Heilung - Plädoyer für eine integrative Medizin. Peter Maier
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Liebe Leserin, lieber Leser, bitte legen Sie das Buch nicht weg, weil ich von einer Reinkarnation spreche. Diese ist für mich mittlerweile eine sehr natürliche und selbstverständliche Sache geworden. Das war jedoch nicht immer so, weil ich ja streng katholisch aufgewachsen bin. Für mich sind mittlerweile die Botschaft Jesu und eine Wiedergeburtslehre überhaupt kein Widerspruch mehr. Um Ihnen dazu einige Hintergrundinformationen zu liefern, werde ich im 4. Kapitel einen kleinen Exkurs zur historischen Entwicklung der Ablehnung einer Reinkarnation im Christentum geben.
Fingergranulom und Nierenstein als materieller Ausdruck karmischer Emotionen
Zurück zu meiner Fingerverletzung. An einem Donnerstag Anfang Dezember suche ich wegen des Granuloms einen sogenannten Durchgangsarzt auf, einen ebenfalls ambulanten Chirurgen. Er sagt sofort: Schneiden. Doch diesmal ist ein größerer Schnitt und das anschließende Zunähen der Wunde mit einem Faden nötig. Denn durch das Entfernen des Wucherfleisches ist ein etwa zwei Zentimeter großes Loch im Fingerfleisch entstanden, das erst wieder langsam mit gesundem Fleisch zuheilen muss. Ich bekomme einen noch größeren Verband verpasst als beim ersten Schnitt. Zwei Tage lang bleibe ich von der Arbeit zu Hause, um mich etwas von dem Eingriff zu erholen. Am Montag soll es dann wieder losgehen in der Schule – trotz dieses Handicaps.
Am Sonntagabend davor gehe ich um etwa 22.00 Uhr nochmals alleine um die Häuserblocks spazieren. Plötzlich und ohne Anlass kommt mir eine schlimme Situation aus der Schule in den Sinn, die jedoch 27 (!) Jahre zurückliegt. Damals hatte ich mich mit einer ganzen Familie „verwickelt“. Bei einer Tanzveranstaltung hatte ich auch eine Runde mit einer Schülermutter getanzt. Das löste offensichtlich beim Sohn, den ich im Unterricht hatte, eine schlimme Eifersucht aus und er beleidigte mich öffentlich vor der ganzen Klasse. Da ich diesen Zusammenhang damals noch nicht erkennen konnte, reagierte ich zu heftig auf die zugegeben üble Beleidigung des 15-jährigen Schülers. Das zog mir dann die Feindschaft der ganzen Familie zu und ich fühlte mich wegen meiner Überreaktion schuldig. Ziemlich lange konnte ich damals den Vorfall nicht vergessen. Wieso kommt aber gerade jetzt – spät am Abend und ganz ohne Anlass – jene Situation aus der Schule hoch, die doch schon so lange zurückliegt?
Ich bin noch in Gedanken versunken, als einige Minuten später schlagartig eine heftige Nierenkolik einsetzt. Mir bleibt fast die Luft weg und ich schaffe es gerade noch nach Hause. Die Schmerzen sind unerträglich. Als die Kolik nicht wieder weggeht, muss ich schnell in die Notaufnahme des nahe gelegenen Krankenhauses gebracht werden. Sofort bekomme ich dort eine Infusion zur Entspannung. Eine Untersuchung ergibt, dass Blut im Urin ist. Ein Nierenstein steckt im Harnleiter und hat die Kolik ausgelöst. Offensichtlich ist dabei auch der Harnleiter selbst in Mitleidenschaft gezogen worden. Das hat Blut in die Blase gespült.
Am nächsten Morgen wird eine Computer-Tomographie (CT) durchgeführt. Danach kommt die Urologin in mein Krankenzimmer, um mit mir das Ergebnis zu besprechen. Es ist kein Nierenstein mehr zu sehen, das ist die gute Nachricht. Offensichtlich hat die nächtliche Infusion bewirkt, dass der Nierenstein abgegangen ist. Unsere Sprache gibt hier einen deutlichen Hinweis: „Es geht mir etwas an die Nieren.“ Eine Schuld-Emotion kann an die Nieren gehen und sich, wenn sie nicht aufgelöst wird, in einem Nierenstein materialisieren.
