Das Yoga-Lexikon. Wilfried Huchzermeyer

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Das Yoga-Lexikon - Wilfried Huchzermeyer страница 6

Das Yoga-Lexikon - Wilfried Huchzermeyer

Скачать книгу

adj oder m keine Feinde (shatru) habend; keine ebenbürtigen Gegner habend. Name Indras, Shivas und Yudhishthiras.

      Ājñā-Cakra n eines der sieben feinstofflichen Energiezentren im menschlichen System. Es liegt an der Nasenwurzel zwischen den Augenbrauen und wird visualisiert als ein weißer Lotus mit zwei Blütenblättern. Darauf findet sich ein nach unten weisendes Dreieck als Symbol der Yonī, mit einem Linga darin. Die Keimsilbe ist OM, die Gottheiten sind Vishnu und Hā­kinī, das Tattva oder Grund-Element ist der Geist, Manas.

      Diesem Cakra zugeordnet sind die Funktionen von Gedanke, Wille und Vision. ājñā bedeutet Weisung, Anordnung, daher nennt man es auch „Guru-Ca­kra“, weil der Schüler hier die inneren Weisungen des Gurus empfängt.

      Ajñāna n Unwissenheit, identisch mit Avidyā. Das Nichtwissen, das zur Identifizierung mit dem Vergänglichen und Sterblichen führt und der wahren Erkenntnis, Jñāna, entgegensteht.

      Akāma adj wunschlos, bedürfnislos. Eine Eigenschaft des Yogīs, der im höheren Selbst lebt und dort alle Erfüllung findet.

      Akarman n das Nichttun, Tatenlosigkeit. In der Bhagavadgītā (3.8-9) wird ausgeführt, dass ein als Opfer dargebrachtes Handeln segensreicher sei als Inaktivität.

      Ākarnadhanurāsana, ākarna-dha­nur-āsana n die Haltung des bis zum Ohr gespannten Bogens. Pfeil und Bogen.

      ā-karṇa – bis zum Ohr (der Ausdruck wird beim Bogenschießen gebraucht, wenn der Pfeil bis ans Ohr heran gespannt wird); dhanuḥ – Bogen; āsana - Haltung. Nach einem Lautgesetz wird dhanuḥ zu dhanur.

      Ākāsha [ākāśa] m Raum, Äther. In älteren Texten der unendliche Raum als Bild für das höchste Selbst. Später eines der fünf Elemente des manifestierten Kos­­­mos. Es ist das feinstofflichste Element und erfüllt das ganze Universum als subtiler Träger von Leben und Klang. Siehe auch Bhūta.

      Ākāsha-Chronik in der Esoterik Bezeichnung für die Computer-Festplatte des Universums, auf der alle vergangenen Ereignisse detailliert gespeichert seien, welche von medial begabten Personen eingesehen werden können.

      Ākāshagamana n das „Himmelsgehen“ oder Reisen im Äther. Eine übernatürliche Fähigkeit (Sid­dhi) des Yogīs, von der u.a. mehrfach in Paramahansa Yoganandas Autobiographie eines Yogi berichtet wird.

      Auch in der alten indischen Tradition gibt es Zeugnisse. So heißt es in Mahābhārata 12.314.26, dass eines Tages Shuka, der Sohn des Ma­hābhārata-Autors Vyāsa, eine Reise zu König Janaka antrat. Daraufhin ermahnt ihn sein Vater, er möge „auf natürliche Weise“ reisen, nicht mittels yogischer Kräfte. Aber am Ende der Episode reist Shuka dann doch „auf dem ätherischen Wege“ vom Hof des Königs in die Berge des Himā­laya, wo sein Vater einige Schüler unterrichtet. Dieser sieht seinen Sohn heranschweben „wie ein leuchtendes Feuer, ähnlich der Sonne, nicht Bäume oder Felsen berührend.“

      Siehe auch Laghiman.

      Akhanda-Kīrtana [akhaṇḍa] n das ununterbrochene Chanten von Gottesliedern.

      Siehe auch Kīrtana.

      Akrūra m Name eines Onkels von Krishna, der auch sein Berater war.

      Akshamālā [akṣamālā] f Perlenkette, Rosenkranz. Dieser besteht meist aus fünfzig Perlen, welche für die Schriftzeichen des Sans­krit-Alphabets stehen. Aksha bedeutet getrocknetes Samenkorn.

