Handbuch Bibeldidaktik. Группа авторов

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wie von globalen Vernetzungen. Die Bibel ist also als historisches Dokument zu betrachten und deshalb ist zu fragen, wie, wann und wo sie entstanden ist. Die Bibel ist dann ihrem Wortsinn nach als „Bibliothek“ verschiedener Bücher zu sehen, die spezifisch zu verorten sind. Gleichzeitig wird die Bibel als „Wort Gottes“ benannt, was sie über alle anderen Texte heraushebt – für manche gilt sie sogar als irrtumslos. Wer so von der Bibel ausgeht, hat eine Geschichte vor Augen, von der die biblischen Texte bezeugen, dass sie die Geschichte Gottes sei. Es wird dann die Kanonisierung und d.h. die Zusammenstellung der vorhandenen biblischen Schriften und der Ausschluss anderer Texte vorausgesetzt. Ist die Bibel Menschenwort – oder ist sie mehr? Die christliche Kirche hat sie von Anfang an nicht nur als literarisches Produkt verstanden: Die Bibel zeugt von Gott – und zwar authentisch. Die Reformation verstand ihren Grundsatz „sola scriptura“ (allein die Heilige Schrift) als Ruf zur Autorität der Bibel. Aber ist sie dann noch Menschenwort? In manchen Kreisen wird die Lehre von der Verbalinspiration vertreten, nach der Gott im Heiligen Geist den Autoren den Inhalt gleichsam diktiert hätte; diese Vorstellung hatten die Reformatoren nicht, auch wenn sie natürlich nicht den historisch-kritischen Methodenkanon kannten, der in der modernen Exegese üblich ist (→ Art. Historisch-kritische Bibelauslegung).

      Einerseits sind die biblischen Schriften von Menschen verfasst und sind deshalb wie alle anderen Schriften mit prinzipiell allen möglichen Methoden befragbar: Wie und wann ist der Text entstanden und von wem kommt er? Ist eine ursprüngliche Intention erkennbar? Hat es mögliche Zusätze gegeben, sind Redaktionsprozesse denkbar? Trotz einer wissenschaftsgemäß nicht eindeutigen Antwort zeigen sich innerhalb der Forschung Tendenzen und immer wieder auch breite Übereinstimmungen.

      Entstehung des Alten Testaments

      Das christliche AT fußt auf der jüdischen Sammlung und hat den Textbestand übernommen. Da dieser aber sowohl in der Hebräischen Bibel als auch in der Septuaginta verschieden vorliegt, hat sich in der christlichen Kirche keine ganz einhellige Entwicklung ergeben. Einerseits ist die Vulgata (entstanden ab dem Ende des 4. Jh.s) vor allem als lateinische Übersetzung der Septuaginta zu sehen (wobei noch einmal die Reihenfolge der Bücher verändert wurde); andererseits ist schon früh deutlich, dass der eigentliche Referenztext die hebräische Fassung ist. Aufgrund der kirchenrechtlich hohen Bedeutung der Vulgata umfassen heute die Bibelfassungen der römisch-katholischen Kirche auch die Apokryphen, |27|wohingegen die Bibelfassungen der reformatorischen Kirchen sich am Textbestand der Hebräischen Bibel orientieren.

      Entstehung des Neuen Testaments

      |28|Die Kanonisierung in theologischer Sicht

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