Das Neue Testament - jüdisch erklärt. Группа авторов

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Das Neue Testament - jüdisch erklärt - Группа авторов страница 93

Das Neue Testament - jüdisch erklärt - Группа авторов

Скачать книгу

29,13): »Dies Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist fern von mir. 7 Vergeblich dienen sie mir, weil sie lehren solche Lehren, die nichts sind als Menschengebote.« 8 Ihr verlasst Gottes Gebot und haltet an der Überlieferung der Menschen fest. 9 Und er sprach zu ihnen: Trefflich hebt ihr Gottes Gebot auf, damit ihr eure Überlieferung aufrichtet! 10 Denn Mose hat gesagt (Exodus 20,12; 21,17): »Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren«, und: »Wer Vater oder Mutter schmäht, der soll des Todes sterben.« 11 Ihr aber lehrt: Wenn einer zu Vater oder Mutter sagt: Korban[*], das heißt: Opfergabe, soll sein, was dir von mir zusteht, 12 so lasst ihr ihn nichts mehr tun für seinen Vater oder seine Mutter 13 und hebt so Gottes Wort auf durch eure Überlieferung, die ihr weitergegeben habt; und dergleichen tut ihr viel.

       Mk 7,1–23 Das Waschen der Hände und das Gebot Gottes (Mt 15,1–20) Die Regelungen der Tora bezüglich des koscheren Essens, der rituellen Reinheit und der Beschneidung der Männer waren umstrittene Themen unter den Anhängern Jesu (vgl. Apg 15,19–20). 7,2 Unrein, vgl. „Das Mosegesetz“ und Anm. zu 1,40–45. 7,3–4 Die Erklärung dieser Praktiken könnte ein Hinweis dafür sein, dass Markus nichtjüdische Leserinnen und Leser anspricht; Matthäus (Mt 15,2) lässt die Erklärung aus; bei Lukas und Johannes fehlt die gesamte Erzählung. Die Pharisäer befolgten die Überlieferungen der Ältesten, die das Waschen der Hände einschloss (eine Observanz, die das Übertragen der Heiligkeit des Tempels in familiären Kontext voraussetzen könnte), aber nicht alle Juden praktizierten dies (die Sadduzäer beispielsweise nicht). 7,6–8 Jes 29,13. Markus erkennt Gottes Gebot[e] zwar an, aber es entstehen Streitigkeiten, welche davon verbindlich bleiben (V. 9) und welche nur eine Tradition sind. Heuchler, dieser Begriff aus dem griechischen Drama bezeichnet eine Person, die ihre Rolle spielt; hier steht er für Menschen, die nur den Anschein von Rechtschaffenheit haben (Mk 12,15; Mt 23; Did 8,1). Wie in Mk 2,25–26 gibt es mehrere Antworten auf die Provokation. 7,11 Die Auseinandersetzung besteht zum einen darin, welches der Gebote – das Ehren der Eltern oder das Einhalten von Eiden – den Vorrang hat, und zum anderen in der Frage, ob Eide zurückgenommen werden können. Die Mischna (mNed 9,1) berät darüber, ob man „jedermann einen Ausweg [zur Reue] […] öffnen“ darf (d.h. die Erlaubnis geben, einen Eid auszusetzen, sollte er zu einem Konflikt mit etwas Wichtigerem führen). Korban, hebr. qorban, ein Opfer oder Geschenk an Gott. Sobald etwas Gott gewidmet wurde, war es dem Spender im Allgemeinen nicht mehr möglich, das Geschenk zurückzunehmen. Die rabbinische Tradition erlaubte eine Befreiung vom qorban auch dann, wenn es Eltern der Dinge beraubte, die ihnen rechtmäßig zustanden. 7,14–15 Jesu Kommentar ist überspitzt, humorvoll und geradezu anstößig (wie V. 18–23 verdeutlichen). Die originelle Erwiderung wird nun wie eine Sonderoffenbarung behandelt: Hört […] und begreift‘s (V. 14) und Gleichnis (V. 17); vgl. Anm. zu 4,10–12. 7,17–23 Wie die anderen Gleichnisse, bedarf auch dieses einer Interpretation. 7,19 Damit erklärte er alle Speisen für rein, wörtl. „reinigte er alle Nahrung“. Die erste der oben genannten Problemstellungen – das Essen mit ungewaschenen Händen – wird hier ausgeweitet auf die Aufhebung der gesamten Kaschrut. Obwohl es möglich ist, dass die Erklärung die markinische Deutung einer Aussage Jesu ist (die sich auch in Röm 14,20 findet), ist dies eher unwahrscheinlich. Die Kontroverse über die Tora unter der frühen Gefolgschaft Jesu (z.B. Gal 1–2) wäre nicht so intensiv geführt worden, wäre bekannt gewesen, dass er die Kaschrut für nichtig erklärt hatte. Vielmehr könnte die Aussage eine ältere, jüdisch-apokalyptische Tradition widerspiegeln, die sich auf die Beseitigung von Unreinheit am Ende der Zeit bezieht (Sach 14,20–21; vgl. auch Anm. zu 1,40–45). 7,21–23 Die Liste des Bösen, das von innen kommt, beinhaltet sowohl Übertretungen des Dekalogs als auch geringere Sünden.

       Mk

Скачать книгу