Band 3 - Gott und die Welt. null Eifelphilosoph
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Was sind die Menschen begeistert von diesem Kampf, der in der Natur verankerten Menschen, Elben, Zwerge, Ents, Adler und Hobbits gegen die Maschinen Isengarts und die uniformierte Hässlichkeit Mordors, der alles unter ihre Macht werfen und mit einer Nummer versehen will. Das kommt im Film leider nicht vor – aber im Buch rundet diese Information das Bild des Bösen trefflich ab.
Wir kennen die Geschichte irgendwie, oder? Wir sehen den Erfolg Saurons jeden Morgen, wenn wir zur Arbeit fahren. Frodo hat versagt, Gandalf ist in den Abgrund gestürzt – Tolkien selbst hielt die moderne Autoindustrie für eine Erfindung von Orks, die den Ring gefunden haben.
Die Fortsetzung des „Herrn der Ringe“, das „Vierte Zeitalter“, wo der böse Geist „Herumon“ die Geister der Menschen verwirrt und sie dazu verführt, sich wie Orks zu verkleiden und verhalten, spielt genau jetzt, möchte man meinen. Und wir stehen diesem Geist ohne Elben, Ents, Hobbits, Zwerge, Adler und Zauberern hilflos gegenüber, können nur mit ansehen, wie durch „Fracking“ weite Teile der USA verloren gehen, wie Saurons Diener das ach so knappe Trinkwasser in unvorstellbaren Mengen zu Gunsten ihrer Maschinen verseuchen.
Merken Sie langsam, wie wahr dieser Mythos vom Herrn der Ringe ist? Unheimlich, oder?
Ich mag ihnen noch eine Geschichte aufzeigen, die Sie völlig begeistert hat, Millionen und Abermillionen Menschen sind ihr verfallen, sind begeistert von ihr: Harry Potter. Die Geschichte von dem kleinen Jungen, der durch ein kleines Wunder den Angriff eines Menschen überlebt hat, der durch und durch böse geworden ist. Dieser Böse erstarkte langsam wieder – doch niemand wollte es glauben. Das Böse? War „der, der nicht genannt wurde“ – wie heute.
Und langsam aber sicher brachte er das Zaubereiministerium unter seine Kontrolle, langsam und schleichend gab es immer mehr merkwürdige Erlasse, Menschen verschwanden, Zucht und Ordnung kehrte wieder ein, die Medien berichteten auf einmal nur noch sehr einseitig, die Welt wurde zunehmend finsterer ... Kommt Ihnen das bekannt vor? Wird Ihnen schon mulmig?
Merken Sie jetzt, dass Ihre Seele, ihr Gemüt, ihr Bauchgehirn eine Wahrheit spürt, die Ihr Verstand so gar nicht erfassen kann, weil er perfekt manipuliert wird?
Reicht noch nicht? In den hinteren Rängen gibt es noch Gemurmel?
Gut. Noch ein Mythos der Moderne: Star Wars.
Die Geschichte einer Republik, die von einer bösen Kraft heimgesucht wird, von noch einem bösen Lord. Hand in Hand mit Banken, Ingenieuren, Handelskonzernen und Roboterfabrikanten wird die Republik unterwandert, bis letztlich – als Folge eines wirklich absolut genialen und perfekt durchdachten Planes – die ganze Welt in einen Krieg verstrickt wird, der nur ein Ziel hat: die freie, demokratische, zivile Republik zu vernichten und ein neues Imperium zu errichten, in dem des nur noch Herren und Sklaven gibt.
Die wenigen Weisen (Jedis: eine absolute Multi-Kulti-Fraktion übrigens, alles Hippies in Frisur, Kleidung, Sprache und Denken), die merken, dass es nicht „Zufälle“ sind, die den Kurs der Welt (der Galaxie) in eine lebensfeindliche Richtung drängen, die es später sogar möglich macht, dass ganze Planeten vernichtet werden, werden gejagt, verfolgt und als „Verschwörungstheoretiker“ diffamiert. Naja – letzteres ist ein wenig übertrieben, widerfuhr dafür aber dem guten Harry Potter umso mehr.
Ist Ihnen schon mal der Gedanke gekommen, dass ihr Gemüt solche Filme und Geschichten sucht, gezielt aussucht, um die Wahrheit des Fühlens mit der Wahrheit des Denkens überein zu bringen? ...
