Das Yoga-Lexikon. Wilfried Huchzermeyer

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Das Yoga-Lexikon - Wilfried Huchzermeyer

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des Hanumān – Rāma halfen, seine von Rāvana entführte Frau Sītā zurückzugewinnen.

      Siehe auch Rāmāyana.

      Āgama m Herkunft, Tradition, Zeugnis. Bezeichnet allgemein heilige Schrif­ten und speziell tantrische Texte in der Tradition Shivas. In der Yoga-Philosophie Erkenntnis auf der Grundlage von authentischer Bezeugung durch eine vertrauenswürdige Autorität.

      Āgāmi-Karma n künftiges Karma, das durch Handlungen in der Gegenwart ausgelöst wird.

      Siehe auch Karma.

      Agastya m Name eines berühmten Sehers im alten Indien, der mehrere Hymnen des Rigveda verfasst hat. Er gilt als Ahnherr der südindischen dravidischen Kultur, insbesondere der Tamil-Sprache und –Literatur. Im Rāmāyana erscheint der Weise als väterlicher Freund und Ratgeber Rāmas.

      Aghora adj „nicht-furchtbar“, ein euphemistisches Epithet Shivas. Auch Bezeichnung für Anbeter Shivas und Durgās.

      Agni m Feuer, Gott des Feuers. Im Rigveda ist Agni eine der wichtigsten Gottheiten, zahlreiche Hym­­nen sind ihm gewidmet. Als Mittler trägt er die Opfer der Menschen zu den Göttern. Er wird auch „der Unsterbliche in Sterblichen“ genannt und ist den Menschen ein Schirmherr und Helfer.

      Er wird u.a. beschrieben als Agni Jātavedas, der Kenner aller Geburten; Agni Pāvaka, der Reinigende; Agni Tvashtā, der Schöpfende oder Gestaltende; Agni Vaish­vānara, der Universelle, Allgegenwärtige.

      Agnihotra n Ritus des Feueropfers, das viele Hindus täglich darbringen in Form von Milch, Öl und Grütze, welche morgens und abends in das Feuer gegeben werden.

      Im tieferen Sinne steht das äußere Opfer symbolisch für eine innere Hinwendung zum Göttlichen.

      Derjenige, der das Agnihotra ausführt, heißt Agnihotrin.

      Agni-Purāna [purāṇa] n eines der 18 Mahāpurānas, wurde von Agni dem Seher Vasishtha mitgeteilt. Hauptanliegen des Textes ist die Verherrlichung Shivas, doch werden auch zahllose andere Themen abgehandelt.

      Agnivesha [agniveśa] m Name eines vedischen Rishis, der als Autorität in der Heilkunde galt.

      Ahalyā f die Frau des Rishis Gautama. Einst wurde sie von Indra verführt, der die Form des Gautama annahm und sie dadurch täuschte. Während der Rishi seine Frau verfluchte und in einen Fels verwandelte, verwünschte sie, nachdem Rāma sie aus ihrem Zustand befreit hatte, den Gott Indra, so dass er eine abstoßende Hautkrankheit bekam.

      Ahalyā steht im Hinduismus für die überaus treue Ehefrau, die trotz falscher Anschuldigung des Ehebruchs zu ihrem Ehemann hält.

      Agni-Sāra-Dhautī f Reinigung (dhautī) mittels (sāra) Feuer (agni), auch Vahni-Sāra-Dhautī ge­nannt. Eine Reinigungstechnik, bei der der Nabel wiederholt gegen die Wirbelsäule gedrückt wird. Diese Praktik, beschrieben in der Gheranda-Samhitā, soll das Verdauungsfeuer anfachen und Magenkrankheiten heilen.

      Agni-Yoga (1) m ein Yoga der Erweckung der Kundalinī, begründet von Russell Paul Schofield.

      Agni-Yoga (2) m eine spirituelle Lehre, die in der ersten Hälte des 20. Jhs. von dem russischen Maler Nicholas Roerich und seiner Frau Helena übermittelt wurde. Sie soll auf okkultem Wege empfangen worden sein von Meister Morya, dem Guru Helena P. Blavatskys, der Gründerin der Theosophischen Gesellschaft.

      Agni-Yoga sieht Agni, das „Feuer“, als eine wertvolle und starke transformative Energie, welche von großer Bedeutung ist im kommenden Neuen Zeitalter der Menschheit. Diese Energie manifestiere sich sowohl im physischen als auch im subtilphysischen Bereich und soll geläutert werden, um einen konstruktiven Umgang mit den evolutionären kosmischen Kräften zu gewährleisten.

