Wirtschaftspsychologie für Dummies. Ulrich Walbrühl
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Appreciative Inquiry Summit: Werteorientierter Ansatz aus der Team- und Organisationsentwicklung, der eine wertschätzende Grundhaltung in Teams oder ganze Organisationen fördern soll und sich dabei einer besonderen Befragungstechnik bedient.
World Café: Ab 12 und bis zu 2.000 Teilnehmer, wobei sich besonders heterogene, durchmischte Gruppen eignen, die von einem gemeinsamen Thema betroffen sind. Ziel ist, in Veränderungsprozessen möglichst viele Beteiligte zu Wort kommen zu lassen, um unterschiedliche Sichtweisen zu einem Thema zusammenzuführen und so eine Mitwirkung aller Betroffenen zu ermöglichen.
Bar Camp: Eine Form der Tagung mit verschiedenen Vorträgen und Diskussionsrunden für mehrere Dutzend bis Hunderte Teilnehmer. Sie dient dem inhaltlichen Austausch zu selbst gewählten Themen und weist Ähnlichkeiten zur Open-Space-Methode auf. Inhalt und Ablauf der einzelnen Workshops werden von den Teilnehmern selbst organisiert, wobei jeder Einzelne dazu aufgefordert ist, einen eigenen Vortrag zu halten.
Syntegration: Wortgebilde aus »Synergie« und »Integration«. Eignet sich für 10 bis 42 Teilnehmer. Ziel ist, eine Vielzahl von Personen mit unterschiedlichem Wissen sowie inkongruenten Ansichten und Interessen auf eine Fragestellung zu fokussieren, um zu gemeinsamen Sichtweisen zu kommen. Wird häufig angewendet bei Wissensmanagement, Fusionen, Reorganisationen und Neugestaltung von Prozessen.
Onlinemoderation durchführen
Nahezu alle der oben beschriebenen Techniken und Moderationsformen sind auch online anwendbar. Natürlich benötigen Sie dazu die richtige Software, einen versierten Umgang mit dieser und technikaffine Teilnehmer. Diese Kompetenzen haben sich in den letzten Jahren rasant in der Gesellschaft ausgebreitet, sodass es kein Problem mehr darstellen sollte, Onlineworkshops mit der gleichen Intensität und Ergiebigkeit durchführen wie in Präsenz. Sogar die so wichtigen Pausengespräche können stattfinden, wenn der Moderator entsprechende Breakout-Räume ausweist.
Richten Sie mehrere Pausenräume ein und geben Sie ihnen klingende Namen wie »Terrasse mit Seeblick«, »Vor dem Kaffeeautomaten« oder »Lobby mit Klavieruntermalung«. Sie werden merken, dass die Teilnehmer sich neugierig in die Pausenräume einklinken und die Chance nutzen, zu anderen Kontakt aufzunehmen. So lassen sich sogar die so wichtigen informellen Gespräche herbeiführen.
Appreciative Inquiry Summit
Diese wertschätzende Befragung ist eine Technik, bei der nur die Stärken erfragt werden. Schwächen werden vollkommen ignoriert, da die Fokussierung auf Schwächen eher demotivierend wirkt. Mittels einer Interviewtechnik wird ermittelt, was besonders gut funktioniert oder welche Potenziale bestehen.
1 Discovery: herausfinden, was gut läuft
2 Dream: Visionen für eine noch bessere Zukunft entwerfen
3 Design: Wege zur Erreichung der Vision entwickeln
4 Destiny: die Umsetzung verwirklichen und damit die eigene Zukunft gestalten
Beim Appreciative Inquiry Summit wird die Technik im Rahmen einer ganzen Organisation oder Abteilung angewendet. Das kann mit mehreren Hundert Leuten gleichzeitig geschehen.
