Fire&Ice 6 - Chris Turner. Allie Kinsley
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Wie seine Freunde, war er ein gut aussehender Mann gewesen. 1,85 m groß und stark bemuskelt vom Training für ihre Acts. Seine blonden Haare sahen immer ein wenig so aus, als würde er gerade aus dem Bett kommen, aber aus irgendeinem Grund mochten die Geier das. Ebenso wie seine eisblauen Augen und die vollen Lippen.
Er schüttelte die Gedanken ab. Immer wieder ertappte er sich dabei, wie er sich in die Vergangenheit verrannte, obwohl es dort nichts gab, dass ihm die Zukunft leichter machen konnte.
An diesem Tag saß er im Fire&Ice VIP-Bereich. In einem der tiefen, weichen Ledersessel blickte er auf die tanzende Menge hinab.
Eine kleine Frau mit schulterlangen, schwarzen Haaren stach aus der Menge hervor. Sie war sehr schlank, mädchenhaft und blass. Ihre Augen waren stark und dunkel geschminkt. Sie trug schwarze, enganliegende Kleidung. Eine enge schwarze Hose, die ihren kleinen Apfelpo zur Geltung brachte. Kniehohe Stiefel mit dünnen Absätzen. Und ein schwarzes, weit ausgeschnittenes T-Shirt mit langen Netzärmeln.
Alles in allem konnte man ihren Stil wohl als Gothic bezeichnen. Ihren Tanzstil aber ganz und gar nicht. Der passte perfekt zu der R'n'B Musik auf seinem Lieblingsfloor.
Sie wirkte ein klein wenig verloren in der Menge. Sie tanzte allein zum Beat des Liedes.
Sie gefiel ihm und deshalb hatte er sie für diesen Abend auserkoren. Also schickte er einen seiner Angestellten, um sie zu ihm zu bringen. Sie sollte für ihn tanzen, hier direkt vor ihm, und auch von einem kleinen Lapdance wäre er bei Gott nicht abgeneigt.
Früher wäre er selbst hinuntergestiegen, um sich seine Auserwählte zu holen. Heute mied er solche Aktionen.
Die Blicke, die er zwangsläufig in der Menge auf sich ziehen würde, mied er so weit es ging.
Lächerlich wollte er sich auch nicht machen. Hinunter zu steigen, sie anzumachen und einzuladen und dann einen Korb zu bekommen, zählte zu seinen absoluten Horrorvorstellungen.
Er hatte bisher in seinem Leben keinen Korb bekommen und hatte auch nicht vor, jetzt damit anzufangen. Also blieb er einfach sitzen und ließ sich wie ein Pascha bedienen.
Ein Nicken zu einem seiner Mitarbeiter genügte und dieser trat sofort zu ihm.
"Sir?", sprach er ihn an.
"Die Kleine im Gothiclook. Bring sie mir!", sagte er, ohne den Blick von seiner Auserwählten zu lösen.
"Jawohl, Sir!"
Eilig lief er davon.
Chris beobachtete, wie er sich den Weg durch die tanzende Menge bahnte. Direkt auf die Frau zu. Sie tanzte immer noch vollkommen selbstvergessen und schien seinen Mitarbeiter überhaupt nicht zu bemerken.
Als dieser ihr auf die Schulter tippte, fuhr sie zu ihm herum. Sie diskutierten über irgendetwas und schließlich zeigte sein Mitarbeiter auf ihn.
Sie sah zu ihm, schüttelte dann den Kopf und tanzte einfach weiter. Chris wusste nicht, warum. Auf diese Entfernung konnte sie seine Narben nicht gesehen haben.
Er saß wie immer weit hinten im VIP Bereich, wo durch das dunkle schummrige Licht seine Narben nicht ganz so auffällig waren. Auch sein allgegenwärtiges schwarzes Hoody fehlte nicht, dessen Kapuze er wie immer tief ins Gesicht gezogen hatte.
