Последние дни наших отцов. Жоэль Диккер
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Mit einer CV4-Technik als zusätzliche Behandlung kann man bei Patienten mit rheumatoider Arthritis wunderbare Resultate erzielen. Aber man muss dasitzen und eine CV4-Technik bei ihnen durchführen, und das kann eine Herausforderung sein. Fälle mit rheumatoider Arthritis sind vom Kopf bis zu den Fußsohlen krank. Jedes Bindegewebe in ihren Körpern sagt: „Ich bin voll von Melasse, die so zäh ist, wie im Januar; und wenn du denkst, dass ich mich für dich ändere, hast du Pech.“ Mischt euch bei Patienten mit rheumatoider Arthritis nicht in ihre Medikation ein. Ich gebe ihnen lediglich jede Woche eine CV4-Technik. Bei einem neuen Patienten mit rheumatoider Arthritis kann es lange dauern, wenn man an diesem Supraokziput sitzt, bis man die Tide des Liquor cerebrospinalis hinunter zu einem Stillpunkt bringt. In jedem Körpergewebe gibt es Ärger, in allen Faszien, in allen Lymphbahnen des Körpers. Ich mache also nicht nur eine CV4-Technik im Bereich des vierten Ventrikels, ich mache eine CV4-Technik, die das gesamte Muster des Liquor cerebrospinalis im ganzen Körper beeinflusst.
In einem Fall musste ich 45 Minuten sitzen und warten, bis diese Flüssigkeit in einen Stillpunkt und durch ihn hindurch kam, bevor dieses Supraokziput heiß wurde. Als der Patient das nächste Mal wiederkam, dauerte es lediglich 40 Minuten, und das nächste Mal nur noch 30. Wir bewegten uns also in die richtige Richtung. In ungefähr sechs bis zwölf Monaten wird es die normalen sieben Minuten dauern, und der Patient wird lebendig sein. Er wird immer noch rheumatoide Arthritis haben – das ist nicht der Punkt. Aber er wird wieder lebendig sein.
Betonen möchte ich hier, dass die CV4-Technik eine lebendige Behandlung ist. Man muss die Qualität der Flüssigkeit im Mechanismus lesen und die Qualität der Gewebe. Bei einer CV4-Technik geht es nicht einfach um eine Routine, bei der man seine Hände anlegt, etwas macht, und dann passiert’s. Ihr müsst wirklich die Qualität des gesamten Mechanismus lesen, wenn ihr eine CV4-Technik anwendet.
Wie viel Druck ihr am Supraokziput ausübt, ist von Patient zu Patient und von Behandlung zu Behandlung unterschiedlich – manche sind zäher und manche sind sanfter. Ihr könnt Überreaktionen bekommen, wenn ihr eine CV4-Technik am Supraokziput macht, besonders wenn der Patient eine Dysfunktion im okzipitomastoidalen Bereich hat – egal ob diese Dysfunktion seit 25 Jahren oder 25 Minuten existiert. Diese Patienten haben auf der Seite der Dysfunktion bereits eine Kompression des Supraokziputs in Relation zum Os temporale – und jetzt komprimiert ihr es noch mehr. Dysfunktionen im okzipitomastoidalen Bereich sind berüchtigt dafür, Überreaktionen auszulösen. Man kann wirklich ein Problem bekommen, wenn man eine CV4-Technik im Bereich einer okzipitomastoidalen Dysfunktion macht und dabei von beiden Seiten des Supraokziputs aufs Geratewohl die gleiche Kraft anwendet.
Ich möchte euch einen kleinen Tipp geben – es ist jedoch bei jedem Patienten unterschiedlich, und wird nicht bei jedem so funktionieren, wie ich es beschreibe. Ihr werdet es je nach der Qualität und Erfordernis auf jeden Patienten anpassen müssen. Hier also mein Tipp: Da dieses Supraokziput bereits nach oben in das Os temporale hineingetrieben worden ist, hat es auf dieser Seite schon die Kompression, die man durch eine CV4-Technik erreichen möchte. Daher gibt man der Seite, wo das Supraokziput die okzipitomastoidale Dysfunktion hat, lediglich Unterstützung und wendet auf der anderen Seite eine Kompression an, bis man die Tide des Liquor cerebrospinalis hinunterbringen kann zu einem Stillpunkt für die CV4-Technik. Auf diese Weise lässt man die okzipitomastoidale Dysfunktion für sich arbeiten. Man komprimiert nur die gegenüberliegende Seite der Sache, bis das Ganze durch seinen Stillpunkt geht. Man wendet keinen gleichmäßigen Druck auf beiden Seiten an und vermeidet so eine Überreaktion. Das ist aber nur ein Vorschlag.
