Tatort Ostsee. Harald Jacobsen

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Tatort Ostsee - Harald Jacobsen

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Beide Morde tragen die gleiche, durchaus dubiose Handschrift. Stefan, was habt ihr bis jetzt?«

      »Wir haben so gut wie nichts. Wir sind dabei, die Zeugenaussagen alle noch mal durchzugehen. Die meisten wissen nichts und kommen von sonst wo her. Sandra Schmidt war eine Touristin. An Sarah Müller erinnern sich deshalb wesentlich mehr, aber gesehen oder gehört hat keiner was.«

      »Verdammt!«, fluchte Ingmar und haute mit der Faust auf den Tisch. »Ich kann euch jetzt schon versprechen, dass die Presse da keinen Spaß versteht. Und früher oder später müssen wir eine Konferenz geben.«

      Stefan nickte nur.

      »Da läuft ein Irrer rum«, erinnerte der Staatsanwalt wieder sehr ruhig. »Jemand ertränkt anscheinend Frauen und legt sie dann am Strand ab! Auf Fehmarn! Stefan, verdammt noch mal. Ich habe wirklich Angst, dass das noch mal passiert.«

      Stefans Herz klopfte bis zum Hals. Es war nicht unwahrscheinlich, dass der Täter wieder zuschlagen und es noch weitere Opfer geben würde.

      Ben ging von Team zu Team und half die Kites und die Boards ins Wasser zu tragen. Zwischendurch wanderte sein Blick immer wieder zu Ollis Leuten. Sophie war noch immer nicht da, wunderte er sich. Am Vormittag war sie richtig gut gewesen. Sie hatte es sogar schon aufs Board geschafft. Ben konnte sich nicht vorstellen, dass sie aufgegeben hatte. Sie hatte doch wirklich Spaß gehabt. Außerdem schien sie sehr ehrgeizig zu sein. Beim Mittagessen war sie lustig gewesen. Der kleine Streit mit Olli war doch auch beigelegt. Ob sie es mit der Angst gekriegt hatte? Er versuchte mit dem Grübeln aufzuhören und sich auf seine Arbeit zu konzentrieren. »Sehr gut!«, lobte er die Truppe, nachdem jedes Team im Wasser war. »Übt noch kurz ohne Board, damit ihr den momentanen Wind besser einschätzen könnt. Wenn ihr euch sicher fühlt, kann der jeweilige Partner beim Aufsteigen helfen. Okay?«

      Die Kursteilnehmer nickten zustimmend und stapften weiter durchs Wasser. Ben hatte gerade beschlossen, kurz zu Olli zu gehen und nach Sophie zu fragen, als er sie, gefolgt von ihrem Hund, den Strand entlangjoggen sah. Ben konnte den Blick nicht von ihr wenden. Sie trug eine abgeschnittene Jeans und ein Bikinioberteil. Ihre langen Beine waren gebräunt und die Muskeln saßen wohlproportioniert an den richtigen Stellen. Wahrscheinlich quälte sie sich alle zwei Tage in einem Fitnessstudio.

      Sophie blieb vor ihm stehen und sah ihm ins Gesicht. »Was glotzt du denn so?«, fragte sie ihn etwas außer Atem.

      »Ich?« Es ärgerte ihn, dass sie ihn ertappt hatte. Ihm fiel auf die Schnelle keine schlagfertige Antwort ein.

      »Ja, du! Stimmt was nicht?«

      Ben schüttelte den Kopf.

      »Hey, Sophie! Da bist du ja endlich!« Olli kam genau im richtigen Moment dazu. Ben hätte ihn am liebsten geküsst!

      Sophie wandte sich ihm zu. »Ich habe mich bei Hanjo in der Küche festgequatscht.«

      »Kein Problem«, winkte Olli ab. »Quäl dich in deinen Anzug. Ich helfe dir gleich mit dem Schirm.«

      Sophie nickte und verschwand.

      »Danke!«, sagte Ben erleichtert. Olli sah ihn fragend an. »Ach, du bist einfach genau im richtigen Moment hier aufgetaucht.«

      »Hast du was gegen sie?«

      Ben grinste verlegen. »Eher nicht, fürchte ich. Und sie hat leider gemerkt, dass ich sie angestarrt habe.«

      Olli lachte kurz auf. »Und sie wird dir ein paar Takte erzählt haben, nehme ich an.«

      »Hätte sie wahrscheinlich, aber du hast mich gerettet!«

      »Ach, wie schade!« Olli wurde ernst. »Sie ist klasse! Wirklich nett und ziemlich sexy. Vergiss es, Surferboy. Das Objekt deiner Begierde ist ne Nummer zu groß, selbst für dich.« Er machte kehrt, um seiner Gruppe zu helfen.

