Grundwissen Psychisch Kranke. Группа авторов

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47 Letztlich kann es nicht als gesichert gelten, dass antisoziale Persönlichkeiten gehäuft in Führungspositionen streben. Es gibt Autoren, die von einer „sozialen Verwahrlosung“ von Menschen in Führungspositionen ausgehen, in denen man allmählich von sich selbst (Armut), von anderen (Arroganz) und von der Realität (Ausblendung) abgekoppelt wird (Volk, T [2011]. Unternehmen Wahnsinn. Überleben in einer verrückten Arbeitswelt. München: Kösel).

       48 Defiebre, N. & Köhler, D. (2012). Erfolgreiche Psychopathen? Zum Zusammenhang von Psychopathie und beruflicher Integrität. Frankfurt: Verlag für Polizeiwissenschaft. Die Autoren sehen z. B. bei den jüngsten Politiker-Plagiats-Affären „soziale Raubtiere“ am Werk.

       49 Hier nehme ich auf eigene klinisch-gutachterliche Erfahrungen Bezug. Die Persönlichkeitsforschung im polizeilichen Feld ist unterentwickelt. Wenn man Belege sucht, muss man diese indirekt der soziologischen Feldforschung entnehmen: z. B. Behr, R. (2000). Cop Culture – Der Alltag des Gewaltmonopols. Männlichkeit, Handlungsmuster und Kultur in der Polizei. Opladen: Leske & Budrich.

       50 Lelord, F. & André, C. (2011). Der ganz normale Wahnsinn – Vom Umgang mit schwierigen Menschen. Berlin: Aufbau Verlag.

      51 Stern, A. (1938). Psychoanalytic investigation of and therapy in the borderline group of neurosis. Psychoanalytic Quarterly, 7, 467 - 489.

       52 Kapfhammer, H. P. (1999). Integrative Therapieansätze bei Borderline-Persönlichkeitsstörungen. In: Saß, H. & Herpertz, S. (Hrsg.). Psychotherapie von Persönlichkeitsstörungen – Beiträge zu einem schulenübergreifenden Vorgehen, 98 - 115. Stuttgart, New York: Thieme Verlag.

       53 Es sei angemerkt, dass selbstverletzendes Verhalten sich auch bei anderen Störungsbildern findet. Grundsätzlich kann aus einem einzelnen Symptom oder aus einer isolierten Verhaltensweise nicht auf die Diagnose geschlossen werden.

       54 Die ICD-10 formuliert hier einen eigenen Prägnanztypus der Borderline-Persönlichkeitsstörung: den „impulsiven Typ der emotional-instabilen Persönlichkeitsstörung“, auch reizbar-explosible Persönlichkeitsstörung genannt. Dieser Typ soll vor allem bei Borderline-Männern gefunden werden, die seltener in der Psychiatrie, umso häufiger aber in Gefängnissen oder auf neurologischen Intensivstationen angetroffen werden (wegen ihres Risikoverhaltens).

       55 Stone, M. H. (1993). Long-term outcome in personality disorders. British Journal of Psychiatry 162, 299 - 313.

       56 Den Misshandlungs- und Missbrauchserfahrungen in der Kindheit wird in der Entstehung der Borderline-Störung ein sehr hoher Stellenwert beigemessen: 60 % der weiblichen Borderline-Patienten berichten über sexuelle Traumatisierung, 80 - 90 % berichten Gewalterfahrung und Vernachlässigung in der Kindheit.

       57 Bohus, M. (2002). Borderline-Störung. Göttingen: Hogrefe.

       58 Stone, M. H., Stone, D. K., Hurt, S. W. (1987). The natural history of borderline patients: Global outcome. Psychiatry Clinics North America 10, 185 - 206.

       59 Sendera, A. & Sendera, M. (2010). Borderline – die andere Art zu fühlen. Beziehungen verstehen und leben. Wien: Springer.

       60 Der Begriff „Hysterie“ oder „hysterische Persönlichkeit“ wurde mittlerweile völlig fallen gelassen, weil er eine abwertende Konnotation transportiert.

       61 Cloninger, C.R., Reich, T & Guze, S.B. (1975). The multifactorial model of disease transmission: III. Familial relationships between sociopathy and hysteria (Briquets syndrome). British Journal of Psychiatry, 127, 23 - 32.

