Borreliose natürlich heilen - eBook. Wolf-Dieter Storl
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Für mich war es nun aus mit Holzhacken, Gartenumgraben, Ausmisten. Auch das Tippen auf der Computertastatur konnte ich vergessen. Ich konnte nicht einmal mehr eine Apfelsine schälen, die Schuhe anziehen, ein Marmeladenglas aufschrauben, die Jacke zuknöpfen. Absolut nichts, außer essen, schlafen und … lesen. Nun hatte ich Zeit zum Lesen, viel Zeit. Also nahm ich den Ordner des Wissenschaftlers wieder hervor und vertiefte mich darin, bis das Gehirn dampfte. Dabei wurde mir allmählich bewusst, dass ich das vorliegende Buch ohne diese Vorstudien gar nicht hätte schreiben können. Die Literatur war aufschlussreich. Es wurde mir klar, wie viele Widersprüche und nicht fundierte Behauptungen hinter all den Ziffern und Zahlen der Forschungsberichte und den komplizierten Formulierungen verborgen waren. Hinter der Fassade gehobener Wissenschaftlichkeit steckte viel Ratlosigkeit, Verwirrung, aber auch Profilierungssucht. Die angeführten Statistiken widersprachen sich häufig. Wie hoch zum Beispiel ist der Grad der Verseuchung der Zecken mit Borrelien? Jeder Experte lieferte andere Zahlen. Wie schnell breiten sich die Spirochäten im Körper aus? Dauert es Wochen, wie einige Experten meinen, oder dauert es nur wenige Stunden? Ist es eine leichte Infektion, die sich mit einer dreiwöchigen Antibiotikabehandlung beheben lässt? Ist es gar eine Modekrankheit, die einfach zu häufig diagnostiziert wird? Oder handelt es sich um eine inzwischen weltweit verbreitete Epidemie, die immer weiter um sich greift und sich hinter ständig wechselnden Symptomen verbirgt? Die Erfolgsquote der schulmedizinischen Borreliosetherapie liege bei 90 Prozent, berichten einige Experten, andere sprechen von 25 bis 45 Prozent, und wieder andere geben an, es sei eine unheilbare Krankheit. Man stritt sich über den Wert der Bluttests (Serumdiagnostik), und immer wieder schien durch, dass diese Tests kaum sichere Aussagen ermöglichen. Sind es nur die Zecken, die diese Spirochäten übertragen, oder auch Bremen, Mücken, Milben und andere Gliederfüßler; oder wird die Infektion gar durch Speichel und andere Körperflüssigkeiten, durch Samen (Sperma) und Muttermilch übertragen? Oder gar über Blutkonserven im Krankenhaus? Man weiß es nicht. Wie viele Neuerkrankungen gibt es? Die offiziellen Schätzungen in den USA schwanken zwischen 18 000 und 1 800 000 im Jahr. Ist es eine neue Krankheit, oder hat es sie schon immer gegeben? Warum war die Borreliose damals, 1907, als der Straßburger Arzt Borrell die schraubenförmigen Bakterien entdeckte, kein Problem? Wie viele Borrelienstämme gibt es? Rufen sie alle die gleichen Symptome hervor? Und stimmt es, dass in Amerika vor allem Borrelia burgdorferi in Zecken und bei Patienten gefunden wird, in Europa aber auch andere Stämme vorhanden sind (B. afzelii, B. garinii, B. lusitaniae, B. valaisiana)? Wie kann das sein? Wissen die Bakterien noch nicht, dass sie per Flugzeug und Frachtschiff ohne Problem die Meere überqueren können? Unzählige Fragen und kaum eindeutige Antworten. Um so mehr ich las, um so faszinierender wurde die Lektüre.
Wahrscheinlich war es doch die »geistige Führung«, die mich außer Gefecht gesetzt hatte, damit ich ernsthaft an die Sache herangehen konnte. Die geistige Führung ist nicht immer so lieb und nett, wie meine Freunde aus der New-Age-Szene immer wieder beteuern. Sie kann auch ganz schön ruppig sein! Und manchmal spannt sie einen Bergtroll mit schwerem Knüppel ein oder schickt einen Kobold durch das Gehirn eines Pferdes.
