Band 3 - Gott und die Welt. null Eifelphilosoph
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In Brasilien haben Wissenschaftler einen kleinen Diamanten entdeckt, in dessen Inneren sie erstmals irdisches Ringwoodit nachweisen konnten. Aus dem Wassergehalt des Edelsteins, der vermutlich aus der Übergangszone zwischen oberem und unterem Erdmantel stammt, schließen die Forscher, dass es in eben dieser Übergangszone ähnlich große Mengen an flüssigem Wasser geben könnte, wie in allen Ozeanen zusammen.
Welchen Nutzen nun das Erleben Gottes hat?
Nun – im Kampf gegen die „Mächte und Gewalten” der Welt (Regierungen, Konzerne, Adelige, Priester oder geschlossene Immobilienfonds) ist es ganz beruhigend zu wissen, dass man den „Urgrund der Welt” auf seiner Seite hat … – und sich keine große Sorge um „Schuld” machen muss, auch wenn dies von Religion und Kirche immer wieder gewinnbringend thematisiert wird.
Die Erfahrung Gottes zeigt, dass er ein ziemlich lieber Kerl ist – womöglich sogar eine Frau, auch wenn das den patriarchalisch organisierten Stammesreligionen der Juden nie über die Lippen gekommen wäre. Anstatt einer Sintflut hat er das letzte Mal lieber seinen Sohn geschickt (den manchen für einen außergewöhnlich guten Zen-Lehrer9 halten), um uns zu zeigen, wie ein erfülltes Leben unter den beschränkten menschlichen Rahmenbedingungen möglich ist.
Das alles sollte man im Gedächtnis behalten, wenn man sich über „Schuld” Gedanken macht.
Hierüber muss man sich Gedanken machen, da die „Mächte und Gewalten10” mit Hilfe dieses Begriffes seit vielen Jahren umfangreich in unser aller Leben hinein dirigieren und uns so dazu bringen, dass wir uns nur noch um uns selber drehen – und uns als überaus schlecht empfinden.
Doch hierauf müssen wir andernorts nochmal gesondert zu sprechen kommen. Erst mal reicht es, dass Bewusstsein zurecht zu rücken – und sich als Ameise im Garten Gottes zu begreifen … anstatt sich als allmächtige Schöpfer des Universums zu feiern. Diese Sicht hilft auch zu verstehen, warum sich Gott nicht ohne ausdrücklichen Wunsch um das Schicksal einer jeden Ameise kümmert, noch um ihre sexuelle Orientierung … – auch wenn Kirche und Religion ihm dies unterstellen, weil sie lieber über ihn reden als mit ihm.
Ich sehe auch, dass dieses Bild für viele meiner Zeitgenossen eine narzisstische Kränkung darstellt, eine Verletzung der ausufernden Selbstliebe und Überheblichkeit … Weshalb ich volles Verständnis für den atheistischen Kultus und Ritus habe – auch wenn er aller Wahrscheinlichkeit nach nicht der Wahrheit entspricht.
Aber: Wer interessiert sich schon noch für Wahrheit, wo man doch durch Schuld aus Menschen auf wunderbare Art und Weise ganz tolle Sklaven machen kann … Wenn sie erst mal vergessen haben, dass sie als Kinder Gottes eigentlich ganz besonders liebenswert sind und sehr fürsorglich behandelt werden sollten.
Gott ist nicht nur Urgrund aller Bewegung – sondern auch ein ausgesprochen engagierter Sozialromantiker, der sozial engagierte Antitheisten wesentlich mehr schätzt als menschenfeindliche Kirchenfürsten – so jedenfalls steht zu vermuten.
Aber was rede ich: Sprechen sie einfach selbst mit ihm. Laut Zen geht das auch durch Bogenschießen, Blumenstecken oder Zeichnen.
Oder man liest die Bibel und achtet auf den heiligen Geist, der sich gelegentlich dabei mal einfinden soll. Ruhig, still und friedlich in der Sonne zu sitzen und die Schöpfung zu genießen soll aber gelegentlich auch schon genügen.
Das Bewusstsein schafft Realität – oder nicht?
