Borreliose natürlich heilen - eBook. Wolf-Dieter Storl

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Borreliose natürlich heilen - eBook - Wolf-Dieter Storl

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Bewässerungskanäle wegschwemmt, wurde dem Verdauungstrakt, der vom Mund bis zum Dickdarmausgang reicht, gleichgesetzt. Es galt, Austrocknung, Flüssigkeitsansammlungen, Abänderungen, Störungen und Blockierungen der Kanäle auszugleichen. Daher spielten in der ägyptischen Heilkunde vor allem Abführmittel, Brechmittel, Klistiere, Schröpfen und Aderlass eine wichtige Rolle.

      In Indien waren es die drei markanten Jahreszeiten, die das Modell abgaben: Erlebt der Mensch nicht auch Hitzezustände (Pitta), die der heißen, staubtrockenen Vormonsunzeit gleichen? Erfährt er nicht ebenso feucht-heiße, schleimige, ansteckende Zustände (Kapha), die der Monsunzeit ähneln, oder kühle, windige (Vaya/Vata), wie man sie im Spätherbst in der Natur erlebt (Storl 2004a: 30)?

      Bei einigen Völkern, auch bei den vorchristlichen Europäern, stellte man sich den Körper als ein Haus vor: Der warme Herd in der Mitte, die Feuerstelle, war das Herz; der sich im selben Gebäude befindende Stall mit all seinen Tieren war der Unterleib. Krankheit ist nach dieser Vorstellung Unreinheit, Mangel an Futter oder Holz oder ein unwillkommener Besuch (von Geistern, Dämonen).

      Im Mittelalter und vor allem in der Renaissance wurde der menschliche Leib einbezogen in ein kosmisch-astrologisch-energetisches Beziehungsnetz: Er galt als das mikrokosmische Abbild des gesamten Kosmos. Der gesamte Tierkreis fand sich in ihm wieder, von den Widderkräften im Kopf bis hinab zu den Fischekräften in den Füßen. Die Planeten beherrschten die Organe und das Befinden; planetarische Energien zogen ihre Bahn durch den gesamten Leib. Der Arzt musste Astrologe sein, musste wissen, welche Planeten in den Organen und in den Heilkräutern wirksam sind und wie diese in Beziehung zueinander zu bringen sind.

      Im traditionellen Afrika ist der Mensch und sein Körper Teil des gesellschaftlichen Spannungsfelds. Krankheit beschränkt sich nicht auf das Individuum. Spannungen in Sippe oder Nachbarschaft, Tabubrüche, Beleidigungen der Ahnen und Ähnliches machen krank. Neid, Hass, böse Gedanken stören die gemeinschaftliche Harmonie und gelten als Hexerei. Krankheitsdiagnose bedeutet die Störquelle finden, und diese liegt nicht in organischen Fehlfunktionen oder bei ansteckenden Bakterien, sondern im zwischenmenschlichen Bereich. Die Gesellschaft, das gesamte Dorf wird in das Heilritual mit einbezogen.

      Weitere Beispiele könnten ein Buch füllen. Aber genug damit. Was uns hier interessiert, ist die Tatsache, das jedes Heilsystem, jedes Denkmodell, seine Gültigkeit hat und erfolgreiche Krankenheilungen vorzuweisen hat. Folglich werden wir uns in diesem Buch nicht nur auf orthodoxe biomedizinische Forschungen und Konstruktionen verlassen, sondern auch ethnomedizinische und ethnobotanische Quellen mit einbeziehen.

      Der menschliche Embryo im Tierkreis.

      Dieses Buch wurde nicht aus eitlem Wissensdrang oder Forscherneugierde geschrieben, sondern es entstand aus der bedrohlichen gesundheitlichen Notlage, die sich ergab, nachdem ich selbst von der Borreliose befallen wurde. So ist es auch ein ganz persönliches Buch, das den langen, abenteuerlichen Weg aufzeichnet, der zur Auffindung des richtigen Heilmittels und der richtigen Behandlung für mich führte. Auf diesem Weg kam mir zugute, was ich als Ethnologe von verschiedenen Völkern lernen durfte. Zugleich konnte ich aus dem altüberlieferten Erfahrungswissen der westlichen Heilkräuterkunde Erkenntnisse schöpfen. Von Cheyenne-Medizinmännern, indischen Heilern und dem alten Bergbauern Arthur Hermes lernte ich, meinen Intuitionen zu vertrauen. Ich lernte, dass wir unseren eigenen Körper besser kennen, als es unser zaghafter Verstand wahrhaben will. Unser Geist kann in der Meditation und Innenschau den Leib besser ausloten und abtasten als die kompliziertesten Computertomografien, Scanner und Ultraschallmethoden. Auch wenn es dem oberflächlichen, alltäglichen Verstand schwer fällt, es zu verstehen, weiß unsere Seele, was uns plagt und was uns gut tut. So bemühte ich mich, neben dem genauen Beobachten der äußeren körperlichen Symptome, das Bewusstsein nach innen zu lenken. Von den Indianern lernte ich, auf die Bildbotschaften der Träume zu achten. Die amerikanischen Ureinwohner sind überzeugt, dass viele Visionen, Träume, heilende Inspirationen, aber auch Krankheiten von unseren Mitgeschöpfen, unseren »Verwandten«, den Tieren, Steinen, Wolken, Bergen und Pflanzen geschickt werden – und von den Ahnen, die uns wortwörtlich die richtigen Ahnungen eingeben. Den Ahnen verdanke ich es, dass ich die richtige Heilwurzel, die Weberkarde, als Heilmittel bei Borreliosebefall fand; denn Weber waren diese Vorfahren, und seit Jahrhunderten hatten sie mit dieser Pflanze zu tun gehabt.

