Depressionen überwinden für Dummies. Laura L. Smith
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Die meisten Frauen sind nach einer Geburt leicht depressiv. Das nennt man umgangssprachlich den »Babyblues«. Er ist nicht sehr ausgeprägt und nach ein paar Wochen vorbei. Doch wenn es Ihnen wie Carmen geht, brauchen Sie sofort professionelle Hilfe.
Ein kleiner Prozentsatz der von der Wochenbettdepression betroffenen Frauen entwickelt sogenannte psychotische Symptome wie Halluzinationen oder Wahnvorstellungen. Dies ist eine äußerst ernste Entwicklung, die umgehend behandelt werden muss. Hat eine Frau diesen Zustand einmal durchgemacht, erhöht sich das Risiko, diesen auch nach weiteren Geburten zu erleben.
Psychose und Major Depression
Eine Psychose kann als besonders ernstes Symptom einer Major Depression auftreten. Die Betroffenen haben dann jeden Bezug zur Realität verloren. Sie hören Stimmen oder sehen Dinge, die gar nicht vorhanden sind. In solchen Fällen ist meist ein Klinikaufenthalt notwendig, um die Erkrankung zu behandeln.
Menschen, die an einer schweren Depression leiden, können auch paranoide oder andere Wahnvorstellungen entwickeln. Betroffene mit paranoiden Gedanken sind sehr misstrauisch. Sie glauben zum Beispiel, dass jemand sie verfolgt oder vergiften will. Wahnvorstellungen reichen von skurril bis bizarr. Die Betroffenen glauben an unrealistische Dinge, beispielsweise, dass sie schuld an allem Übel der Welt seien. Sowohl die Psychose als auch Verfolgungs- und andere Wahnvorstellungen müssen von Fachleuten behandelt werden. Wir gehen in Kapitel 17 auf Medikamente ein, die in diesen Fällen häufig verordnet werden.
Auch Medikamente können Depressionen verursachen
Krank zu sein, ist schwierig genug, auch ohne Medikamente, die das Wohlbefinden belasten. Doch einige Medikamente scheinen sogar Depressionen zu verursachen. Manchmal ist es sicherlich nicht leicht, zu unterscheiden, ob die Krankheit oder das Medikament die Depression ausgelöst hat. Doch in manchen Fällen zeigen sich eindeutig die Medikamente für die Depression verantwortlich.
Wenn Sie ein neues Medikament nehmen und sich danach aus unerklärlichen Gründen traurig und niedergeschlagen fühlen, sollten Sie sich an Ihren Arzt wenden. Es ist möglich, dass das Medikament für Ihre Gefühlslage verantwortlich ist. Die Umstellung auf ein anderes Präparat kann Abhilfe schaffen. In Tabelle 2.1 sind die Medikamente aufgelistet, die am häufigsten zu Depressionen führen können.
Medikamente | Verschrieben bei |
---|---|
Antikonvulsiva | Epilepsie |
Barbiturate | Epilepsie und (selten) Angstzustände |
Benzodiazepine | Äenzod und Schlafstörungen |
Betablocker | Bluthochdruck und Herzerkrankungen |
Entwhochdruck und | Alkoholabhuck und H |
Hormone | Schwangerschaftsverhrzerk und Wechseljahresbeschwerden |
Interferon | Hepatitis und verschiedene Krebserkrankungen |
Kalziumkanalblocker | Bluthochdruck und Herzerkrankungen |
Kortikosteroide | Entzikostero und chronische Lungenerkrankungen |
Levodopa, Amantadin | Parkinson |
Statine | Hohe Cholesterinwerte |
Zovirax | Herpes oder Gürtelrose |
Tabelle 2.1: Medikamente, die depressive Symptome verursachen können
Viele weitere Medikamente können eine depressionsfördernde Wirkung haben. Wenn Sie einen Verdacht oder Bedenken haben, sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber.
Auch der Missbrauch von Alkohol oder verschreibungspflichtigen Medikamenten oder der Konsum verschreibungsfreier Arzneimittel kann eine Depression auslösen. Eine Depression kann sowohl während des Substanzkonsums als auch beim Entzug auftreten. Die folgende Liste problematischer Substanzen ist bei weitem nicht vollständig:
Alkohol,
Cannabis,
Kokain,
Amphetamine,
Opioide,
Halluzinogene,
Beruhigungsmittel.
Die offizielle Bezeichnung für diese Art der Depression ist Substanz-/Medikamentinduzierte Depression und wird im Allgemeinen von einem Arzt oder Psychologen diagnostiziert. Es ist mitunter schwer feststellbar, ob eine Major Depression zum Medikamentenmissbrauch führt oder umgekehrt. Beides kann sich auch parallel entwickeln. Egal wie, eine Depression sollte zusammen mit Substanzmissbrauch aller Arten behandelt werden.
Krankheiten können Depressionen auslösen
Die Wechselwirkungen zwischen Krankheit und Depression können ein Teufelskreis sein. Krankheiten können die Entstehung von Depressionen begünstigen oder eine bestehende Depression verschlimmern. Die Depression ihrerseits kann zu komplizierteren Krankheitsverläufen führen. Eine Depression schwächt das Immunsystem, führt zur Freisetzung von Stresshormonen und beeinflusst die Fähigkeit von Körper und Geist, die Krankheit zu verkraften. Die Depression kann Schmerzen verschlimmern und Sie Ihrer Kräfte berauben. In diesem Abschnitt erläutern wir, welche Rolle Medikamente und Krankheiten bei der Entwicklung und Verschlimmerung von Depressionen spielen.
Eine chronische Erkrankung beeinträchtigt das Leben deutlich. Sie haben Schmerzen, müssen viel Zeit in Arztbesuche investieren, sind oft krankgeschrieben und Ihre zwischenmenschlichen Beziehungen leiden. Dass Sie sich davon gestört fühlen, ist ganz normal. Doch diese Probleme können, besonders bei empfindsamen Menschen, auch eine Depression auslösen.
Es gibt Erkrankungen, die das Nervensystem angreifen und zu Depressionen führen. Wenn Sie an einer solchen Erkrankung leiden und sich Ihre Stimmung verschlechtert, sollten Sie sich an Ihre Ärztin oder Ihren Arzt wenden. Zu den Erkrankungen, die zu einer Depression führen können, gehören:
Aids
Asthma