      Die Anhänger des Agni-Yoga glauben, dass künftig eine Bruderschaft von Mahātmās oder Adepten aus Shambhāla, einem mystischen Ort im Himālaya, die Menschheit regieren werde.

      Aham bedeutet im Sanskrit „ich“ und meint in der Regel das persönliche, begrenzte Selbst, kann jedoch auch das unendliche spirituelle Selbst, Ātman, be­zeichnen.

      aham brahmāsmi „ich bin Brah­­man“ (ahaṁ brahma asmi). Einer der bekanntesten großen Lehrsprüche (Mahāvākya) der vedischen Tradition: Im Zustand der Erleuchtung erfährt das persönliche Ich sein Einssein mit dem höchsten Absoluten.

      Ahamkāra m [ahaṁkāra] der „Ich-Macher“, das persönliche Ich­bewusstsein. In der Sānkhya-Phi­losophie ein Teil des Antahkarana, des inneren Organs, das aus Buddhi, Ahamkāra und Manas besteht und die Grundlage aller geistigen Vorgänge ist.

      Während Ma­nas die Informationen der Erscheinungswelt aufnimmt und ord­net, schafft Ahamkara den individuellen Bezugspunkt für deren Verarbeitung: Es existiert dadurch ein persönliches Ich, das „anders ist als die anderen“, und auf dieser Basis des Separat-Seins entsteht erst die Vielheit der Wahrnehmungen, Wünsche, Willensakte.

      Buddhi wiederum, als höchstes Element in dieser Dreiergruppe – und überhaupt in der Prakriti – besitzt die Intelligenz und die Fähigkeit, zu Erkenntnissen zu gelangen.

      Āhāra m Nahrung, Ernährung.

      Siehe auch Ernährung.

      Ahimsā [ahiṁsā] f Gewaltlosigkeit, das Nicht-Verletzen in Gedanke, Wort und Tat. Eine der fünf ethischen Leitlinien der ersten Stufe des Rāja-Yoga.

      Das Prinzip der Ahimsā wurde weltweit durch Mahatma Gandhi bekannt, der es zu einer Grundlage des indischen Freiheitskampfes machte.

      Ursprünglich wurde Ahimsā jedoch von den Jainas und Buddhisten entwickelt, bevor es später auch im Hinduismus Einzug hielt.

      Āhlāda m Freude, Glückseligkeit.

      Āhlādinīshakti [śakti] f die göttliche Kraft, welche Glückseligkeit bringt; ein Name Rādhās.

      Aikya n Einheit, Einssein, Vereinigung, Iden­tität (mit dem Höchsten). Ein Zustand jenseits des Kreislaufs von Geburt und Tod.

      Airāvata m Indras Reittier, ein weißer Elefant mit vier Stoßzähnen; gilt auch als Urahn der Elefantengattung. Er trat beim Quirlen des Milchozeans hervor.

      Aishvara-Yoga [aiśvara] m in der Bhagavadgītā die Einheit des Herrn mit allem Dasein, dem er als höchstes Wesen (Īshvara) vorsteht.

      Aishvarya [aiśvarya] n Herrschaft, Macht. Bezeichnet auch übernatürliche Kräfte eines Yogīs, die ihm eine Meisterschaft in seiner Bezie­hung zum Kosmos verleihen.

      Aitareya-Upanishad [upaniṣad] f eine der älteren Upanishaden, erläutert den Ursprung der Welten aus dem Alleinigen Ātman, die Loslösung vom Kreis­lauf der Geburten und das Wesen des höchsten Selbstes.

      Aitareya ist der Name einer Tradition, die auf den Rigveda zurückgeht.

      Aiyanār [Tamil] in den Dörfern Tamil Nadus die legendäre Gestalt eines Nachtwächters, der auf einem Pferd Patrouille reitet und böse Geister verscheucht.

      Aja adj ungeboren, nicht geboren (a-ja).

      Ajapa-Mantra m die unwill­kür­liche Äußerung eines Mantras. So wird nach der Lehre des Hatha-Yoga mit jedem Atemzug der Laut ham-sa geäußert, was zu einem kontinuierlichen Mantra ham-sa-ham-sa mit der Be­deutung

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