Das Geheimnis der Lukaskinder. Eva Markert

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Das Geheimnis der Lukaskinder - Eva Markert

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war knapp!“ Mona schüttelte ihre Hand aus.

      Julian grinste und biss wieder in sein Hörnchen. „Was regt ihr euch so auf?“, nuschelte er mit vollem Mund. „Ich habe euch doch gesagt, dass nichts passiert. Und wie ihr wisst, habe ich immer Recht.“

      Mona schnaufte durch die Nase. „Gib bloß nicht so an, nur weil du zehn Minuten in die Zukunft sehen kannst. Und außerdem krümelst du.“

      „Na und?“ Wieder grinste Julian. „Du bist heute dran mit Fegen.“ Er zeigte auf den Plan an der Küchenschranktür.

      „Müssen wir eigentlich immer tun, was auf diesem dämlichen Blatt steht?“, maulte Mona. „Was macht das schon, wenn mal ein paar Krümel auf dem Boden herumliegen?“

      „Finde ich auch.“

      Alena runzelte die Stirn. „Ihr wisst doch, dass bei uns immer alles tipptopp sein muss. Wenn Frau Mullhaupt …“

      „Diese Mullhaupt kann mich mal“, knurrte Mona.

      „Mich auch!“ Trotzdem bückte sich Julian und las die größten Krümel auf.

      „Lieber Himmel!“, rief Alena. „Schon halb acht! Jetzt aber schnell!“

      „Nur keine Panik!“ Julian nahm sich in aller Seelenruhe noch ein Hörnchen und biss hinein. „Wir schaffen es dicke. Der Bus hat nämlich Verspätung.“

      „Macht euch trotzdem auf den Weg“, sagte Alena. „Sicher ist sicher. Und denkt immer dran: Benehmt euch. Und seid vorsichtig! Passt auf, dass niemand hinter euer Geheimnis kommt!“

      Mona warf ihrem Bruder einen Blick zu.

      Der nickte heftig und flüsterte ihr ins Ohr: „Das denke ich auch: Jeden Morgen dieselbe Leier.“

       Der Bus hat mal wieder Verspätung

      Die Bushaltestelle war an der Straßenecke, nicht weit vom Haus der Lukaskinder entfernt. Vom Küchenfenster aus konnte man das Wartehäuschen sehen.

      „Wann kommt der Bus denn endlich? Man steht sich ja die Beine in den Bauch!“, murrte Mona.

      „Ich hab dir doch gesagt, dass er Verspätung hat.“

      „Das hätte ich auch voraussagen können“, fuhr Mona ihren Bruder an. „Der Bus hat schließlich fast jeden Morgen Verspätung.“

      Als er endlich kam, hatten die beiden unglaubliches Glück. Sie konnten Sitzplätze ergattern, sogar zwei nebeneinander.

      „Guck doch nicht dauernd auf die Uhr!“, sagte Julian. „Davon fährt der Bus auch nicht schneller.“

      „Bestimmt kommen wir zu spät“, jammerte Mona. „Ausgerechnet, wo ich in der ersten Stunde die Wachtel habe.“

      Julian richtete seinen Blick kurz in die Ferne. „Reg dich nicht auf. Du schaffst es gerade noch.“

      „Bist du sicher? Da vorn steht schon wieder eine lange Schlange vor der roten Ampel.“

      Julian kicherte. „Lass die Autos doch einfach durch die Luft fliegen. In einer langen Reihe. Dann kommt der Bus besser durch.“

      „Warum so umständlich? Dann lass ich doch lieber gleich den Bus fliegen.“

      Die beiden grinsten sich an.

      „Ich weiß gar nicht, ob ich so schwere Sachen mit meinen Gedanken bewegen könnte“, überlegte Mona. „Das habe ich noch nie probiert.“

      „Ich würde es auch lieber bleiben lassen“, meinte Julian. „Stell dir die Leute im Bus vor. Wie die zappeln würden und schreien. Da wär’ was los, sage ich dir!“

      Mona lachte. Für einen Augenblick vergaß sie ihre schlechte Laune. Dann fiel ihr die Wachtendonk, ihre Klassenlehrerin, wieder ein, und sie bekam einen grimmigen Gesichtsausdruck.

      „Die Wachtel meint, dass ich immer einen Bus früher nehmen müsste“, erzählte sie. „Weil ich so oft zu spät komme.“

      „Blöde Kuh“, brummte Julian.

      „Stell dir das vor: Dann müsste ich ja noch früher aufstehen!“

      „Noch früher ...“ Julian schauderte.

      Als die Geschwister im Schulzentrum ankamen, war es zwei Minuten vor acht.

      „Tschüss, bis heute Mittag!“ Julian trabte auf den Schulhof der Grundschule zu.

      „Tschüss!“ Mona rannte weiter zur Realschule. Als es gongte, hechelte sie gerade die Treppe zu ihrer Klasse hoch.

       Die Wachtel macht sich unbeliebt

      „Hi, Sarah“, begrüßte Mona ihre Banknachbarin.

      Leider hatte Mona keine richtige Freundin. Zwar hätte sie gern eine gehabt, aber sie fand die Mädchen in ihrer Klasse doof. Und die fanden sie wohl auch doof. Nur bei Sarah war es anders. Wenn ich irgendwann mal eine Freundin hätte, dachte Mona manchmal, wünschte ich, es wäre Sarah.

      Sarah grinste. „Hast Schwein gehabt. Die Wachtel ist noch nicht da.“

      Mona lächelte schief, öffnete ihren Rucksack, holte die Englischsachen heraus, machte ihn wieder zu und lehnte ihn an ein Tischbein. „Wie lästig“, dachte sie dabei, „wenn man seine Hände benutzen muss. Anders geht es viel einfacher.“

      Mittlerweile war es schon fünf nach acht.

      „Ob die Wachtel krank ist?“, sagte sie zu Sarah. „Mensch, das wär spitze, wenn die Alte ...“

      In diesem Augenblick rauschte die Lehrerin herein.

      Die beiden warfen sich einen enttäuschten Blick zu.

      „Sarah!“, schnarrte die Wachtendonk.

      Die wurde schlagartig puterrot im Gesicht.

      „Komm nach vorn und lies deine Hausaufgaben vor.“

      Die Ärmste! Mona wusste genau, wie schrecklich sie das fand. Und die Wachtel wusste es bestimmt auch.

      Sarah schob sich mit gesenktem Kopf nach vorn und begann mit leiser Stimme zu lesen.

      „Lauter! Man versteht nichts!“

      Sarah sprach etwas lauter, aber schon nach ein paar Worten flüsterte sie wieder genauso wie vorher.

      „Gib mal her!“ Die Wachtel riss ihr das Heft aus der Hand und runzelte die Stirn. „Das kann man ja überhaupt nicht lesen!“

      Wenn man ehrlich war, hatte sie damit Recht. In dem Text war mehr durchgestrichen und drübergeschrieben als sonst was. Aber trotzdem. Die Frau war ja so gemein! Am liebsten würde Mona ...

      „Nein, so geht das wirklich nicht!“, fauchte

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