      »Ja, bis dann«, murmelte Ben leise. Objekt seiner Begierde? Ja, wahrscheinlich war Sophie das wirklich!

      Stefan saß an seinem Schreibtisch und massierte sich mit beiden Daumen die Schläfen. Im Grunde mochte er Lutz Franck, aber heute war er ihm auf die Nerven gegangen. Sicher konnte der nichts dafür, dass die Polizei noch immer keine heiße Spur hatte, aber musste er ihn deshalb an seinen Fehler erinnern? Die Tür ging auf und seine Kollegen traten ein. Ihre deprimierten Gesichter versprachen keinen Durchbruch.

      »Dieser Scheißfall«, knurrte Ingo und ließ sich auf den Stuhl vor dem Schreibtisch fallen. Robert setzte sich auf die Fensterbank und Gerdt trat unruhig von einem Bein auf das andere.

      »Nichts?«

      Robert schüttelte den Kopf. »Wir haben noch mal bei den Schmidts angerufen. Sandra kannte niemanden auf Fehmarn, da waren ihre Eltern sich sicher. Sandra war das erste Mal auf der Insel. Sie hatte einen Freund und die Beziehung war angeblich sehr harmonisch. Er hatte sich kurz vor dem Urlaub den Fuß gebrochen und da hat sie sich entschlossen, allein zu fahren. Aber das ist ja alles nichts Neues.«

      Stefan seufzte. Genau das hatten die Eltern schon bei der ersten Befragung erzählt. »Dann war es purer Zufall, dass es sie traf.« Die Kollegen zuckten mit den Schultern und nickten. »Seid ihr die Zeugenaussagen alle noch mal durchgegangen?«

      »Mit den Zeugenaussagen hat sich der Kollege beschäftigt«, erklärte Robert mit einem Kopfnicken.

      Gerdt schnappte nach Luft. »Ich bin sie alle noch mal durch. Da sind nur ein paar Kleinigkeiten«, begann er hektisch. »Diese Clara Burmeister tritt auch bei den Deutschen Meisterschaften an. Sie waren Konkurrentinnen, Sarah Müller und sie. Diese Clara hat einen Freund, der sie managt und so. Karl Weber. Der hat eine Vorstrafe wegen Körperverletzung.«

      Stefan riss die Augen auf. »Wieso wussten wir das bis jetzt nicht?«

      »Ich habe das erst vorhin mal gescheckt. War so ein Schuss ins Blaue. Bis jetzt hatten wir ihn gar nicht auf dem Zettel. Äh, und er war wohl gar nicht auf Fehmarn. Diese Clara hat ausgesagt, dass er in Frankfurt ein Meeting mit möglichen Sponsoren hatte. Sie hat ihn dort im Hotel angerufen.«

      Stefan nickte. »Überprüf das. Sonst noch was?«

      »Ähm, vielleicht. Dieser Oliver Konrad, dieser Kitelehrer, war nach der Aussage dieser Clara Burmeister der Freund oder so von dieser Sarah. Sie haben ihr Verhältnis wohl geheim gehalten, aber ab und zu … na ja … jedenfalls haben die ab und zu geknutscht und sie hat wohl auch zwischendurch in seinem Wohnmobil übernachtet.«

      »Was?« Stefan brüllte dazwischen. Seine Kollegen sahen ihn erschrocken an. »Wo ist die Zeugenaussage von diesem Typen?« Er wühlte verzweifelt in seinen Unterlagen herum.

      »Ich hab hier eine Kopie.« Ingo reichte ihm das Blatt.

      Nach ein paar Sekunden wusste Stefan, was seine Alarmglocken hatten klingeln lassen. »Zitat: Sarah trainierte hier. Wir waren Bekannte. Ich habe mit ihr trainiert. Sie wollte an den Deutschen Meisterschaften teilnehmen…

      Bekannte! Wieso hat der Typ uns verschwiegen, dass er sie gevögelt hat? Ingo, wir beide fahren sofort nach Gold und knöpfen uns diesen Olli mal vor. Und dann bitten wir ihn, noch mal genau zu überlegen, wie sein Verhältnis zu Sarah war. Vielleicht fällt ihm nun wieder ein, dass sie sich viel näher waren.«

      »Und wenn nicht?«

      »Dann

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