PLATON - Gesammelte Werke. Platon

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PLATON - Gesammelte Werke - Platon

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Seele vom Leibe entblößt dorthin zu ihm geht, auch das schreckt sie; mir aber scheint, dies Alles auf eins und dasselbe hinzuzielen, sowohl die Macht des Gottes als sein Namen.

      Hermogenes: Wie doch?

      Sokrates: Ich will dir sagen, wie ich es mir denke. Sage mir nur, welches von beiden ist wohl für jedes Lebende, wenn es irgendwo bleiben soll, das stärkere Band, der Zwang oder das Verlangen.

      Hermogenes: Bei weitem stärker, Sokrates, ist das Verlangen.

      Sokrates: Meinst du nun nicht, daß dem Hades Viele entfliehen würden, wenn er nicht die dort hingegangenen mit den stärksten Banden bände?

      Hermogenes: Offenbar.

      Sokrates: Also wie es scheint bindet er sie mit irgend einem Verlangen, wenn er sie mit dem stärksten Bande bindet, nicht durch Zwang.

      Hermogenes: Das leuchtet ein.

      Sokrates: Gibt es aber nicht auch vielerlei Verlangen?

      Hermogenes: Ja.

      Sokrates: Mit dem mächtigsten Verlangen also unter allen bindet er sie, wenn er sie durch das stärkste Band festhalten soll?

      Hermogenes: Ja.

      Sokrates: Gibt es nun wohl ein stärkeres Verlangen, als wenn Jemand glaubt, durch den Umgang mit Einem ein besserer Mann zu werden.

      Hermogenes: Ein stärkeres auf keine Weise, Sokrates.

      Sokrates: Deshalb also, das wollen wir sagen, hat keiner Lust von dort hieher zurück zu kehren, selbst die Sirenen nicht, sondern diese sind eben so gut bezaubert wie alle anderen, so vortreffliche Reden, scheint es, weiß Hades ihnen zu halten, und so wäre, wenigstens wie hieraus folgen würde, dieser Gott ein vollendeter Sophist und ein großer Wohltäter derer die bei ihm sind; wie er denn auch denen die noch hier leben so großes Gut herauf schickt; so viel Überfluß hat er dort und eben davon führt er auch den Namen Pluton. Ferner daß er nicht mit Menschen verkehren will, die noch ihre Leiber haben, sondern erst dann mit ihnen umgeht, wenn die (404) Seele rein ist von allen dem Leibe anhängenden Übeln und Begierden, dünkt dich das nicht recht eines Philosophen würdig, der sich wohl überlegt, daß er sie in diesem Zustande wohl, gebunden mit dem Verlangen nach der Tugend, festhalten könnte, so lange sie aber mit den Trieben und der Wut des Leibes behaftet sind, nicht einmal sein Vater Kronos sie bei sich festhalten könnte, wenn er sie auf die Art bände die wir seine Bande nennen?

      Hermogenes: Darin magst du wohl Recht haben, Sokrates.

      Sokrates: Und weit gefehlt, daß der Namen Hades von dem Dunkel, Aeides, sollte hergenommen sein, ist der Gott vielmehr deshalb, weil er alles Schöne weiß, von dem Namengeber statt Eidos Hades genannt worden.

      Hermogenes: Gut. Aber die Demeter und Hera, den Appollon und die Athene, den Hephaistos und Ares und die übrigen Götter, wie erklären wir die?

      Sokrates: Die Demeter scheint mir von dem Verleihen der Nahrung, weil sie diese als Mutter gibt, didusa meter, Demeter genannt zu sein. Die Hera aber als eine liebenswürdige, erate, wie auch vom Zeus gesagt wird, daß er immer verliebt in sie bleibe. Vielleicht aber hat auch als ein Himmelskundiger der Namengeber die Luft, Aer, Hera genannt, halb versteckt, indem er den Anfang als Ende setzte, und wenn du den Namen Hera oft hinter einander aussprichst, mußt du merken, daß es so herauskommt. Den Namen der Pherrhe-phatta, den fürchten ebenfalls Viele, auch den Apollon, offenbar aus Unkenntnis der richtigen Beziehung der Namen. Denn weil sie ihn verändern und so die Phersephone betrachten, kommt er ihnen schrecklich vor. Er bedeutet aber nichts, als daß die Göttin weise ist. Denn wenn alle Dinge sich bewegen, so ist doch, was sie berührt und betastet und ihnen zu folgen vermag, Weisheit. Wegen ihrer Weisheit also, mit der sie das bewegliche ergreift, wegen der Epaphe des phero-menon, hieße die Göttin mit Recht Pherepapha oder so ohngefähr, und darum lebt auch der weise Hades mit ihr, weil sie eine solche ist. Nun aber verdrehen sie ihren Namen, weil sie den Wohlklang höher achten als die Wahrheit, so daß sie sie Pherrhephatta nennen. Eben so ist es mit dem Apollon wie ich sage; Viele sind bange vor dem Namen des Gottes, als deute er auf etwas furchtbares. Oder hast du das nie bemerkt?

