭha – Daumen, Daumenbreite (über dem Boden); āsana - Haltung.

      Animan [aĀiman] m Winzigkeit, Feinheit. Eine der übernatürlichen Kräfte (Siddhi), die der Yogī erwerben kann, d.h. die Fähigkeit, sich unendlich klein zu machen.

      Aniruddha m der Sohn Pradyumnas, der wiederum ein Sohn Krishnas und Rukminīs war. Sein Name bedeutet wörtl. „unwiderstanden, ungehindert“.

      Einst verliebte sich Ushā, die Tochter des Asura-Königs Bāna in Aniruddha und brachte ihn durch ihre okkulten Kräfte in ihre Gemächer. Als der König ihn aber durch seine Wächter gefangensetzen wollte, wehrte er sich und besiegte sie mit seiner eisernen Keule. Daraufhin machte Bāna von seinen Zauberkräften Ge­brauch und hielt Aniruddha fest, bis schließlich Krishna, Balarāma und Pradyumna ihn befreiten.

      Aufgrund einer Intervention Shivas wurde Bānas Leben jedoch verschont. Aniruddha und Ushā heirateten und begaben sich in die Heimat Aniruddhas, nach Dvā­raka.

      Anirvacanīya adj unsagbar, nicht mit Worten auszudrücken.

      Añjali-Mudrā f Zusammenlegen der Hände auf Herzhöhe, um zu grüßen bzw. Ehrerbietung zu erweisen. Auch im modernen Hinduismus weit verbreitet.

      Añjaneya m ein Name Hanumāns, abgeleitet vom Namen seiner Mutter, Añjanā.

      Āñjaneyāsana n die Āñjaneya-Haltung; Halbmond; Mond.

      Āñjaneya – Eigenname, Name Hanumāns; āsana – Haltung.

      Ankusha [aṅkuśa] m od n Elefantenstachel; auch ein (glückverheißendes) Attribut Indras, Ganeshas und anderer Gottheiten.

      Annamaya-Kosha [kośa] m die gröbste der fünf Hüllen, die das höchste Selbst umgeben, „aus Nahrung bestehend“ (anna-maya), d.h. der physische Körper.

      Siehe auch Kosha.

      Annapūrnā [annapūrṇā] f wörtl. diejenige, die voller Nahrung (anna) ist, d.h. die „Mutter der Fülle“, ein Name der Göttin Durgā oder Pārvatī. Sie wird mit einem Reistopf in den Händen dargestellt.

      Antahkarana [antaḥ-karaṇa] n das „innere In­strument“, bezeichnet im Sānkhya das geistige Organ des Menschen, bestehend aus Buddhi, Ahamkāra und Manas.

      Antakāla m die Zeit (kāla) des Endes (anta), die Todesstunde. Krishna erklärt in der Bhagavadgītā 8.5.: „Und wer in der Stunde des Todes, beim Verlassen des Körpers, an Mich allein denkt, der gelangt ohne Zweifel zu meinem Wesen.“

      Antaka m ein Name des Todesgottes Yama, wörtl. der „Beender“.

      Antarakumbhaka m oder n das Anhalten des Atems (kumbhaka) nach voller Einatmung (antara bedeutet innen, innerlich).

      Antarāla n kleine Vorhalle zum Allerheiligsten eines Tempels.

      Antaranga n der innere (antar) Teil (aṅga), bezeichnet im Yogasūtra die letzten drei der acht Stufen des Yoga.

      Siehe auch Bahiranga und Ash­tānga-Yoga.

      Antarātman m das innere Selbst, der höchste Geist, der im Menschen wohnt.

      Antarāya m ein Hindernis auf dem Weg des Yoga, wie z.B. Trägheit, Zerstreuung oder Begierde etc.

      Antariksha [antarikṣa] n der „Zwischen-Raum“, d.h. der Bereich zwischen Erde und Himmel, die Sphäre der Gandharvas und Apsaras.

      Antaryāmin m der innere Lenker, das Göttliche als innewohnende Gegenwart im Menschen.

      Anugītā f ein Abschnitt im 14. Buch des Mahābhārata (14.16-51), mit Unterweisungen Krishnas für Arjuna. Dabei werden Themen wie die spirituelle Befreiung, Seelenwanderung, die Gunas u.a. erörtert.

      Anugraha m Gunst, göttliche Gnade, die dem aufrichtigen Yo­gī zuteil wird.

      Anukramani [anukramaṇī] f Tabelle, Liste. Textgattung, die für die vedischen Hymnen das erste Wort jeder Hymne, die Anzahl der Verse, den Namen und die Familie der Rishis sowie die Metren und Gottheiten benennt.

      Anuloma-Prānāyāma [prāṇāyā­ma] m eine Atemübung, bei der durch beide Nasenlöcher eingeatmet und wechselweise durch je ein Nasenloch ausgeatmet wird.

      Anuloma bedeutet „mit dem Strom, natürlich“.

      Anumāna n in der Phi­losophie eine Schlussfolgerung auf­­grund bestimmter Voraus­set­zungen.

      Anurāga m Liebe, Hingabe.

      Anushthāna [anuṣṭhāna] n Ausführung, Praxis. Die systematische Durchführung religiöser Praktiken über einen längeren Zeitraum.

      Anushtubh [anuṣṭubh] f Name eines Versmaßes, das 4 x 8 Silben enthält.

      Anusara Yoga m Yoga-Stil, der 1997 von dem Amerikaner John Friend begründet wurde. Das Wort anusāra bedeutet im Sanskrit „Folgen, Nachfolgen“ oder „natürlicher Zustand“ und wird hier frei übersetzt als „following one’s heart“, dem eigenen Herzen folgen, oder „flowing with grace“, mit der Gnade fließen. Ziel ist eine freudige Yogapraxis, die den Schülern hilft, „im Einklang mit dem Körper die innere Schönheit zu erleben.“

      Fünf generelle Prinzipien der Ausrichtung (alignment) sollen den Übenden helfen, zu ihrer immanenten idealen Körperhaltung zu­rückzufinden und den Energiefluss im

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