Der Nierenstein ist nun abgegangen, von mir „abgefallen“. Ein solches Abfallen hatten mir ja die Ameisen schon vor Monaten angekündigt, woran ich jetzt erneut erinnert werde. Das ist wirklich eine gute Nachricht. Und mit dem Stein sind offenbar zugleich alte Schuld-Emotionen von mir abgefallen. Es erscheint mir naheliegend und wahrscheinlich, dass es sich dabei sowohl um die 27 Jahre zurückliegenden Schuldgefühle wegen des Schülers als auch um die karmische Schuld wegen jener Frau aus einer früheren Inkarnation handeln könnte. Dieser hatte ich damals offensichtlich so übel mitgespielt und deswegen wurde ich ja auch verflucht von ihr. Fingergranulom und Nierenstein stehen also für mich nicht nur in einem engen zeitlichen, sondern auch in einem inhaltlichen Zusammenhang. Als ich die Urologin so beiläufig darauf hinweise, dass bei mir mit dem Nierenstein auch eine alte Schuld abgefallen ist, die mir an die Nieren ging, bekomme ich nur ein gequältes Lachen zu hören...
Diagnose Leistenbruch
Leider hat die Urologin aber noch eine zweite, schlechte Nachricht für mich dabei. Bei der CT wurde durch Zufall ein doch starker Leistenbruch links festgestellt. Als ich diese Stelle betaste, erschrecke ich. Ja, der Leistenbruch ist deutlich zu sehen und zu fühlen. Ein Arzt aus der Chirurgie-Abteilung wird mir geschickt. Er macht mir Mut und erklärt mir, dass das Krankenhaus Routine bei Leistenbruch-Operationen hätte und diese nach der in Deutschland gültigen „Versorgungsleitlinie Leistenbruch“ durchführt. Dies bedeutet, dass es nur drei kleiner Schnitte bedarf und dass dann mittels einer Sonde ein Netz in den Körper eingebracht wird, das in Zukunft ein Ausbrechen des Darms aus seiner Normallage verhindern soll. Der Chirurg empfiehlt mir, die OP sehr bald machen zu lassen.
Diese Diagnose fühlt sich für mich an wie ein Magenschwinger, den ich soeben verpasst bekommen habe. Denn ich war noch vollkommen mit der Finger-OP und mit Nierenkolik und Nierenstein beschäftigt, sowie mit den dazugehörigen seelischen Themen. Jetzt hat sich ein weiteres Problem angekündigt, mit dem ich nicht im Traum gerechnet hatte, das ich aber sehr ernst nehmen muss. Was ist überhaupt ein Leistenbruch? Und wieso habe ich einen solchen bekommen? Wofür steht er, warum und wodurch wurde er verursacht und was will er mir „sagen“? Viele Fragen schießen mir durch den Kopf und ich beginne noch vom Krankenhaus aus mit einer umfangreichen Telefonaktivität, um möglichst viele Informationen über das Thema „Leistenbruch-OP“ einzuholen.
Dabei überwiegen eindeutig die negativen Erfahrungen von Bekannten, die sich bereits früher einer Leistenbruch-OP unterziehen mussten. Ein Kollege, der sich vor einigen Jahren ein solches Netz einsetzen ließ, musste bald darauf zu einer nun viel schwierigeren OP erneut ins Krankenhaus. Das Netz hatte sich abgelöst, war in den Darm gewandert und hatte dort den Darm geschädigt und in Folge schlimme Darmprobleme verursacht.
Eine Bekannte, der man ebenfalls ein solches Netz eingesetzt und dieses dabei an den Rändern „festgetackert“ hatte, hatte deswegen eine entzündliche und sehr schmerzhafte Körperreaktion nach der anderen in ihrem Bauchraum bekommen. Seit Wochen war sie deswegen krankgeschrieben. Offensichtlich hatten die Ärzte beim Festtackern des Netzes Meridiane, also Energiebahnen, erwischt. Diese spielen jedoch in der Schulmedizin keinerlei Rolle, man nimmt dieses Wissen aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) nach wie vor gar nicht ernst, weil die Existenz von Meridianen eben mit technischen Geräten nicht oder nur sehr schwer nachweisbar ist, somit wissenschaftlich und schulmedizinisch noch immer als Humbug gilt und daher abgelehnt wird.
Den Ausschlag für meine Entscheidung gibt eine andere Bekannte. Sie hatte ihren Leistenbruch zwei Jahre zuvor in einem Landkrankenhaus nach alter, konservativer Methode operieren lassen. Sie lobte damals den dortigen Chefarzt der chirurgischen Abteilung in den höchsten Tönen. Am 20. Dezember, somit kurz vor Weihnachten, lasse ich mich von diesem Arzt operieren und mir einen „Wolf-und-die-sieben-Geißlein-Schnitt“ verpassen. Denn auf meinen ausdrücklichen Wunsch hin verzichtet der Chirurg auf die übliche OP-Netz-Methode. Nach alter Manier schneidet er mich auf und näht die beiden Leistenmuskeln wieder zusammen. Er kann es vertreten, mich ohne Netz und in Abweichung von der üblichen „Versorgungsleitlinie Leistenbruch“ zu operieren. Dabei sind aber anschließend fünf bis sechs Nähte nötig, um die etwa acht Zentimeter breite Schnittwunde wieder zu verschließen