So wie früher alte Mythen erzählt wurden, um herrschaftsfeindliche Geschichten zu tradieren, die dem König nicht zu Ohren kommen durften ... – wie die Geschichten von Till Eulenspiegel oder Robin Hood? Geschichten, die von der Herrschaft des Bösen berichteten, die allen klar vor Augen stand, über die man aber nicht reden durfte, weil man sich sonst den Zorn des Königs und seiner Büttel zuzog? Der ganze Sitzungs- und Uniformkarneval verdankt seine Existenz dieser Tatsache: gegen die strenge Diktatur französischer Streitkräfte in Deutschland konnte man direkt nicht vorgehen – also suchte man sich andere Wege.
Wie heute.
Wir werden jetzt meckern, stöhnen und höhnen wollen, weil die Rückkehr des Bösen nach Deutschland (und in die ganze übrige Welt) einfach ungeheuerlich erscheint.
Wir wissen aber, dass es schon mal hier war, oder? Wir haben es erlebt, was geschieht, wenn das Böse Regierungsmacht bekommt. Was hätte man daraus nicht alles lernen können! Wir aber sind beruhigt, weil niemals wieder ein Adolf Hitler mit seiner NSDAP im Bundestag sitzen wird! Als ob das Böse sich nach Äußerlichkeiten richten würde.
Die Griechen, die den Körper noch als Ausdruck der Seele verstanden, hatten es sich damals einfach gemacht: Das Böse – so viel war klar – musste hässlich sein. Wir sind der gleichen Meinung – jedenfalls in den gerade genannten modernen Mythen.
Wäre schön, wenn die ganze Welt so wäre. Irgendwie hält sich dieses Denken ja auch noch, weshalb unsere „Guten“, unsere „Promis“, alle wunderschön sind.
Unsere Regierung jedoch ... – ach, urteilen Sie selbst. Schönheit liegt ja oft im Auge des Betrachters.
Wir haben einen anderen Begriff vom „Bösen“. Wir haben aber auch eine ganz schöne Strecke „Geschichte“ hinter uns gebracht, um das zu erkennen: Obwohl unsere Promis immer noch nach dem alten griechischen Modell trachten und besonders schön sein wollen, um uns zu zeigen, wie minderwertig doch wir Hässlichen sind, wissen wir, dass das Böse nicht immer an der ausgeprägten Hässlichkeit zu erkennen ist. Wir wissen, dass es aus dem Inneren der Seele kommt, überwiegend geprägt wird durch die Umwelt und sich eindeutig äußert in brutaler, verächtlicher, kalter Gewalt.
Googeln Sie mal: Bei ARTE gab es mal eine Dokumentation dazu: „Das Böse – Warum Menschen Menschen töten13„. Hier sprach unter anderem der Sozialpsychologe Harald Welzer, der erforschte, wie „aus ganz normalen Männern innerhalb kürzester Zeit Massenmörder werden14„.
Was erläutert uns der Herr Welzer? Das – um es ein wenig in meine Worte zu kleiden – die „Bösen“ anderen Menschen die „Zugehörigkeit zum gemeinsamen sozialen Universum absprechen“.
Schauen Sie mal in Ihren Alltag. Kann es sein, dass es da Menschen gibt, denen die Zugehörigkeit zum gemeinsamen, sozialen Universum abgesprochen wird? Wenn so etwas geschieht, dann können Sie sicher sein, dass sich etwas Böses anbahnt – und das Ihr Gemüt sie in Filme zieht, die dieser erlebten Realität „wahre“ Bilder bieten.
Darf ich ein wenig helfen? Putin – gehört der noch zu unserem sozialen Universum? Oder ... Arbeitslose? Oder ... der Moslem?
Erleben wir nicht gerade 2014, dass das Böse wieder Menschen aus dem gemeinsamen sozialen Universum entfernt – eine Bewegung, die 2005 an die Öffentlichkeit gedrungen ist – unter der Bezeichnung „Agenda 2010“? Kommt noch jemand auf die Idee, mit Putin oder den Moslems ein vernünftiges Gespräch zu führen ... – oder sind die schon aus dem Raster „Mensch“ herausgenommen und so aus dem gemeinsamen sozialen Universum entfernt worden ... – wie unsere Arbeitslosen?
Nun – der Film auf ARTE kümmert sich um eine besondere Form des Bösen, eine Form, die jeder verstehen kann: den Psychopathen, den eiskalten Massenmörder. Wie sie ticken, erklärt uns eine Psychologin15:
„Sie haben kein oder kaum Mitgefühl oder Schuldgefühl. Normale Menschen haben einen unwillkürlichen emotionalen Impuls, wenn sie