Nebenbei bemerkt, der gebrochene Unterarm – Speiche und Elle – heilte schnell. Nachdem ich in der Meditation meinen Geist durch den Arm wandern ließ und dabei erkannte, dass die Knochen sauber gebrochen waren und kein Bänderriss vorlag, wusste ich, dass ich nicht zum Arzt zu gehen brauchte. Röntgen, Eingipsen und Schmerztabletten konnte ich mir ersparen. Dafür packte ich den Arm in Umschläge mit frisch geraspelten Beinwellwurzeln – das regt die Granulationsprozesse8 und die Knochenkallusbildung an und wirkt zudem noch etwas schmerzlindernd – und trank viel Ackerschachtelhalmabkochung, dessen Kieselsäure ebenfalls die Knochenbildung unterstützt. Zusätzlich badete ich den Arm einmal am Tag in heißem Ackerschachtelhalmabsud, dem ich entzündungswidrigen Schafgarbentee beimischte. Die Schienen, die dazu dienten, das Gelenk stillzulegen, hatte mir meine Frau aus dünnen, biegsamen Weidenruten geschnitzt. Diese ließen sich zur Behandlung des Bruchs mit den Kräutern leicht entfernen. Das wäre mit einem Gipsverband nicht möglich gewesen, und dann hätte die Genesung viel länger gedauert. So kam es, dass ich schon nach gut drei Wochen wieder an der Tastatur sitzen und diese Zeilen schreiben konnte.
Vorwort zur 2. Auflage
Dieses Werk erntete nicht nur Lob, sondern auch Kritik. Es sei fahrlässig zu behaupten, dass Antibiotika bei Borreliose nicht helfen, und betroffene Menschen, die sich an solche Ratschläge hielten, würden sich einem Invaliditätsrisiko aussetzen. Ich sage nicht, dass Antibiotika nicht helfen, sondern dass sie oft nicht helfen. Ich schrieb dieses Buch unter anderem, weil mich viele Hunderte Briefe und Mails erreichten von Betroffenen, die trotz Antibiotikakur nicht gesund wurden und die gehört hatten, es gäbe andere Möglichkeiten. Im Anfangsstadium ist es eher möglich, die Infektion mit Antibiotika zu stoppen. Es dauert jedoch 3 und manchmal bis zu 6 Wochen, bis sich nach der Infektion serologisch nachweisbare Antikörper bilden; oft merken die Infizierten gar nicht, dass sie von einer Zecke gebissen wurden. Auch die Wandernde Röte, ein erstes Leitsymptom, zeigt sich nur bei rund 50 Prozent der Infizierten. In dieser Phase ist es dann meist zu spät für Doxycyclin, da sich die Borrelien inzwischen im Körper ausgebreitet und in schlecht durchblutetem Gewebe (Knorpel, Narben, Endothelien usw.) versteckt haben. Außerdem können sie sich, wenn ihnen das Milieu unangenehm wird, bis zu zehn Monate verkapseln, ehe sie wieder aktiv werden.
Aufgrund all dieser Schwierigkeiten in der Behandlung der Borreliose erschien es mir sinnvoll, ethnomedizinische Anregungen aus nicht-westlichen Kulturkreisen sowie aus der altüberlieferten Erfahrungsmedizin in Betracht zu ziehen. So wurde ich zur Karde geführt und konnte am eigenen Leib erfahren, dass sie mir bei meiner Borreliose gute Dienste leistete. Selbstverständlich sollte dieses Phythotherapeutikum weiter überprüft und – wertfrei – untersucht werden.
Auch die Überhitzungstherapie mit Temperaturen von gut 40 Grad Celsius, eine Anregung aus dem karibischen Kulturkreis, wurde als lebensgefährlich kritisiert. Sie kann in der Tat gefährlich sein, aber nur für Menschen mit äußerst schlechter Konstitution, mit Kreislaufproblemen oder Epilepsie. Doch das steht ja schon im Text. Schwitzhütten oder die üblichen Temperaturen im Gangestal in der Vormonsunzeit sind noch heißer (45°C).
Zuletzt möchte ich festhalten, dass es mir trotz gelegentlich zugespitzter Formulierungen keineswegs um eine »Ärzteschelte« oder eine Kampagne gegen die »Schulmedizin« geht. Ich weiß um den Stress und die Last, die der praktische Arzt zu tragen hat. Nicht Dogma, sondern Anregungen soll dieses Buch bieten.
Lass es nicht so weit kommen,
bis du dich mit der Diagnose abgefunden hast,
denn dann ist dein Schicksal besiegelt.
Clemens Kuby, »Unterwegs in die nächste Dimension«
Wir wissen, dass die Lyme-Borreliose Antibiotika widerstehen kann.
Zu sagen, jemand sei geheilt,
weil er eine bestimmte Menge Antibiotika erhalten habe, ist Unsinn.
Willi Burgdorfer, Entdecker der Borrelien-Spirochäte, 2001
Die Antibiotikatherapie kann Patienten mit Symptomen der chronischen
Lyme-Borreliose oder mit Post-Lyme-Borreliose beträchtlichen Schaden zufügen.
Henry M. Feder et al. und Ad Hoc International Lyme Disease Group, in: New England Journal of Medicine 357 (14) 4. Oktober 2007
1 Creatinphosphokinase.
2 Nicht der Mädchenname ist hier