Selbstfürsorge für Dummies. Eva Kalbheim

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Selbstfürsorge für Dummies - Eva Kalbheim

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wenn möglich, mehrmals am Tag einen Augenblick Zeit, um Ihr Befinden wahrzunehmen und sich zu überlegen, ob gerade alles so bleiben kann, wie es ist, oder ob Sie etwas tun können und sollten, damit es Ihnen besser geht. Denn Selbstfürsorge ist ein stetiger Prozess, der niemals abgeschlossen ist, sondern im Sinne einer inneren Haltung wächst und für Gedeihen sorgt. Sie werden dadurch zufriedener und glücklicher leben!

      

Selbstfürsorge beginnt mit kleinen, vermeintlich nebensächlichen Dingen: Ich schreibe dieses Kapitel an einem heißen Sommertag und merke plötzlich, dass ich trotz der Hitze kalte Füße habe. Kalte Füße? Bei 30 Grad Celsius im Schatten? Ja! Es ist, wie es ist – meine Füße sind kalt. Also hole ich mir warme Kuschelsocken aus dem Schrank. Nun kann mich wieder ganz aufs Schreiben konzentrieren, weil ich mein Störgefühl ernst genommen und für warme Füße gesorgt habe.

       ein Moment innerer Ruhe

       ein Augenblick des Einklangs mit sich selbst

       das gute Gefühl, etwas Richtiges und Sinnvolles getan zu haben

       die Befriedigung, einem anderen Menschen geholfen zu haben

       ein beglückender Sinneseindruck (Sonne auf der Haut, Mozart im Ohr, Lavendelduft in der Nase, Erdbeergeschmack auf der Zunge oder der Anblick eines lächelnden Kindergesichts)

       ein stimmiges Körpergefühl nach Sport, Sex oder erholsamem Schlaf

       nach längerem Nachdenken eine Lösung für ein Problem finden

       mutig sein und etwas vermeintlich Unmögliches tun

       beim Singen oder Musizieren ganz in der Musik aufgehen

       ein Zustand der Raum- und Zeitvergessenheit

      

Energie fließt dahin, wo die Aufmerksamkeit ist: Wenn Sie an etwas Angenehmes, Erstrebenswertes und Förderliches denken, richten Sie Ihre geistige Energie auf persönliche Weiterentwicklung aus. Die Achtsamkeitsübung »120 positive Gedanken« kann Ihnen dabei helfen, Ihre Gedankenwelt bewusst in eine hilfreiche Richtung zu lenken. Sie brauchen dafür etwa eine halbe Stunde Zeit und können die Übung mit einer monotonen körperlichen Betätigung wie spazieren gehen, putzen, bügeln oder Rad fahren kombinieren. Denken Sie ganz diszipliniert ausschließlich positiv und zählen Sie Ihre Gedanken mit. Nehmen Sie Dinge in Ihrer Umgebung aufmerksam wahr und entwickeln Sie positive Gedankenketten, beispielsweise: »Ich höre einen Vogel zwitschern. Das Zwitschern erinnert mich an einen Urlaubstag im Wald. Im Wald duftet es herrlich nach Laub und Moos. Ich gönne mir heute Abend ein warmes Bad mit Kiefernadelextrakt.« Schon haben Sie vier positive Gedanken gedacht. Wenn sich ein negativer Gedanke dazwischen mogelt, nehmen Sie ihn wahr und schieben ihn freundlich, aber bestimmt beiseite. Prüfen Sie, wie Sie sich nach der halben Stunde und den 120 positiven Gedanken fühlen. Wenn Ihnen die Übung guttut, machen Sie sie täglich. Ich kombiniere sie immer mit meiner morgendlichen Walking-Runde am Rhein!

      Fürsorge setzt die Bereitschaft voraus, sich intensiv um einen Menschen oder ein Thema kümmern zu wollen. Diese Bereitschaft ist umso größer, je bedeutsamer und wertvoller Ihnen dieser Mensch oder dieses Thema sind. Selbstfürsorge benötigt die gleichen Ausgangsbedingungen: Sie werden sich nur dann gerne und aufmerksam um sich selbst kümmern, wenn Sie sich selbst respektieren und wertschätzen. Daher ist es unverzichtbar, eine erste Bestandsaufnahme zu machen:

       Was mögen Sie an sich selbst?

       Welche Stärken haben Sie?

       Wie gehen Sie mit Ihren Fehlern und Schwächen um?

       Welchen Sinn hat Ihr Leben?

       Wie viel Zeit nehmen Sie sich im Alltag für sich selbst?

       Wie pflegen und nähren Sie sich körperlich, seelisch und geistig?

       Mit welchen Menschen und Dingen umgeben Sie sich und warum?

       Wann, wie und wo tanken Sie auf?

       Was tun Sie, wenn Sie ein Bedürfnis verspüren – nehmen Sie es ernst oder verschieben Sie die Beschäftigung damit auf später?

      Seien Sie aufrichtig, wenn Sie über diese Fragen nachdenken. Vielleicht stellen Sie fest, dass Sie sich in letzter Zeit kaum oder gar nicht mit sich selbst befasst haben. Oder Sie bemerken, dass Sie sehr kritisch mit sich sind und sich nichts gönnen. Möglicherweise haben Sie wenig Übung darin, Ihre Bedürfnisse wahrzunehmen und herauszufinden, was Ihnen guttut. Vielleicht gibt es eine Stimme in Ihrem Kopf, die Ihnen verbietet, Zeit und Mühe in Ihr Wohlergehen zu investieren, und Sie dazu auffordert, sich ausschließlich um das Wohlergehen anderer Menschen zu kümmern. Bewerten Sie nicht, ob das, was Sie durch Ihre Reflexion herausfinden, gut oder schlecht ist, sondern nehmen Sie es aufmerksam wahr und gehen Sie nicht einfach darüber hinweg. Denn die wertungsfreie Feststellung, wie Sie derzeit auf sich selbst schauen und mit Ihren Bedürfnissen umgehen, ist der erste Schritt zu einer selbstfürsorglichen inneren Haltung. Es geht nicht um das Be- oder gar Verurteilen, sondern es geht um Erkenntnis und Entwicklung.

      

»Achtsamkeit« bedeutet eine Offenheit, bei der die Aufmerksamkeit nicht fokussiert oder konzentriert wird, sondern sich ausweitet. Wichtig ist, auf jede Form der Bewertung zu verzichten und alles so wahrzunehmen, wie es gerade im Moment ist. Achtsamkeit fällt nicht vom Himmel, sondern muss regelmäßig geübt werden.

      Die oben genannten Fragen unterstützen Sie bei der Anwendung der drei ersten Werkzeuge des AGIOH-Prinzips: Sie setzen sich achtsam, gelassen und in sich hineinhorchend mit sich selbst auseinander und lernen sich dadurch noch besser oder ganz neu kennen. Je genauer Sie sich kennen, sich also Ihrer selbst bewusst sind, desto leichter wird es Ihnen künftig fallen, Ihre Gefühle und inneren Impulse wahrzunehmen und einzuordnen.

      Sie

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