Lustvolle Qualen. Melanie Weber-Tilse

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Lustvolle Qualen - Melanie Weber-Tilse Lustvolle Qualen

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Salat in der Hand, mehr bekam man bei der Hitze nicht runter, schlenderten sie die Innenstadt entlang, um den Abstecher zum Elektronikladen zu machen.

      Der Verkäufer erkannte sie sofort wieder und sein Gesicht verzog sich entsprechend abwertend. Dennoch grüßte er sie professionell. »Guten Tag, was kann ich für Sie tun?«

      »Ich habe gestern ein neues Handy bei Ihnen gekauft«, begann Joyce.

      »Ja, ich erinnere mich«, gab er spitz zurück.

      »Die SIM-Karte passt nicht. Ich brauche eine Micro-Karte.«

      »Das hätten Sie aber gestern direkt sagen müssen. Dann hätten wir die für heute bestellen können. So müssen Sie bis Montag warten. Am Wochenende bekommen wir diese leider nicht geliefert.«

      Auch wenn er versuchte, weiter sein professionelles Verkäufergesicht zu behalten, merkte Joyce, dass er total entnervt von ihr war. Sie hatte ihn gestern um eine schöne Provision gebracht.

      Aber auch sie wurde jetzt langsam sauer. »Man wird doch wohl mit Express ordern können, sodass die Karte morgen schon da ist«, erwiderte sie daher ungehalten.

      »Nein Miss, tut mir leid. Über das Wochenende ist da nichts zu machen. Montagvormittag ist der früheste Termin. Soll ich sie nun bestellen?«

      »Natürlich, sonst wäre ich wohl nicht hier«, fauchte sie nun und Sarah legte ihr beruhigend die Hand auf den Arm.

      Montag würde sie nun ihre Karte erhalten. Noch einmal drei Tage mehr, die sie nicht schreiben konnte.

      Im Bus, der sie zum Strand brachte, klatschte sich Sarah an die Stirn. »Ach Mensch, da hätte ich doch gleich drauf kommen können. Du kannst nachher mein Handy benutzen. Allerdings geht es nur mit meiner Karte, denn auch ich habe einen Micro-Slot.«

      »Danke Sarah! So kann ich ihm wenigstens mitteilen, dass ich mich erst Montag wieder richtig bei ihm melden kann.«

      Am Strand zerrte Sarah sie immer weiter hinter sich her.

      »Wo willst du denn hin?«, fragte Joyce neugierig nach.

      »Ganz da hinten gibt es ein Stück Privatstrand. Dort sind wir ungestört.«

      »Wir dürfen doch gar nicht da drauf. Deswegen heißt es doch privat, Sarah!«

      »Der Typ, der da wohnt, ist dafür bekannt, dass er nie aus dem Haus geht. Irgend so ein Computerfuzzi. Tolles Haus, tolle Lage, aber nutzt es nicht aus, der Depp.« Sie lachte ausgelassen und Joyce musste wieder einmal über ihre Freundin den Kopf schütteln. Kein Risiko wurde gescheut.

      Das Strandhaus lag wirklich sehr einsam und Joyce musste zugeben, dass sie den Typen beneidete, der hier wohnte.

      »Los komm, da vorne bei den Felsen sieht uns keiner.« Trotz Tasche war Sarah nicht auszubremsen und Joyce kam im engen Rock kaum hinterher. Definitiv eignete sich das Arbeitsoutfit nicht für den Strand. Die Schuhe hatte sie schon lange ausgezogen und ihre Füße versanken im weichen Sand.

      Endlich hatte Sarah die geeignete Stelle für sie beide gefunden und kramte das Strandtuch aus der Tasche. Außer Atem ließen sich beide darauf fallen.

      »Ich muss aus den Sachen raus, das ist alles zu eng. Gibst du mir mal die Badesachen rüber?« Joyce fing an, sich die Bluse aufzuknöpfen.