       62 Fiedler, P. (1998). Persönlichkeitsstörungen. Weinheim: Psychologie Verlags Union.

       63 Die partnerschaftlichen Beziehungen histrionischer Frauen haben oft eine besondere Qualität. Jürg Willi spricht von der „Rivalität um die männliche Rolle“ in Willi, J. (1975). Die Zweierbeziehung: Das unbewusste Zusammenspiel von Partnern als Kollusion. Reinbek: rororo. Im Grunde geht es (in stark vergröberter Darstellung) darum, dass histrionische Frauen sich gerne mit autonomen „Alpha-Männern“ schmücken, deren Dominanz jedoch früher oder später zur Bedrohung wird, da sie das histrionische Zuwendungsbedürfnis nicht befriedigt. Mit bestimmten unbewussten Strategien werden die Männer daher in eine regressive (z. B. depressiv-hilflose) Position gedrängt – werden damit jedoch gleichzeitig „uninteressant“ für die persönlichkeitsgestörten Frauen. Noch kürzer: Die histrionische Frau sucht sich einen Herrscher, den sie beherrschen will. Damit ist das Scheitern der Beziehung bereits im Keim angelegt.

       64 Die Selbstinszenierung beginnt dann, irgendwie hohl zu wirken, und man wird an das finnische Sprichwort „Leere Tonnen machen den meisten Lärm“ erinnert.

      65 Diese Diagnose ist in der ICD-10 nur in den Anhang aufgenommen worden. Nach wie vor wird sie kontrovers diskutiert. Der Haupteinwand gegen diese Störungskategorie ist die mangelnde Konstruktvalidität: Was die einen (z. B. Psychoanalytiker) als „narzisstisch“ diagnostizieren, kann von anderen (nämlich Experten, die nach DSM beurteilen) oft kaum nachvollzogen werden. Wie bei keiner anderen Störung kommt es hier auf eine schwer zu objektivierende Innenperspektive der Betroffenen an. Auch wurde angemerkt, dass diese Diagnose zu häufig für überkritische und in Konkurrenz zum Therapeuten tretende Männer vergeben wird, während Frauen mit dem gleichen Verhalten die Diagnose einer histrionischen Persönlichkeitsstörung erhalten. Dies alles mahnt zur Vorsicht im Umgang mit dieser Diagnose. Diskussion in: Fiedler, P (2007). Persönlichkeitsstörungen. Weinheim: Beltz Verlag.

       66 Bei dem „Dr. div. h.c.“ handelt es sich eigentlich um einen US-amerikanischen, käuflich zu erwerbenden kirchlichen Würdentitel (siehe unter www.ehrendoktor.info).

       67 Stone, M. H., Hurt, S. W., Stone, D. K. (1987). Longterm follow-up of borderline patients meeting DSM-III criteria. I. Global outcome., Journal of Personality Disorders 1, 291 - 298.

       68 Jürg, W. (1975). Die Zweierbeziehung: Das unbewusste Zusammenspiel von Partnern als Kollusion. rororo.

       69 In der ICD-10 wird von „ängstlicher (vermeidender) Persönlichkeitsstörung“ gesprochen. Es gibt starke Überschneidungen mit dem Krankheitsbild der „sozialen Phobie“, auf die hier nicht näher eingegangen werden kann.

       70 Frei nach einem chinesischen Sprichwort.

       71 Das Kriterium der Unterwürfigkeit (Submissivität) ist bisweilen kritisiert worden, weil man zu geschlechtsspezifischen Diagnosefehlern kommen kann. Es wird damit nämlich erstens eine dominierende Form der Abhängigkeit vernachlässigt, wie sie häufiger bei Männern auftritt, die per Anweisung und Befehl die Entscheidungen an ihre Bezugspartner delegieren. Zweitens wird submissives Verhalten von Frauen immer noch – zumindest in bestimmten gesellschaftlichen Gruppen – gefördert; vgl. Saß, H. Houben, I., Herpertz, S. (1999). Zur Diagnostik von Persönlichkeitsstörungen. In: Saß, H. & Herpertz S. (Hrsg.). Psychotherapie von Persönlichkeitsstörungen – Beiträge zu einem schulenübergreifenden Vorgehen, 98 - 115. Stuttgart, New York: Thieme Verlag.

      72 Freud, A. (2006). Das Ich und die Abwehrmechanismen. Frankfurt: Fischer Taschenbuch. Menschen, die altruistisch abtreten, kämpfen für andere und vernachlässigen sich selbst.

       73 Schmidbauer, W. (2002). Helfersyndrom und Burnout-Gefahr. München: Urban

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