Mythologie für Dummies. Christopher W. Blackwell
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Apollon war auch der Schutzpatron der epischen Dichter und es hieß, er sei der Führer der Musen.
Apollons Symbole
Apollon hatte die unterschiedlichsten Symbole. Seine Leier, eine kleine griechische Harfe, war eines dieser Symbole. Der Lorbeerbaum, dessen Zweige die in der Küche noch heute verwendeten Lorbeerblätter liefern, erhielt diesen Namen, weil (wenn wir dem römischen Dichter Ovid Glauben schenken wollen) eine junge Sterbliche namens Lorbeer (nun ja, auf Griechisch Daphne) es vorzog, sich lieber in einen Baum zu verwandeln, als Apollon zu gestatten, mit ihr zu schlafen (die vollständige Geschichte können Sie weiter unten in dem Abschnitt Daphne und der Ursprung des Lorbeerbaums nachlesen). Der Delfin ist ein weiteres Symbol für Apollon. Er schickte einmal einen Delfin, um das Leben eines jungen Harfenspielers mit Namen Arion zu retten, den gerade einige übel wollende Seeräuber von einem Schiff ins Meer geworfen hatten.
Apollons Beinamen
Wie andere Götter auch trägt Apollonviele Beinamen. Hier einige der bekannteren:
Phoebus Apollon oder nur Phoebus: Phoebus heißt übersetzt »der Strahlende«. Diesen Beinamen trug er in seiner Eigenschaft als Sonnengott.
Apollon von Delos: benannt nach seinem Geburtsort, der Insel Delos.
Pythischer Apollon: Apollon lernte die Kunst der Weissagung von Gott Pan. Er begab sich zum Orakel von Delphi, das von der Schlange Python bewacht wurde. Die Schlange versuchte, ihn aufzuhalten; er aber tötete sie.
Apollon Smintheus: Dieser Beiname leitet sich von der besonderen Verehrung ab, die Apollon in der Stadt Sminthe nahe Troja genoss. Der Name bedeutet andererseits »Herr der Mäuse« und könnte sich auf seine Eigenschaft als Vernichter der Krankheit bringenden Ratten und Mäuse beziehen.
Loxias: Dieser Name bedeutet so viel wie schwierig oder knifflig und stammt daher, dass die Seherinnen der Orakel die Angewohnheit hatten, ihre Weissagungen in Rätsel zu kleiden.
Apollon wandte sich häufig an Seherinnen und Verkünderinnen der Zukunft, bekannt als Sibyllen. An diese erinnert noch heute der weibliche Vorname Sibylle . Die berühmteste aller Sibyllen war Pythia, die Hohepriesterin in Delphi, benannt nach der Schlange Python. Pythia atmete die stimulierenden Dämpfe brennender Lorbeerblätter oder aus Felsspalten heraufsteigenden Dünste ein, um den Menschen anschließend ihre Zukunft zu weissagen. Es war ein lohnendes Geschäft.
Daphne und der Ursprung des Lorbeerbaums
Daphne war die Tochter eines Flussgotts. Sie war unsagbar schön, hatte aber kein Interesse an Liebesgeschichten, sondern lief lieber frei in den Wäldern umher.
Als Apollon sie zum ersten Mal sah, verliebte er sich unsterblich in sie. Er lief ihr nach; sie aber floh vor ihm. Er verfolgte sie durch die Wälder, rief ihr nach, dass er ein Gott sei und sich in sie verliebt habe, und bat sie darum, stehen zu bleiben und sich ihm hinzugeben. Daphne aber lief immer weiter.
Gerade als sie das rettende Flussufer ihres Vaters erreicht hatte, konnte Apollon sie einholen. Er wollte gerade nach ihr greifen, da rief sie ihren Vater um Hilfe an. Er leistete ihrer Bitte Folge und verwandelte seine Tochter in einen Lorbeerbaum (»Lorbeer« heißt im Griechischen daphne). Abbildung 4.2 zeigt Apollon, wie er nach der sich gerade verwandelnden Daphne greift.
Abbildung 4.2: Daphnes Verwandlung kann man so interpretieren, dass es ihr gelang, ihre Jungfräulichkeit zu bewahren; auf der anderen Seite aber (dies ist die pessimistischere Sichtweise) gab sie sich so der Macht Apollons vollständig anheim. Diese Zeichnung zeigt sie, wie sie sich gerade in einen Baum verwandelt.
Um wenigstens einen kleinen Trost zu haben, erklärte er, der Lorbeerbaum solle von Stund an sein spezieller Baum sein. Daphne gelang es jedenfalls, sich den Nachstellungen Apollons zu entziehen.
Hephaistos: was für ein großartiger Charakter …
Hephaistos war der Gott des Feuers und der Schmiede. Er war sehr geschickt und gewandt und imstande, alles Erdenkliche herzustellen. Wollte irgendein Gott etwas Spezielles haben – etwa eine besonders gute Rüstung –, erhielt Hephaistos den Auftrag zur Herstellung des Gewünschten. Hera, die Königin der Götter, zeugte ihn ohne Hilfe ihres Gemahls Zeus, um es diesem heimzuzahlen, dass er Athene alleine geschaffen hatte. (In Kapitel 5 können Sie nachlesen, wie das im Detail ablief.)
Nicht gerade der schönste aller Götter
Hephaistos war hässlich und missgestaltet. In der Antike schrieb man dies der Tatsache zu, dass Hera ihn ohne männliche Mithilfe geschaffen hatte. In der von Männern dominierten Gesellschaft Athens erschien der Gedanke, dass die Erzeugung eines Kindes allein durch den Vater nur ein schönes und wunderbares Kind als Resultat nach sich ziehen konnte, der natürlichste von der Welt (wie im Fall Athenes, Zeus’ Solokreation – vergleiche Kapitel 5). Der gleiche Versuch einer Frau aber konnte nur scheitern und ein minderwertiges, missgestaltetes Kind zum Ergebnis haben.
In anderen Versionen dieses Mythos heißt es, dass Heras Sohn zwar hässlich zur Welt kam, dass er aber erst dann verkrüppelt wurde, als seine Mutter ihn bei seinem Anblick nach der Geburt dadurch loszuwerden versuchte, dass sie ihn vom Himmel hinunter ins Meer warf (wo ihn Thetis auffing und pflegte). In wieder anderen Fassungen des Mythos erfahren wir, dass das Kind bei der Geburt ohne Makel war. Dies änderte sich erst, als Zeus Hand an ihn legte. Zornig über Heras Anmaßung, ein Kind ohne seine Hilfe zu zeugen, packte er das arme Baby und schleuderte es vom Berg Olymp. Diese Version der Geschichte erklärt seine Hässlichkeit und seine Missgestalt durch diese brutale Verstoßung aus dem Himmel. (Es gibt auch Versionen, in denen es heißt, er sei von Geburt an missgestaltet gewesen und dass seine Mutter ihn aus dem Himmel herab auf die Erde schleuderte, als sie seiner Makel ansichtig wurde. Rabenmutter!)
Wie dem auch sei, Hephaistos wurde von Dionysos in den Olymp zurückgeholt und lebte schließlich fortan mit allen anderen Göttern zusammen im Himmel. Dort genoss er bis zu einem gewissen Grade den Respekt der anderen Gottheiten. Interessanterweise war er es, der am Ende die schönste aller Göttinnen »abbekam« – Aphrodite.
Der einzige Gott mit einem echten Beruf
Hephaistos verbrachte seine Zeit damit, Rüstungen und Waffen sowie die Paläste und das Mobiliar für die anderen Götter herzustellen. Dabei