Ein Leben für die Freiheit. Michael Koch

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Ein Leben für die Freiheit - Michael Koch

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wenn dieses Kapitel überschrieben ist mit „Indian Wars Aren‘t over“, so sollten abschließend noch zwei weitere Aspekte erwähnt werden.

      Erstens ist hier auf das Schicksal zahlreicher indigener Mädchen und Frauen hinzuweisen, die immer wieder Opfer von Entführungs-, Sexual- und Tötungsdelikten werden, die eben nicht von Familien- oder Stammesangehörigen begangen wurden. Anlässlich der Ermordung der 22-jährigen, im achten Monat schwangeren Lakota Savannah LaFontaine-Greywind schrieb Leonard Peltier: „Unsere indigenen Frauen sind zehnmal häufiger Opfer von Gewalttaten als jede andere Gruppe von Frauen. Und dies ist Gewalt von Non – Natives, das ist nun mal statistisch erwiesen. Unsere Frauen werden mehr als andere Frauen entführt, ermordet oder werden vermisst.“ (Statement from Leonard Peltier regarding Murdered Native Women, 30. August 2017).

      Zweitens bezieht sich dies auch auf die Reaktionen des weißen Amerika auf die erwachende Gegenwehr vieler Indianer seit den 60iger Jahren gegen weitere Landvertreibung und Uranabbau, gegen die Zerstörung intakter Landschaften und spiritueller Orte, gegen rassistische Polizeiübergriffe und Justiz sowie die anhaltenden Versuche, die Forderung nach Selbstbestimmung und Einhaltung der Verträge aus dem 19. Jahrhundert zu unterdrücken. Die Bedeutung von Land ist dabei nach wie vor wichtiges Element indianischer Spiritualität und Philosophie. „Mother Earth“ oder „Pacha Mama“ ist untrennbar mit dem Leben und Denken traditioneller Indianer und Indios verbunden. Dabei ist der Mensch ein Bestandteil eines großen Kreislaufs und somit lediglich ein Element der Dinge und (Lebe)Wesen eines Territoriums, die ihn umgeben. Aktuell hat dies in Mexiko Subcommandante Marcos beschrieben, in dem er ausführte:

      Ein indianisches Volk ohne eigenes Territorium ist kein indianisches Volk mehr. Die Sprache und diese Dinge zerfallen allmählich, aber wenn das Land zerstört wird, dann haben wir keine Wurzeln mehr. Es ist so, als würden sie unsere ganze Familie töten … Es ist, als würden sie dir die Seele herausreißen.36

      Oder wie es die Anishinabe-Aktivistin Winona LaDuke formulierte: „Wenn ein Volk keine Kontrolle über sein Land hat, hat es auch keine Kontrolle über sein Schicksal.“

      Es war der Black Power- und Black Panther-Aktivist und -Theoretiker Kwame Turé alias Stokely Carmichael, der dies in seiner Konsequenz so ausdrückte: „Wenn von Befreiung gesprochen wird, von wahrer Befreiung, dann ist vom Land die Rede. Und wenn vom Land in dieser Hemisphäre die Rede ist, dann ist auch von den amerikanischen Indianern die Rede.“37 Am Ende des vorliegenden Buches wird dieser Aspekt indianischen Widerstands anhand anhaltender Konflikte und Kämpfe um die Zerstörung und profitorientierte Nutzung von Land nochmals deutlich. Und auch hier wird sich wieder zeigen, dass vor allem Indigene ins Fadenkreuz beauftragter Killer geraten, sobald sie sich für Umweltschutz und Menschenrechte engagieren (Kap. 8).

      ______________

      2 Zum Problem der Kolonialisierung indianischen Widerstands z. B. durch die Kategorien materialistischen Denkens s. a. Kap. 3: Von Red Power zu AIM …

      3 hierzu ausführlicher Kap. 4 ff.

      4 Charles C. Mann: Amerika vor Kolumbus, S. 38 f, 2016

      5 unterschiedliche Quellen benennen 9.629.091 km2 bzw. 9.809.000 km2

      6 E. Frey: Schwarzbuch USA, 2008, S. 25

      7 L. L. Mathias: Die Kehrseite der USA, 1971, S. 287

      8 Claus Biegert: 200 Jahre ohne Verfassung. 1976. S. 21

      9 V. Hopkins: USA Der Südwesten, 1998, S. 34

      10 Claus Biegert: a.a.O., S. 19

      11 R. Winter: Ami Go Home. 1989. S. 138

      12 ebd., S. 140

      13 zitiert nach Charles C. Mann, Amerika vor Kolumbus, S. 36

      14 siehe Kapitel 3 „Treaty Council“

      15 http://de.wikipedia.org/wiki/Langer_Marsch

      16 C. Biegert: a. a. O., S.23

      17 R. Winter: a. a. O., S. 140 f

      18 http://de.wikipedia.org/wiki/Angriff_am_Washita

      19 W. Haberland: 2014, S.21; 1986, S. 17 f und H.& H. Koch: 2014

      20 General Philip Sheridan, zitiert nach Michael S. Sample: Bison. Symbol of the American West, 1987, S. 32

      21 zit. nach Fotowand im „Museum of American Bison“, Rapid City 2014

      22 Michael S. Sample, a. a. O.; Sample, H. & H. Koch: 2014, S.,90, 127; Jörg Michel TAZ 4.5.2017, S. 9.

      23 M. Seiller: COYOTE, 100/2013-14

      24 E. Frey. a. a. O. S. 36

      25 S. a. Subcomandante Marcus: Kassensturz. 2009

      26 American Indian Movement Support Group Hamburg, 1975, S. 8

      27 http://de.wikipedia.org/wiki/Termination_(Indianerpolitik

      28 L. Peltier: Mein Leben ist mein Sonnentanz. 2000. S. 113

      29 in Deutschland erschienen bei Trikont „Unsere Stimme“ Schallplatten GmbH, München

      30 „Ihr habt mich in euer Internat gebracht, mir eure Regeln beigebracht, einen Idioten aus mir gemacht“

      31 D. Banks: a.a.O., S. 28

      32 u. a. M. Seiller: COYOTE 100/2013-14

      33 zit. nach: U. Wolf: Mein Name ist Ich Lebe. 1980, S. 161 f

      34 Quelle: u. a. M. Seiller, COYOTE 92/2011

      35 ebd. S. 154

      36 Subcomandante Marcos, a. a. O., S. 45

      37 zit. nach W. LaDuke: Vom Natürlichen zum Synthetischen und wieder zum Natürlichen zurück, in: W. Churchill (Hrsg.) Das indigene Amerika und die marxistische Tradition, 1993, S. 36

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