      Um es vorwegzunehmen:

      Kardenwurzeltinktur oder-tee, über einige Wochen hinweg eingenommen, dazu jeden Tag oder alle paar Tage eine Überhitzungstherapie (Sauna, heiße Bäder oder Schwitzhütte, mit einer Hitze von über 42 Grad), bietet eine gute Möglichkeit zur Ausheilung der Borreliose (detaillierte Angaben dazu Seite 150ff. und 160ff.).

      Im Laufe der Zeit hatte es sich herumgesprochen: Immer mehr Betroffene wurden aufmerksam auf diese Kur mit der Karde, und immer mehr Anfragen per E-Mail, Brief oder Anruf erreichten mich. So wurde mir klar, dass es an der Zeit war, ein Buch zu diesem Thema zu schreiben. Zuletzt meldete sich ein Biophysiker aus der Wetterau. Er schrieb, dass er selbst an Borreliose gelitten habe. Chronische Müdigkeit, Muskelschmerzen, taube Glieder, Gedächtnisausfälle bis hin zu psychoseähnlichen Zuständen hatten ihn geplagt. Dann habe er die Kur mit der Karde versucht, und, siehe da, die Symptome verschwanden. »Sie haben sich mit dieser Kur medizinisch verdient gemacht«, schrieb er und bot an, mir zum Dank seine Forschungsunterlagen zum Thema Borreliose auszuleihen, so lange ich sie brauche. Bald lag dann das Päckchen mit einem dicken Aktenordner im Briefkasten. Der Ordner enthielt eine Auswahl der neusten medizinischen Forschungsberichte und Fachliteratur. Neugierig blätterte ich durch die Texte und stolperte durch einen Dschungel voller esoterischen Medizinerlateins: Cerfuroxim, Human Granolocytic Ehrlichiosis, Western Blot, Lipopolysaccharide, Zytokine und dazu immer wieder Abkürzungen: CPK1, ELISA2, ESR3, EMC4, JHR5, IgM und IgG6, PCR7 usw., die nicht weiter erklärt wurden. Heiliger Pschyrembel, hilf! Es würde Wochen dauern, um sich durch diesen Wust durchzuarbeiten. Das hatte ich doch nicht nötig. Außerdem war da noch eine Menge Holz zu hacken, der Garten musste winterfest gemacht, die Komposte umgesetzt, die Zäune repariert und der Stall gemistet werden. Ich legte den Ordner beiseite und nahm mir vor, morgens die körperliche Arbeit in Haus und Stall zu erledigen, nachmittags zu schreiben und den Ordner zu vergessen.

      Ehe ich mich an den Computer setzte, um das Projekt in Angriff zu nehmen, wollten wir noch einmal reiten gehen. Es war ein schöner sonniger Tag. Wir sattelten die Pferde, und ab ging es über Stock und Stein, einen Holzweg entlang, durch die Fichten. Die Hunde rannten hechelnd mit. Bald wurde der Ritt zum Wettrennen. Meistens verliere ich, aber diesmal witterte ich die Chance, als Erster die Wegkreuzung, die unser Ziel war, zu erreichen. Doch plötzlich, mitten im Vollgalopp, drehte mein Pferd im scharfen Winkel vom Weg ab. Der Sattel rutschte. Ich knallte mit dem Gesicht gegen einen Baumstamm und fiel. Es fühlte sich an, als hätte mir ein Bergriese mit dem Knüppel übers Gesicht gehauen. Zum Glück hatte mich der Schlag unterhalb des Nasenbeins getroffen, sonst wäre die Nase gebrochen. Aber die Vorderzähne waren locker und die Lippe gespalten. Und dann, als ich wieder aufsteigen wollte, merkte ich, dass etwas mit meinem linken Arm nicht stimmte. Das Handgelenk schwoll schnell an; es war gebrochen. Die Indianer, die ich in Montana kannte, hätten sich als Erstes gefragt, welcher Geist wohl in das Pferd gefahren sei. Aber hier in Europa fragt man sich so etwas nicht. Arthur Hermes, der mir die Götter und Geister in der Natur nahegebracht hatte, hätte wahrscheinlich gesagt, dass dieser Schlag aus der »anderen Dimension« kam, dass es mit der »geistigen Führung« zu tun habe. Und zur Illustration hätte er die Geschichte hervorgekramt, wie er im Januar 1945 auf seinem verschneiten Berghof im Schwarzwald mit den Skiern über die Weide geflitzt war und sich bei einem unvermittelten Sturz das Bein gebrochen hatte. Es war ihm ein Rätsel, wie das hatte geschehen können, denn er war ein geübter Skiläufer und immer vorsichtig. Als er am selben Tag nach Hause kam, lag ein Einberufungsbefehl im Briefkasten. Es sollte eine Kavallerieeinheit zum Kampfeinsatz

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