Black Tales of Rock. C. A. Raaven

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Black Tales of Rock - C. A. Raaven

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gab, hatten auch ihn genügend in Wallung gebracht, dass er nicht mehr so einfach in den Schlaf finden würde.

       Ob ich einfach mal schaue? Merkt ja keiner. Die anderen pennen und die beiden sind genug beschäftigt.

      Mit einem diebischen Grinsen schlich Leon um den Felsen herum und legte sich dann so auf den Boden, dass er durch das Netz der Entlüftungsöffnung hindurchspähen konnte.

      Innen drin ging es ordentlich zur Sache. Tom und Tina hatten offensichtlich bereits genug Reibungswärme erzeugt, dass sie, fast unbekleidet, auf den geöffneten Schlafsäcken lagen und sich einander hingaben. Tina lag unten und hatte ihre Beine weit gespreizt, zwischen denen ihr Freund unermüdlich daran arbeitete, sie beide zum Höhepunkt zu bringen.

      Leon beobachtete sie schweigend. Bald musste es so weit sein. Und wenn sie fertig waren, dann würden sie vielleicht auch wieder etwas von dem mitbekommen, was um sie herum vorging. Er wollte nicht als Spanner entlarvt werden und war drauf und dran, sich vorsichtig zurückzuziehen, als er mit einem Mal etwas erblickte, das überhaupt nichts mit dem Pärchen zu tun hatte.

      Durch einen schmalen Spalt in der Zeltklappe schien sich eine Schlange zu winden.

      Leon schüttelte ungläubig den Kopf und riss die Augen weit auf.

      Nein, es war keine Schlange. Aber das war noch viel unglaublicher.

      Es schien ein Wolkenfetzen zu sein, der sich wie ein langer dünner Finger immer weiter ins Zeltinnere schob. Ehe Leon es sich versah, berührte das weiße nebulöse Etwas den großen Zeh von Tinas nacktem Fuß.

      Als dies geschah, fing der Fuß leicht an zu zucken. Von dort aus breitete sich das Zucken durch ihren ganzen Körper aus.

      Tom schien das alles nicht zu bemerken. Er arbeitete weiter fleißig an ihrer beider Ekstase.

      Dann begann Tina zu kichern.

      Erst kaum merklich.

      Dann immer lauter, bis sogar der unermüdliche Tom es bemerkte und den Kopf, den er in Tinas Haaren vergraben hatte, hob, um in ihr Gesicht zu sehen.

      Das, was er dort erblickte, veranlasste Tom dazu, ein angsterfülltes Quieken von sich zu geben und sich von Tina wegzuschieben.

      Aber er kam nicht von seiner immer irrer kichernden Freundin los, so sehr er sich auch bemühte.

      Leon sah all dies mit wachsender Verwirrung an, ohne sich jedoch von dem Anblick lösen zu können.

      Plötzlich fingen die beiden an, sich zu bewegen.

      Sie standen nicht etwa auf. Sie glitten liegend über den Boden.

      Leon blinzelte und sah erneut hin.

      Sie bewegten sich nicht von selbst. Sie wurden gezogen. Das weiße Ding, das mit seinem Fühler Tinas Fuß berührt hatte, hatte sich nun um ihren Knöchel gewickelt und zog Tina und den sich verzweifelt wehrenden Tom auf den Zelteingang zu. Der junge Mann blickte sich hektisch um. Sein Blick traf den von Leon und er versuchte, ihm etwas zuzurufen.

      Da wickelte sich ein armdicker weißer Strang um seinen Hals und alles, was Tom herausbrachte, war ein ersticktes Gurgeln, bevor er zusammen mit der immer noch hysterisch kichernden Tina aus dem Zelt ins wabernde Wolkenmeer gezogen wurde, das sich bis zum Zelt ausgebreitet hatte.