      »Welche Badesachen?«

      Sie hielt inne und sah Sarah geschockt an. »Du hast keine mit??«

      »Nope, hier sieht uns doch keiner«, grinste diese. »Ach komm, jetzt stell dich nicht so an. Wir kennen uns nackt und sonst ist hier doch niemand!«

      »Du hast echt einen Knall.« Joyce schüttelte den Kopf, schälte sich dann aber doch aus ihren Klamotten. Auch BH und Slip folgten, dann lagen beide Frauen nackt auf dem Bauch und Sarah holte das Handy heraus.

      Sie rief den Browser auf und tippte die Adresse sein, als ein Schatten über sie fiel. »Ach, da sind ja meine Lieblingskolleginnen.«

      Sam

      Der Abend war lang und feuchtfröhlich verklungen. Peter hatte, nachdem er von Sam die ganze Geschichte gehört hatte, nur grinsend mit dem Kopf geschüttelt und gemeint, »sieh einer an, unser kleiner Marine hat sich doch ernsthaft in der virtuellen Welt verknallt. Ich danke dir, oh großer Geist der Maschinen, dass du ihn auf den richtigen Pfad geführt hast!«, was ihm ein grimmiges Knurren und einen heftigen Stoß in die Rippen einbrachte.

      Und so wurde aus einem Bier zwei, drei ... gegen ein Uhr wurde dann ein Revanchematch im Bierpong ausgetragen, als wären sie wieder die jungen und unbekümmerten Collegestudenten wie damals am 21.11.1999.

      Da das Semester offiziell für beendet erklärt und Sam definitiv nicht mehr fahrtüchtig war, nahm er Peters Angebot an, das Wochenende bei ihm zu verbringen, und fiel dann gegen fünf Uhr mit viel zu viel Bier intus ins Gästebett.

      Am nächsten Mittag quälte er sich aus dem Bett und wankte schlaftrunken Richtung Bad.

      »Aspirin sind in der linken Schublade«, kam es hinter ihm aus dem Arbeitszimmer.

      Wie konnte man am frühen Morgen schon so gut gelaunt sein? Der Kerl hatte doch mindestens genauso viel getrunken wie er selbst, scheiße, er wurde echt alt.

      So stellte sich Sam erst mal eine halbe Stunde unter die heiße Dusche, um den Schlaf und den Kater zu vertreiben. Gut, zwei Aspirin halfen dabei auch deutlich, und nachdem er einen großen Becher Kaffee und eine Portion Rührei im Magen hatte, sah die Welt gleich wieder etwas farbenfroher aus als vorher.

      Als er dann endlich bei Peter im Allerheiligsten saß, begann auf einem der Monitore in großen roten Lettern Alarm aufzuleuchten, was Peter zu ignorieren schien.

      »Ähm, Pete?«, setzte Sam gerade an, als Peter gelangweilt abwinkte. »Sind nur zwei Girls, die es vorziehen, an meinem privaten Strand zu liegen und nicht auf dem überfüllten Öffentlichen, Sardine in der Büchse zu spielen. Die eine hab ich schon öfter hier gesehen. Und ich war fast versucht, sie mal durch die Datenbanken zu jagen, um zu erfahren, wer sie ist.«

      Verständnislos schaute Sam seinen besten Freund an, der sich gar nicht die Mühe machte von seinem Monitor aufzustehen, sondern nur den Arm ausstreckte und auf einen der vielen Monitore deutete.

      Als Sam seinen Blick in die angegebene Richtung wand, erblickte er in der hintersten Ecke eine komplett eingerichtete Überwachungsanlage. »Scheiße Pete, deshalb weißt du immer, dass ich das bin.«

      Als Antwort erntete er nur schallendes Gelächter. ›Definitiv NSA oder sowas‹, ging es ihm durch den Kopf, und nachdem er seinem Freund einmal kräftig gegen den Oberarm geboxt hatte, ging er hinüber und schaute neugierig auf die Monitore.

      Fast hätte er seine Tasse fallen lassen, doch schaffte er es noch, sie rechtzeitig auf dem Tisch abzustellen, ehe er sich fast die Nase am Monitor platt drückte, um das Gesicht genauer zu erkennen. »Das kann nicht sein ...«

      »Was kann nicht sein?«, ertönte Peters Stimme nun neugierig hinter ihm.

      Ohne seinem Freund zu antworten, wanderte sein Blick hektisch suchend über die Konsole der Überwachungsanlage.

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