Nach hinten gelehnt saß er in seinem Sessel, die Beine breit gestellt und die Arme auf der Rückenlehne der angrenzenen Sessel liegend.
Sein Mitarbeiter sprach noch einmal auf die Frau ein. Sie wandte sich ihm wieder zu und schien ihm unmissverständlich klar zu machen, was sie von seiner Aufforderung hielt.
Chris lachte. Widerspenstiges Biest! Dabei wusste sie noch nicht einmal, was auf sie zu kam.
Frustriert wandte sich sein Mitarbeiter ab und bahnte sich den Weg zurück zu ihm.
"Sir", sagte er ernst, als er wieder bei ihm ankam.
"Ja?", fragte er nach, obwohl er ja genau gesehen hatte, was passiert war.
"Sie wollte nicht mitkommen, Sir", sagte sein Mitarbeiter und schien sich bei dieser Information sichtlich unwohl zu fühlen.
"Warum?"
"Wenn sie etwas von ihr möchten, sollen sie selbst kommen, sagte die Dame", antwortete der Mann. Chris sah ihm an, dass nicht mehr viel fehlte und er würde von einem Fuß auf den anderen treten vor lauter Nervosität.
Chris lachte hart auf.
Als würde sie jemals mit ihm kommen, wenn sie ihn erst einmal gesehen hatte. Aber gut, wenn sie sich unbedingt mit eigenen Augen anschauen wollte, was für ein Monster es auf sie abgesehen hatte, sollte sie es so haben!
Gemächlich stand er auf, kippte seinen Drink auf Ex und sah genau, dass die Kleine ihn dabei beobachtete.
Du wirst schon sehen, was du von deinem vorlauten Mundwerk hast!
Langsam, betont lässig, stieg er die Stufen zum Floor hinab. Wie eine Raubkatze auf der Pirsch näherte er sich ihr und behielt sie die ganze Zeit über im Auge.
Über solche Jagden, wie er und seine Freunde es gern nannten, hatten sie früher viel gescherzt. Darüber, wie sie sich anschlichen und ihre Beute schlugen.
Jeden seiner Schritte betonte er, um ihr Zeit zu geben, ihren Fehler von allein zu bemerken.
Sie sollte selbst erkennen, was sie sich da angelacht hatte.
Seine Jeans hing ihm tief auf den Hüften. Der Gürtel mit der großen Schnalle betonte das V seiner unteren Bauchmuskulatur. Den Reißverschluss seines Hoody ließ er immer offen und trug nichts darunter, sodass man seine ausgeprägte Brust- und Bauchmuskulatur sehen konnte, die Narben an Hals und Schulter aber weitestgehend verdeckt waren.
Schritt um Schritt kreiste er sie mehr ein. Immer noch tanzend, dreht sie sich mit ihm und beobachtete jede seiner Bewegungen.
Als sich ihre Blicke dann das erste Mal trafen, war er überwältigt und gefangen von ihren eisblauen Augen. Er sah das Funkeln darin und erkannte, dass sie genau verstand, welches Spiel er mit ihr spielte, und vor allem, dass sie es genauso mochte wie er.
Tja, leider würde sie nur so lange mit ihm spielen wollen, bis sie erkannte, dass der reiche Sack aus dem VIP Bereich nicht der Schönling war, den sie erwartet hatte. Und spätestens dann würde ihr die Lust an diesem Spiel schnell vergehen.
Sie lächelte ihn lasziv an und drehte ihm dann mit wiegenden Hüften den Rücken zu. Ihre Hände zur Decke gestreckt, drehte sie sich um ihre eigene Achse. Tanzte für ihn. Machte ihn heiß.
Das Blut sammelte sich in Höchstgeschwindigkeit in seinen Lenden.
Dieses Spielchen gefiel ihm. Dass sie auf ihn ansprang, gefiel ihm. Viel zu lange hatte er sich nicht mehr selbst um seine Frauen bemühen müssen.
Er näherte sich ihr so, dass er außerhalb ihres Sichtfelds blieb. Er versuchte immer hinter ihrem Rücken