      In diesem Moment löste sich die Paralyse, die Leon befallen hatte. Er stolperte zurück. Dann richtete er sich auf und starrte ungläubig in die flauschig weiß und friedlich wirkende Wolkenmasse, aus der man noch gedämpftes Kichern hören konnte, das sich immer weiter entfernte.

      »Scheiße«, entfuhr es seiner Kehle in einer Lautstärke, von der er meinte, dass sie seine eigenen Trommelfelle zum Platzen bringen müsste. Dann rannte er und schrie immer weiter unartikulierte Laute, bis er an den Zelten der anderen angelangt war.

      Diese krochen verschlafen heraus und sahen Leon verdutzt und ein wenig ärgerlich an.

      »Wenn das ein Scherz sein soll, dann ist er echt gelungen. Haha, ich lach mich tot«, grunzte Ralf mit saurer Miene.

      »Nein, nein«, rief Leon mit sich überschlagender Stimme. »Ihr versteht nicht. Tom und Tina. Sie sind … sind … weg.«

      »Hat den kleinen Schlingeln ihr einsames Wolkenschloss nicht gereicht? Ist doch egal. Die kommen schon wieder.«

      »Kommen?«, krächzte Leon heiser. »Nein, die kommen nicht mehr wieder. Da war was in den Wolken. Das hat sie aus dem Zelt gezerrt.«

      »Du hast die in ihrem Zelt beobachtet?«, gluckste Hannes. »Hey, da haben wir also nen kleinen Spanner, wie?«

      Röte schoss Leon in die Wangen.

      »Du hast echt zugesehen?«, kam es von Dani. »Und? Wie hat er sich so gemacht? War’s heiß?«

      Wenigstens klang sie nicht angeekelt, sondern eher interessiert.

      Das bringt mich nicht weiter. Verdammt, sie müssen doch verstehen, schoss es Leon durch den Kopf.

      »Kommt mit. Ich zeig’s euch«, rief er, drehte sich um und lief zurück zum Zelt des Pärchens. Dort angekommen, legte er sich wieder in die Position, die er vor Kurzem eingenommen hatte. »Ich bin aufgewacht und als ich draußen vorm Zelt war, hör ich Geräusche. Denen bin ich hinterher und hab dann kurz hier reingeschaut. Na ja, ich geb ja zu, dass ich mal schauen wollte, was da abgeht. Aber plötzlich wickelt sich etwas Weißes, das wie ein Teil der Wolken wirkt und durch die Klappe reingekrochen war, um ihren Fuß und zieht die beiden in die Wolken rein.«

      Ralf bedeutete Leon, zur Seite zu rutschen, und legte sich selbst an seinen Platz.

      »Joa, von hier aus hattest du sicher nen prima Blick auf die beiden.«

      Damit drehte er seinen Kopf zu Leon herum und bedachte ihn mit einem dreckigen Grinsen.

      »Wenn ich gewusst hätte, dass du so tolle Schauergeschichten erzählen kannst, dann hätte ich dich gestern Abend schon drum gebeten«, bemerkte Henriette begeistert. »Aber nun ist es langsam gut. Und auch Tom und Tina können jetzt wieder rauskommen.«

      Sie hüpfte eine der Stufen hinunter. Direkt bis an den Rand der wogenden weißen Masse.

      »Tu das nicht«, schrie Leon. »Nicht in die Wolken!«

      »Ach, komm schon«, gab sie zurück. »Was soll schon passieren?«

      Mit einer übertrieben vorsichtigen Miene tauchte sie ihren rechten Zeh in das Weiß. Dann sah sie triumphierend in die Runde.

      Die anderen blickten Leon, der mit schreckgeweiteten Augen aufgesprungen war, belustigt an.

      »Siehst du«, sagte Henriette und breitete beide Arme aus, mit ihrem Fuß immer wieder in die Wolke fahrend.

      »Komm da schnell wieder …«, begann Leon und ging mit zitternden Schritten auf die Kunststudentin zu.

      In diesem Moment begann sie zu kichern.

      Leon sprang vor, aber zu spät.

      Mit

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