Typische Fehler in der Moderation vermeiden
Wenn Sie eine Moderation vorbereiten, sollten Sie sichergehen, dass Sie nicht den zehn häufigsten Fehlern aufsitzen, die Moderatoren begehen. Daher beherzigen Sie folgende Tipps:
1 Kennen Sie sich im Thema zumindest so gut aus, dass Sie Fachbegriffe korrekt verwenden und aussprechen können.
2 Behandeln Sie die Chefin nicht einfach genauso wie alle anderen Workshopteilnehmer, weil doch alle gleich sind und im Stuhlkreis sitzen. Die Chefin ist und bleibt die Entscheiderin.
3 Lassen Sie keine zu langen Diskussionen im Plenum zu, denn das kann für alle ermüdend sein.
4 Ergreifen Sie nicht für eine Meinung Partei, geben Sie Ihre Neutralität nicht auf.
5 Vernachlässigen Sie die Beziehungsebene nicht; gehen Sie nicht darüber hinweg, wenn Teilnehmer ärgerlich werden.
6 Gehen Sie nicht einfach strikt nach Schema vor; reagieren Sie, wenn es Zeit wird, einen anderen Weg einzuschlagen.
7 Planen Sie ausreichende Pausen ein, damit sich die Teilnehmer auch einmal jenseits des Protokolls über die Themen unterhalten.
8 Überziehen Sie nicht und lassen Sie es nicht zu, dass einzelne Personen abwandern, weil sie andere Termine haben.
9 Drängen Sie die Gruppe nicht in eine bestimmte Richtung oder zu einer Lösung, die nicht zu ihr passt.
10 Verlieren Sie nicht den Faden, beherrschen Sie die Komplexität.
Grundlagen des Coachings
Der Begriff »Coaching« begegnet uns häufig. Er stammt eigentlich aus dem Sport, genauer gesagt von dem englischen Begriff für Trainer. Ein Coach ist ein Begleiter, der hilft, besser zu werden, mehr aus sich herauszuholen, Potenziale zur Entfaltung zu bringen und schwierige Wegstrecken zu meistern. Wer braucht einen Coach im Unternehmen?
die Führungskraft, die eine Aufgabe mit deutlich erweiterter Verantwortung übernimmt
der Vorstand, der merkt, dass sein althergebrachter Führungsstil immer weniger gut ankommt
der Berater, der feststellt, dass seine Überzeugungsfähigkeit zu wünschen übrig lässt
der High Potential, der sich für die große Karrierechance fit machen und das Assessment-Center überstehen will
Manchmal wird der Coach mit einem Therapeuten verglichen. Tatsächlich können einige der eingesetzten Techniken ähnlich sein. Es gibt jedoch einen entscheidenden Unterschied: Der Coach geht nicht davon aus, dass sein Klient ein ernstes psychologisches Problem hat. Er möchte ihm einfach helfen, mehr aus sich zu machen und glücklich zu werden. Daher folgt das Coaching der Richtung der Positiven Psychologie.
Als Positive Psychologie wird der Einsatz psychologischer Methoden zur Erreichung positiver Zustände wie Glück, Vertrauen, Geborgenheit, Erfolg bezeichnet. Sie wurde von dem amerikanischen Psychologen Martin Seligman begründet und bildet einen Gegenpol zur Beschäftigung mit Krankheiten und psychischen Störungen. Nicht nur das Instrument Coaching, sondern die gesamte Wirtschaftspsychologie kann im Rahmen der Positiven Psychologie verstanden werden.
Den Begriff »Coaching« einordnen
Coaching zeichnet sich dadurch aus, dass dem Coachee keine Ratschläge, Tipps und direkten Hinweise gegeben werden. Er wird darin unterstützt, seinen eigenen Weg zu finden. Der Vorteil: Er kann nachher sagen: »Seht her, ich habe es allein geschafft.« Der Nachteil: Er muss es auch allein schaffen …
Ich bin sicher, dass Sie schon von Coaching gehört haben, denn es handelt sich nicht um einen geschützten Begriff, der auch nicht an eine bestimmte Ausbildung geknüpft ist. Insofern