      Hermogenes: Allerdings, und du hast sehr recht.

      Sokrates: Mir aber scheint er ganz herrlich sich zu schicken für die Eigenschaft des Gottes.

      Hermogenes: Wie so?

      Sokrates: Ich will versuchen dir zu erklären was ich meine. Unmöglich nämlich könnte sich ein einziger Namen besser (405) schicken zu den vier Eigenschaften des Gottes, so daß er auf alle anspielte, und gewissermaßen die Tonkunst und das Weissagen und die Heilkunst und die Kunst des Schützen bezeichnete.

      Hermogenes: Sprich nur: Denn gar wunderbar kündigest du den Namen an.

      Sokrates: Sehr wohl gesetzt ist er, wie es dem Gotte der Tonkunst geziemt. Zuerst nämlich das Waschen und die Reinigungen in der Heilkunst sowohl als beim Wahrsagen und, es sei nun mit Arzneien oder Zaubermitteln, alle Räucherungen und Bäder und Besprengungen, welche dabei vorgehen, diese haben alle einen und denselben Zweck, nämlich den Menschen rein darzustellen an Leib und Seele. Oder nicht?

      Hermogenes: Allerdings.

      Sokrates: Der reinigende und abwaschende Gott und der erlösende von solchen Übeln also wäre dieser?

      Hermogenes: Allerdings.

      Sokrates: Also in Beziehung auf die Abwaschungen und Erlösungen von solchen Übeln könnte er als Arzt mit Recht Apolyon heißen. Aber wegen des Weissagens und des wahren und einfältigen, haplun, darin, denn das ist einerlei, würde er mit Recht so heißen wie ihn die Thessalier nennen; in ganz Thessalien nämlich nennt man diesen Gott Aplos. Weil er ferner als Schütze immer seines Zieles gewiß ist, deswegen heißt er der stets treffende, Aei ballon. Der Tonkunst wegen endlich muß man annehmen, daß, wie in Akoluthos und Akoitis auch sonst oftmals das A soviel bedeutet als zugleich, und dadurch sein Mitgehn, homa Polesis, angedeutet worden, teils das um den Himmel, die Pole, teils auch in jener Zusammenstimmung beim Gesange welche man Harmonie nennt, wie denn auch die, welche sich auf Tonkunst und Sternkunde verstehen wollen, behaupten, daß auch jenes alles zusammen in einer gewissen Harmonie gehe. Der Harmonie nun steht dieser Gott vor, und führet so dies alles mit einander bei Göttern und Menschen. Wie wir nun einen Beigänger homokeleuthos und eine Beischläferin homokoitis durch Zusammenziehung des homo in a Akoluthos nennen und Akoitis, so nennen wir auch jetzt den Gott, der ein Begleiter, Homopolon, ist, Apollon, indem wir noch ein l hineinsetzen, weil er sonst gleichnamig würde mit dem harten Worte, welches auch jetzt noch Einige darin zu sehen glauben, und darüber die eigentliche Bedeutung des Namens unrichtig auffassen, so daß sie ihn fürchten, als bedeute er irgend ein Verderben, da er vielmehr, wie eben gezeigt ist, auf alle Eigenschaften des Gottes zugleich anspielt, auf seine Wahrhaftigkeit, (406) seine Sicherheit im Treffen, sein erlösendes Abwaschen und seine ordnende Umherführung, und also in sich enthält den haplos, aei ballon apoluon und homopolon. – Die Musen aber und überhaupt die Musik hat er wohl offenbar vom Nachsinnen (Mosthai) also von der Liebe zum Nachforschen und zur Weisheit so genannt. – Die Leto ferner von der Gutmütigkeit der Göttin, und weil sie sich willig beweiset, wenn einer etwas bedarf. Vielleicht ist es auch wie die Ausländer sprechen, deren

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