Bin heute mal wieder hereingefallen – auf den Spiegel. Behauptet der doch, bei einem Talk von Günter Jauch sei von einer ehemaligen Justizministerin zwischen zwei Arten von Sozialschmarotzern unterschieden worden: den guten Millionären und den bösen Hartz IV-Empfängern. Wäre das so – es wäre in der Tat wieder ein Skandal. Leider war das eine Lüge. Die SPD-Frau hat nur darauf hingewiesen, dass der parasitäre Millionär wahrscheinlich im Gefängnis anders behandelt wird als der Hartz IV-Schwindler. So leicht kann man in die Irre geführt werden … und so leicht kann man mich dazu bringen, eine erbärmliche Talk-Show zu gucken.
Natürlich werden Menschen aus dem Opfermilieu der Kranken, Alten, Ausgebrannten, mit Familie belasteten Untermenschen von denen, die noch nicht krank, alt, ausgebrannt oder mit Familie (pflegebedürftige Eltern oder Kinder) belastet sind, anders behandelt.
Erst gestern habe ich zu dem Thema eine E-Mail bekommen: Eine Frau mit Vermittlungshemmnissen (was ich mal voraussetze, denn JEDER, der in Hartz IV landet, hat solche – sonst hätte er schon längst wieder eine Anstellung) will ihren Sohn besuchen – und dazu ihr Dorf verlassen. Dazu braucht sie – als per Willen der Regierung Ausgestoßene – eine Reisegenehmigung vom Jobcenter, einen Passierschein, sozusagen. Kehrt sie zurück in ihr kleines Paradies, muss sie sich persönlich bei der Behörde zurückmelden … – wie Strafgefangene beim Bewährungshelfer.
Natürlich gibt es einen Unterschied zwischen steuerhinterziehenden Millionären wie Uli Hoeneß und dem Rest der Welt: Die Nicht-Millionäre stehen schon mit einem Bein im offenen Strafvollzug, nur weil sie normale Arbeitnehmer mit dem Risiko der Arbeitslosigkeit sind. Und dieses Land nennt sich ernsthaft noch „demokratisch”…
Nun gibt es Menschen, die haben eine ganz hervorragende Idee gehabt, diese Idee im Kreise des Managements diskutiert und viel Geld dafür bekommen, sie unters Volk zu bringen.
Die Idee war einfach: Man schenkt dem Volk eine neue Philosophie – die US-Philosophie des „positiven Denkens”. Jeder kann es schaffen, jeder ist Millionär, jeder schafft mit der Kraft des eigenen Bewusstseins seine eigene Umgebung, seine eigene Realität, seine eigene Wirklichkeit. Nichts soll den neuen „Göttern des reinen Geistes” unmöglich sein – so das Versprechen der Heilsbringer.
Die Reichen finden diese Philosophie klasse, zeigt doch ein Blick auf ihren Kontostand, dass sie wirklich zu den Auserwählten gehören, zu den Lieblingskindern ihres Gottes, ja, dass sie selbst zurecht die neuen Götter auf diesem Planeten sind. Eine neue Spezies, die die alte zurecht verdrängt … – und möglicherweise auch drastisch dezimieren wird, jenes unwerte Leben, das noch nicht mal richtig denken kann.
Und nebenbei hat diese Philosophie auch noch einen sehr angenehmen Nebeneffekt: Anstatt nach möglichen Ursachen einer ungerechten Reichtums-verteilung zu schauen. Purer Raub oder Betrug sind hier oft die einzigen Ursachen – auch wenn er vor langer Zeit geschah: Der in Großbritannien zirkulierende Reichtum stammt auch heute immer noch aus den Taschen Millionen opiumsüchtiger Chinesen. Wie auch der Reichtum Europas, auf den wir oft so stolz sind, noch aus den Kolonien stammt … – schaut der Bürger nur noch auf sich und die Minderwertigkeit seines eigenen Denkens, seines Lebens und seines Seins – einer Minderwertigkeit, die sich zurecht in einer finanziellen Minderausstattung zeigt.
Man weist auch auf Erfolge hin – zum Beispiel in der Krebsbehandlung. Louise L. Hay ist da eine der führenden Autorinnen – geboren 1926, an Krebs erkrankt und immer noch lebendig, scheint sie in der Tat den Krebs überwunden zu haben … – nur durch Änderung ihrer Gedanken. In Deutschland ist „Psycho-Onkologie” zur Sterbebetreuung degradiert worden, man akzeptiert keinen Zusammenhang zwischen der menschlichen Psyche und Krankheit – als Mann vom Fach kann ich garantieren, dass das die Pharmaindustrie auch nie zulassen würde: Blühender Krebs ist ein Milliardengeschäft, das man sich nicht durch systematisierte „spontane Selbstheilung” von Krebs kaputt machen lässt.
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