Das Erbe der Macht - Band 31: Splitterzeit. Andreas Suchanek
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Das Erbe der Macht - Band 31: Splitterzeit - Andreas Suchanek страница 7
Diese neue Zeit gefiel Alex immer weniger, und er begann, den Sinn im Wall zu verstehen. Mochte die Grundidee auch die von Merlin gewesen sein, so hatte sie den Nimags doch ihre Art zu leben bewahrt. Sie hätten den Wall ebenfalls zerstören müssen, wenn Kevin es nicht in der Vergangenheit getan hätte. Doch das hätte einen stillen Wandel voller Respekt einleiten sollen.
Das war jetzt hinfällig.
»Wir müssen gehen«, sagte die Ritterlady. »Sein Tod wird nicht unbemerkt bleiben. Nimags können zuhauf sterben, aber wenn es einen Magier trifft, der zu den Hohen Häusern gehört, beginnt eine Hetzjagd.«
Die Unbekannte eilte zum Ende der Gasse. Alex und Jen folgten dichtauf. Die Menschen ringsum wichen zurück, wirkten aber nicht verblüfft. Vermutlich waren sie daran gewöhnt, sich nicht in magische Angelegenheiten einzumischen. Nur nicht auffallen. Jedes falsche Wort konnte den Tod bedeuten.
»Wohin gehen wir?«, fragte Jen.
»Es war nicht leicht, sich in das Sprungnetzwerk einzufädeln«, kam es zurück. »Die anderen versuchen, die Passage offen zu halten, damit ich – oder jetzt wir – den Rückweg nehmen können. Falls das misslingt, wird es ein langer und beschwerlicher Weg. Wir müssten über das Meer und einige Landesgrenzen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es uns glückt, ist gering.«
Vermutlich gestattete Magie eine weitaus stärkere Überwachung, als das die Technik der modernen Welt leisten konnte.
»Ist hier wohl nix mit Datenschutzverordnung«, sagte Alex leise.
Ihm fiel auf, dass die Rüstung zwar nach außen hin rostig wirkte, aber geschmeidig über die Gelenke der Unbekannten glitt. Also war da wohl ebenfalls Essenz im Spiel. Der Helm bedeckte einen Großteil ihres Gesichts, ließ nur einen kleinen Bereich von Mund und Kinn frei. Das Profil wirkte irgendwie vertraut.
Er wollte die Ritterlady gerade nach ihrem Namen fragen, als ein Wusch erklang.
»Die Himmelsdämonen«, rief sie.
Alex folgte ihrem Blick und erkannte Männer und Frauen, die mit Flügeln auf dem Rücken näher glitten. Sie trugen nur Stofffetzen am Oberkörper, dafür aber ebenfalls Schwerter in den Händen. Ihre Augen glühten.
Die Ritterlady ließ ihr Schwert entstehen. Mit der linken Hand erschuf sie ein Symbol aus Essenz in der Luft. Die Flammen waren blassblau und erinnerten an Wasser. »Essentum Carnum Destrorum.«
Die Flügel des Vordersten verloren ihre gefiederte Textur und wandelten sich zurück in Essenz, bevor sie erloschen. Mit einem Aufschrei fiel der Angreifer acht Meter in die Tiefe auf ein vorbeifahrendes Auto. Das Geräusch brechender Knochen erklang.
»Diese Flügel sind auch aus Essenz«, hauchte Jen. »Genau wie bei Tyler.«
Alex nickte schweigend. Es musste sich um Himmelskinder handeln, die hier, in dieser Gegenwart ohne Wall, ihre Flügel einfach realer wirken ließen. Er hatte die Handbewegung der Ritterlady betrachtet und sich das Symbol eingeprägt. Dank seiner Zeit auf der Traumebene, wo Alex Dutzende von Zaubern erlernt hatte, konnte er sich Essenzsymbole ausgezeichnet einprägen.
»Schnell, weiter«, sagte sie. »Die anderen werden sich zu verteidigen wissen.«
Sie sprinteten durch die Menge.
»Es ist fast unmöglich, einen hohen Magier mit einem sichtbaren Zauber anzugreifen. Sie sind darauf trainiert, innerhalb von Sekunden eine lautlose Abwehr zu etablieren, eine Neutralisation. Aber die Himmelsdämonen besitzen keine Sigilringe. Trotzdem stellen sie sich auf jeden Angriff ein. Wechselt am besten so häufig wie möglich die Angriffszauber.«
Die Ritterlady schupste ein paar Nimags beiseite und deutete nach vorne auf eine Wand, die mit Graffiti verschönert worden war. »Das Portal ist noch offen, lauft einfach auf diesen rosa Donut zu.«
Im Geiste sah Alex sich gegen besagten Donut springen, an der Wand abprallen und auf dem Boden landen. Das traurige Ende eines langen Kampfes.
Gescheitert an einem rosa Donut.
Die Geflügelten waren jetzt fast heran, ihre Schwertspitzen deuteten nach vorne. Eine der Flügelwesen war noch näher, ließ einen Unsichtbarkeitszauber fallen und attackierte die Ritterlady. Die Schwertspitze traf ihren Helm, der sich in flirrende Funken verwandelte und verging.
»Nikki«, hauchte Alex.
Sie taumelte, ging zu Boden. Jen war fast bei dem Donut, machte sich bereit zu springen. Ein Blick auf Nikki und sie stoppte.
»Springt«, forderte diese.
»Nicht ohne dich.« Alex ging in die Knie, packte sie unterm Arm und half ihr auf. Von ihrer Schläfe rann ein Blutfaden, das Schwert hatte sie erwischt.
Er wandte sich der Angreiferin zu, die gerade wieder aufstieg. »Essentum Carnum Destrorum.«
Ihre Flügel verblassten, sie fiel rückwärts zu Boden.
»Schnell«, brachte Nikki mit glasigen Augen hervor.
Gemeinsam erreichten sie Jen, die Nikki am anderen Arm ergriff. Ein kurzer Sprung, der Donut kam näher.
Das Portal nahm sie auf.
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.