PLATON - Gesammelte Werke. Platon

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PLATON - Gesammelte Werke - Platon

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wird es dir verwickelter geraten als gut ist.

      Der jüngere Sokrates: Wie soll man also erklären?

      Fremder: So, daß nachdem der gehenden Tiere Pflegekunst in zwei Teile geteilt worden, der einen Abteilung der gehörnte Teil des Herdenviehes angewiesen worden ist, der anderen der ungehörnte.

      Der jüngere Sokrates: Dies sei nun so erklärt, denn es ist gewiß hinreichend deutlich gemacht.

      Fremder: Dem Könige aber sehen wir doch gewiß an, daß er eine abgestutzte Herde ohne Hörner weidet.

      Der jüngere Sokrates: Wie sollten wir das nicht sehen!

      Fremder: Auch diese wollen wir also durchzureißen versuchen, um ihm das seinige zu geben.

      Der jüngere Sokrates: Freilich.

      Fremder: Sollen wir sie nun nach dem gespaltenen und ungespaltenen Hufe teilen, oder nach der reinen und vermischten Begattung? Du verstehst doch wohl?

      Der jüngere Sokrates: Wie denn?

      Fremder: Die Pferde und Esel haben es doch in der Art sich mit einander zu begatten?

      Der jüngere Sokrates: Ja.

      Fremder: Was aber dann noch übrig ist von der einen Herde der zahmen vermischt sich nicht mit einander.

      Der jüngere Sokrates: Richtig.

      Fremder: Scheint dir nun die Sorgfalt des Staatsmannes auf Naturen von solcher vermischter Begattung zu gehen oder von reiner?

      Der jüngere Sokrates: Von unvermischter offenbar.

      Fremder: Diese müssen wir nun wie das vorige ebenfalls in zwei Hälften zerlegen.

      Der jüngere Sokrates: Das müssen wir.

      (266) Fremder: Nun aber ist uns schon das lebendige, sofern es zahm und gesellig ist, bis auf zwei Gattungen etwa ganz zerteilt; denn die Hunde lohnt es kaum als eine eigne Gattung unter den geselligen Tieren aufzuführen.

      Der jüngere Sokrates: Freilich nicht. Wonach aber wollen wir die beiden scheiden?

      Fremder: Wonach Ihr beide, Theaitetos und du, billig teilen müßt, da ihr euch mit der Meßkunst befaßt habt.

      Der jüngere Sokrates: Wonach also?

      Fremder: Nach der Diagonale und wiederum nach der Diagonale der Diagonale.

      Der jüngere Sokrates: Wie meinst du das?

      Fremder: Die Natur welche unserer Gattung eignet, ist die wohl für den Gang anders eingerichtet, als die Diagonale welche das zweifüßige Viereck bildet?

      Der jüngere Sokrates: Nicht anders.

      Fremder: Die Natur der übrig bleibenden Gattung aber vermag wiederum dasselbe wie die Diagonale unseres Viereckes, wenn sie doch auf zweimal zwei Füße eingerichtet ist.

      Der jüngere Sokrates: Das ist sie freilich, und nun verstehe ich auch was du sagen willst.

      Fremder: Überdies aber sehen wir nicht, daß uns etwas anderes, recht als käme es von solchen die im Lächerlichen Meister sind, begegnet ist mit dem eingeteilten?

      Der jüngere Sokrates: Was doch?

      Fremder: Daß mit unserer menschlichen Gattung gleichen Teil erhalten hat und also zwischen her läuft mit der edelsten unter allen zugleich die allerschlechteste?

      Der jüngere Sokrates: Ich sehe wohl wie das gar närrisch herauskommt.

      Fremder: Ist es denn aber nicht natürlich daß das langsamste zuletzt kommt?

      Der jüngere Sokrates: Das freilich wohl.

      Fremder: Und das bemerken wir nicht, daß noch viel lächerlicher unser König erscheint, indem er samt seiner Herde umherläuft und gleichen Schritt hält mit dem auf ein schlechtes Leben am meisten eingeübten?

      Der jüngere Sokrates: Allerdings freilich.

      Fremder: Aber nun eben, Sokrates, wird uns das noch besser deutlich was damals bei der Untersuchung über den Sophisten gesagt ward.

      Der jüngere Sokrates: Was doch?

      Fremder: Daß nämlich diesem Verfahren in der Rede weder an dem vortrefflicheren mehr liegt als an dem andern, noch sie das kleinere hintansetzt wegen des größeren, sondern immer ganz für sich die Sache zu Ende bringt wie es am richtigsten ist.

      Der jüngere Sokrates: So scheint es.

      Fremder: Nach diesem nun, damit du mir nicht zuvorkommst durch die Frage welches doch damals der kürzere Weg gewesen zur Erklärung des Königes, will ich selbst gleich vorangehn.

      Der jüngere Sokrates: Sehr wohl.

      Fremder: Ich meine nämlich, wir sollten gleich die Landgänger eingeteilt haben in zweifüßige und vierfüßige; und da wir dann die menschliche Gattung nur allein noch mit dem Federvieh zusammen die zweibeinige Herde bildend gefunden hätten, diese dann zerschneiden in einen nackten und einen gefiedererzeugenden Teil. Wäre sie nun so geteilt und dadurch die menschenhütende Kunst deutlich gezeigt worden, dann hätten wir unsern Staatsmann und König gebracht und wie den Wagenführer in den Staat hineingestellt, die Zügel desselben ihm übergebend, da hierin doch seine eigentümliche Kunst besteht.

      (267) Der jüngere Sokrates: Sehr schön hast du mir wie die Hauptschuld die Erklärung ausgezahlt, und mir noch diesen Nebenweg wie die Zinsen beigelegt, wodurch sie nun ganz vollendet ist.

      Fremder: Wohlan denn, fassen wir nun vom Anfang bis zum Ende alles noch einmal durchgehend die Namenerklärung der Kunst des Staatsmannes zusammen.

      Der jüngere Sokrates: Wohl.

      Fremder: Von der einsehenden Erkenntnis hatten wir also zuerst einen gebietenden Teil; von diesem nannten wir ferner durch Vergleichung darauf gebracht einen Teil den selbstgebietenden. Von dieser selbstgebietenden ward nun gar nicht als die kleinste Gattung die welche das lebendige aufzieht von uns abgeschnitten. Von dieser eine Art die Herdenzucht, von der Herdenzucht wiederum die Hütung der zu Fuß gehenden, und von dieser schnitten wir uns wieder besonders ab die Auferziehung der ungehörnten Gattung. Den nächsten Teil von dieser müßte nun einer wenigstens dreifach zusammenflechten, wenn er ihn in einen Namen befassen wollte, und müßte sie die Kunst der Hütung des unvermischt begatteten nennen. Von dieser ist nun der Abschnitt für die zweifüßige Herde der letzte übrig bleibende menschenhütende Teil, und selbst eben dieses

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