Handbuch Bibeldidaktik. Группа авторов

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Mensch ist |34|also auch hier zur Sterblichkeit vorherbestimmt und verfügt nicht über eine unsterbliche Seele.[12] Schon die frühe Auslegungsgeschichte von Gen 2f. hat die Prämisse der menschlichen Sterblichkeit umgedeutet, indem sie nicht mit seiner Anlage, sondern als Folge des sog. Sündenfalls begründet wurde (vgl. 4 Esr 7,11–164Esr 7,110096>16; Weish 2,23f.; 1 Kor 15,21 f.1 Kor 15,21f.). Obwohl dies bis heute geradezu selbstverständlich theologisch nachwirkt, entspricht es dem vom Alten Orient geprägten alttestamentlichen Denken nicht. Dass der Tod erst durch den Ungehorsam des/der ersten Menschen in die Existenz trat, ist eine jüngere Interpretationslinie der hellenistischen Zeit (anders aber noch Koh), welche die christliche Theologie nachhaltig prägt. In dem religionspädagogischen Bemühen um eine historisch angemessene Auslegung nimmt der altorientalische Vergleich eine Schlüsselstellung für die Rekonstruktion zentraler anthropologischer Fragestellungen des ATs ein. Die Annahme der ursprünglichen Sterblichkeit des Geschöpfs dient dazu, dessen Differenz und Alterität zum Göttlichen hervorzuheben. Sie hilft zudem zwischen nichtchristlichen und christlichen Religionen zu vermitteln, die verschiedene Vorstellungen von Tod und Jenseits erkennen lassen.

      Reliefausschnitt aus dem Geburtshaus des Tempels in Dendera (röm. Zeit)

      (Abb. nach Keel/Schroer, 2002, 122)

      Innerhalb der stark ausdifferenzierten Götterhierarchie Mesopotamiens sind die Menschen also als Handlanger der Götter geschaffen, mit dem Ziel, den Frieden im Pantheon zu sichern. In Gen 2f. ist die Arbeit im Gottesgarten zwar ebenfalls Thema, doch handeln erst die Fluchsprüche in Gen 3,1–18Gen 3,10096>18 von deren Mühsal und Beschwernis. Davor ist Arbeit an keiner Stelle negativ konnotiert. Wenn auch das Ziel des Menschen zur Arbeit in den Traditionen übereinstimmt, so ist die Bewertung verschieden. Der alttestamentlichen Anthropologie nach hat der Mensch einen relativen Eigenwert gegenüber (dem einen) Gott. Religionspädagogisch lassen sich aus einem Vergleich Überlegungen zur Frage nach dem Sinn des Lebens/Sinn von Arbeit in Verbindung mit aktuellen Problemen wie Exklusion, Arbeitslosigkeit etc. ableiten.

      Gottesbilder

      |37|Verwertbarkeit im RU

      Die Auseinandersetzung mit dem Alten Orient in der Bibeldidaktik ermöglicht es, Religion und Glauben in ihrer historisch gewachsenen und kulturell bedingten Genese zu begreifen. Zu allen Zeiten haben Religionen sich aus vorausgehendem „Fremden“ entwickelt, um sich fortlaufend durch (und gegen) neue Fremdeinflüsse zu profilieren. Die multikulturelle(n) Gesellschaft(en) des 21. Jh.s machen es erforderlich, dass Traditionen aus Vergangenheit und Gegenwart historisch verortet werden, um ihre oft unreflektiert und eklektizistisch erfolgende Integration in das aktuelle Weltbild kritisch zu analysieren. Die Betrachtung des ATs als Teil altorientalischer Kulturgeschichte stützt die Profilierung der eigenen religiösen Identität in positiver Anerkennung anders verlaufender Traditionslinien, die inhaltlich und strukturell zwar verwandt sind, aber mitunter sehr andere theologische Prägung erkennen lassen. Neben den Texten steht Bildmaterial zur Verfügung, das der vergleichenden Betrachtung zu einem multimedialen Zugang verhilft.

      Leseempfehlungen

      BODO Bibel und Orient Datenbank online: http://www.bible-orient-museum.ch/bodo/

      Gastaldi, Silvia/Musatti, Claire, Entdecke die Welt der Bibel. Neukirchen-Vluyn/Stuttgart 22005.

      Kaiser, Otto (Hg.), TUAT. Gütersloh 2005 (CD-ROM); s. zuletzt auch Janowski, Bernd/Schwemer, Daniel (Hg.), Texte aus der Umwelt des Alten Testaments. Neue Folge. Bd. 8: Weisheitstexte, Mythen und Epen. Gütersloh 2015.

      Keel, Othmar, Die Welt der altorientalischen Bildsymbolik und das Alte Testament. Am Beispiel der Psalmen. Göttingen 51996.

      Lehmann, Christine/Schmidt-Kortenbusch, Martin, Dialogorientierter Religionsunterricht in integrierten

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