      Die Akshamālā ist das Attribut einiger Götter und kann auch aus getrockneten Beeren oder Schädeln bestehen.

      Akshara [akṣara] adj und n unvergänglich, unzerstörbar. Das Wort bedeutet auch allgemein „Silbe“ und speziell die Ursilbe Om.

      Akūpāra m Name einer mythischen Schildkröte, welche die Erde trägt.

      Akushala [akuśala] adj Unheil bringend (a-kuśala).

      Alakā f Name des Wohnsitzes von Kubera hoch im Hi­mālaya, wo auch Shiva residiert.

      Alakanandā f Name eines Quellflusses des Ganges, der im Hi­mālaya entspringt. Der Name bedeutet wörtlich „die Haarlocken-Erfreuende“ (alaka-nandā), weil der Strom durch Shivas Haarlocken zur Erde floss.

      Ālamba m Stütze, Halt. Ein Wortelement in Āsana-Bezeichnungen.

      Alambushā-Nādī [alambuṣā-nā­ḍī] f einer der feinstofflichen Nervenkanäle (Nādī), durch welche die Lebenskraft im Körper fließt. Er endet im Mund.

      Ālasya n Trägheit, Faulheit. In vielen Texten als Hindernis auf dem Weg genannt.

      Ālaya m Stätte, Wohnung.

      Alfassa, Mira siehe Mutter, Die.

      Alignment [engl., Aussprache wie line] Ausrichtung. Die innere, kör­perliche oder energetische Aus­richtung bei der Durchführung von Āsanas.

      Alinga [aliṅga] adj oder n das, was keine Kennzeichen hat, was undifferenziert ist. Auch eine Bezeichnung für die Prakriti im nicht-manifestierten Zustand.

      Allahābād bekannter Pilgerort am Ganges, siehe Prayāga.

      Alvars [ālvārs, Tamil, „in Meditation versunken“] zwölf südindische Dichter und Bhaktas, die zwischen dem 6. und 9. Jh. als glühende Anbeter Vishnus viele inspirierte Hym­nen in der Tamil-Sprache verfassten. Diese wurden von Nāthamuni im Nalayira-Pra­bandha zusammengestellt.

      Siehe auch Andal, Nammalvar.

      Ama adj und m unreif, unverdaulich; Leid, Krankheit.

      Im Āyurveda Bezeichnung für Schlackenstoffe, die durch unverdauliche Nahrung verursacht werden.

      Amala adj rein, fehlerlos.

      Amanaskatā f ein Zustand der Erleuchtung, in dem das Denken transzendiert wird. (a-manaska-tā, Nicht-Intellekt-heit)

      Amarāvatī f die Wohnstätte der Unsterblichen (amara); Indras Wohnsitz im Himmel, liegt der Legende nach nahe dem Berg Meru.

      Ambā f Mutter, Shakti, die göttliche Mutter.

      Ambikā f Mutter, gute Frau. Name Pārvatīs, der Gattin Shivas.

      Amma, Mata Amritanandamayi [ammā, mātā amṛtānandamayī] wörtl. „Mutter“, „die glückselige Mut­ter“. Bedeutende indische Hei­­­­lige und Bhakti-Yoginī.

      Amma wurde 1953 in Kerala als Kind mittelloser Fischer geboren und musste in ihrer Kindheit und Jugend schwere Lebensumstände ertragen, da sie aufgrund ihrer sehr dunklen Hautfarbe von ihrer Familie schlecht behandelt wurde. Doch schon früh hatte sie my­stische Erfahrungen, sang devotio­nale Lieder, die ihr nie­mand bei­gebracht hatte, und fühlte die Nähe zum Göttlichen.

      Sie zeigte großes Mitgefühl ge­genüber den meist schlecht­ge­stellten Menschen in ihrer Um­gebung und half ihnen, wo immer es möglich war. Mit 17 Jahren erreichte sie einen Zustand tiefer Gottverwirklichung und sah hin­fort die Welt als Manifestation des allerfüllenden Einen.

      Im Anschluss an eine Phase intensiver spiritueller Übungen er­fuhr sie die Vision der göttlichen Mutter und wurde eins mit ihr. Nachdem sie Monate in diesem glückseligen Zustand verbracht hatte, sagte eine innere Stimme ihr, sie solle diese Freude

Скачать книгу