Patienten mit einem Extensionsmuster des Schädels müssen auch besonders vorsichtig behandelt werden. Wenn man sie in eine Extension zwingt, haben sie eine Tendenz, auch nach der CV4-Technik in Extension zu bleiben. Sie klagen dann über Depression und geringe Energie. Um dies bei der Anwendung der CV4-Technik zu vermeiden, komprimiert man das Supraokziput auf neutrale Art und Weise – man zieht es nicht zurück in Extension. Bei diesen Extensionstypen sollte der Behandler sichergehen, dass Okziput und Ossa temporalia des Patienten nach der Anwendung der CV4-Technik wieder vollständig in Flexion/Außenrotation gehen können. Um diese Expansion zu unterstützen, kann man den Patienten einige tiefe Atemzüge nehmen lassen.
Man kann den Vorgang bei der CV4-Technik intensivieren, indem man den Patienten ausatmen und ihn den Atem so lange wie möglich anhalten lässt oder indem man ihn die Füße strecken lässt, wodurch die Basis des Os Sakrum und das Os occipitale zur einer Extensionsbewegung angeregt werden – alles, was die existierende Fluktuation zurückhält und verlangsamt. Allmählich beruhigen sich die Dinge, während wir weiterhin beobachten, und dann, innerhalb von drei bis sieben Minuten, gibt es innerhalb des Musters der Fluktuation des Liquor cerebrospinalis eine plötzliche Veränderung, die geschieht, wenn es bereit ist. Danach können wir verschiedene klinische Folgen beobachten, an denen sich ablesen lässt, dass etwas geschehen ist. Wir können ein Gefühl von Wärme feststellen, einen ‚Leerlauf ‘ der sekundären Atmung oder manchmal ein leichtes Schwitzen auf der Stirn oder Haut. Es gibt eine ganze Reihe von klinischen Folgen, die uns zeigen, dass etwas geschehen ist.
Statt vom Supraokziput kann man die CV4-Technik auch von den Ossa parietalia aus durchführen, indem man von einem Kontakt an den Ossa parietalia aus sanft die Innenrotation ermutigt und auf diese Weise die Fluktuation in die Stille bringt – wobei die Aufmerksamkeit dem Flüssigkeitskörper des Liquor in den Seitenventrikeln gilt. Hier gibt es jedoch schrecklich viel Flüssigkeit und ihr habt vielleicht nicht so viel Kontrolle wie unten am vierten Ventrikel und am Supraokziput.
Es ist wichtig zu wissen, dass sich diese Behandlung auch noch vom Sakrum aus durchführen lässt. Man bringt das Sakrum in seine Extensionsphasen-Position und hält es, bis man die Reaktion des Liquor spürt, die darin besteht, dass er still wird und zu einem Punkt kommt, wo er sein inneres Fulkrum verändert. Diese Annäherung vom Sakrum aus wird in allen Fällen benutzt, wo man am Kranium ein derart starkes Trauma vermutet, dass man sich dort nicht ran wagt, trotzdem aber etwas Therapeutisches für den Patienten tun möchte. Wir wissen, dass es, wenn wir den Liquor in die Stille bringen, zu einem Austausch der Flüssigkeitsbalance kommt; die vitalen, physiologischen Zentren werden stimuliert; die Spannung in den Intrazellulärräumen der Faszien und Ligamente wird modifiziert; eine Immunantwort wird angeregt – es geschieht sehr viel. Wenn wir also den Liquor cerebrospinalis über eine Annäherung am Sakrum in die Stille bringen, können wir viel Gutes bewirken ohne uns zu sorgen, dass wir vielleicht bei einer potenziellen Schädelfraktur oder irgendeiner anderen traumatischen Verletzung zusätzlich Probleme erzeugen.
LATERALE FLUKTUATION
Wir besitzen eine Technik, mit der wir eine laterale Fluktuation schaffen. Dabei fassen wir die Ossa temporalia in der Weise an, wie wir es auch zum Befunden ihrer Bewegung tun: Unsere Hände liegen unter dem Schädel mit den Daumen entlang den Proc. mastoidei und den Mastoid-Anteilen; unsere Finger befinden sich unter dem Nacken. Wenn wir dann unsere Finger, unsere Mittelfinger, sehr sachte rollen, werden wir automatisch ein Os temporale sanft in die Außenrotation und das andere in die Innenrotation drehen, und der Flüssigkeitskörper des Liquor wird ein Fluktuationsmuster starten, das von einer Seite zur andern fluktuiert. Dabei rollen wir unsere Mittelfinger wie gesagt kaum, nur bis wir diese laterale Fluktuation spüren, die sich herüber bewegt und auf der anderen Seite anschwillt. Sobald wir spüren, dass sich diese Sache von einer Seite zur andern bewegt, verringern wir das Ausmaß unserer Rollbewegung, so dass wir sie zurückhalten. Wir haben etwas gestartet, und nun fangen wir an, es zurückzuhalten, es allmählich zu verlangsamen. Anders ausgedrückt: Die Flüssigkeit will da hinüber, aber wir erlauben ihr das nicht ganz, wir beginnen sie zurückzubringen. Ganz allmählich verlangsamen wir diese Fluktuation, bis es zu einer Veränderung im Fulkrum innerhalb des Liquor kommt. Auf diese Art und Weise durchgeführt ist