Eisblaue Sehnsucht. Ute Dombrowski

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Eisblaue Sehnsucht - Ute Dombrowski страница 9

Автор:
Серия:
Издательство:
Eisblaue Sehnsucht - Ute Dombrowski

Скачать книгу

war bei einer Freundin.

      „Ich musste ihn einfach suchen, verstehst du, ich MUSSTE. Es war wie ein innerer Zwang.“

      „Du wirst doch nicht etwa verrückt, meine liebe Kira? Nicht, dass ich dich zu einem Psychiater schleppen muss.“

      „Nein, ich bin nicht verrückt und ich werde es auch nicht. Vielleicht, wenn ich meinen neuen Auftrag ausgeführt habe.“

      „Erzähl!“

      Kira berichtete von der Geschichte des Parks und der neuen Aufgabe. Sie zeigte der Freundin den Ausweis für das Archiv.

      „Uh, unbegrenzter Zugang. Du kannst jetzt alles über die Stadt und die Uni recherchieren, was du willst. Ich werde mir mal die hübschen Studenten ansehen und dann besorgst du mir die Adresse von ein paar netten Männern.“

      Kira lachte.

      „So ein Quatsch, es ist das Archiv und nicht die Datei derer, die jetzt dort studieren.“

      „Ach Kira, das war ein Spaß! In letzter Zeit legst du jedes Wort auf die Goldwaage. Wenn ich einen gut finde, frage ich ihn selbst nach der Adresse. Du hättest deinen Typen im Park auch einfach fragen sollen, wie er heißt. Und der andere? Der dich heimgebracht hat? Sah er gut aus?“

      „Ja, er sah gut aus, aber er hatte irgendetwas an sich, was mir nicht gefallen hat. Er schien kalt und doch war da eine Verbindung. Verstehst du, was ich meine?“

      „Oh ja, die Sorte kenne ich. Sie sind arrogant und denken, sie können alles haben. Die lächeln dich an und du erfrierst. Wenn man mit so einem zusammen ist, ist man nur hübsches Beiwerk für ihr Image. Deren Herz wirst du nie erobern. Du hast gut daran getan, ihn nicht nochmal zu treffen. Vielleicht treffe ich mich mit ihm.“

      „Er stand vor dem Atelier, als ich heute früh ankam.“

      „Nein! Was wollte er? Woher wusste er, dass du schon so früh da bist?“

      „Oh Mann, Mariella, du fragst Sachen. Ich habe keine Ahnung, woher er das wusste und es war komisch, was er mir sagte, bevor er ging.“

      „Was denn?“

      „Er meinte wieder, es sei gefährlich, nachts in den Park zu gehen. Das hatte er in der Nacht auch schon mal gesagt.“

      „Recht hat er! Nicht auszudenken, was passieren kann. Räuber, Diebe, Vergewaltiger, eben düstere Gestalten, könnten über dich herfallen und dir wehtun.“

      „Na super, willst du mir jetzt auch noch Angst machen?“

      Mariella sah die Verunsicherung in Kiras Augen und legte einen Arm um sie.

      „Nein, es tut mir leid. Ich werde dich nachher nach Hause bringen, damit du dich nicht fürchten musst.“

      Kira nickte und schluckte ihre Angst hinunter. Sie wusste, dass es Mariella nur gut meinte.

      „Das mit der Geschichte des Parks ist wirklich krass“, fuhr die Freundin fort, „warum weiß keiner was davon? Sonst reden die Leute auch über solche Sensationen.“

      „Ich denke, das ist ein Kapitel der Uni, mit dem man nicht an die Öffentlichkeit gehen will. Vielleicht wurde früher darüber geredet und wir sind eine Generation, die es vergessen hat.“

      „Oh Mann, du hast mich ganz neugierig gemacht. Das nächste Mal komme ich mit!“

      Mariella war aufgesprungen und lief hin und her.

      „Ich helfe dir!“

      „Das geht nicht, das kann ich nicht verlangen.“

      „Doch! Und weißt du was? Wir gehen heute Nacht nochmal hin. Zusammen ist es weniger gruselig und wenn dein Typ auftaucht, verschwinde ich. Dann fällst du in Ohnmacht und er kniet sich zu dir und …“

      „Mariella, jetzt geht die Fantasie mit dir durch. Wer weiß, falls ich es mir doch nur eingebildet habe, sehen wir niemanden.“

      „Den anderen sicher. Wenn er öfter dort laufen geht. Und du sagtest, er sieht gut aus.“

      „Linus kann ich dir auch in der Uni vorstellen, dazu brauchen wir nicht nachts durch den Park zu rennen.“

      „Da sage ich nicht nein. Ich hole dich morgen ab, ich habe nämlich frei, dann suchen wir ihn.“

      Kira seufzte. Mariella würde nicht lockerlassen, bis sie alles wusste, aber es fühlte sich auch gut an, eine Verbündete zu haben. Gegen elf Uhr machte sich Kira auf den Heimweg. Es hatte sie eine halbe Stunde Zeit gekostet, um Mariella davon abzuhalten, sie zu begleiten. Sie hatte ein mulmiges Gefühl im Bauch, als sie vor ihrem Haus in Richtung Park sah. Der Wind hatte aufgefrischt und die Bäume warfen gespenstische Schatten auf die Wege.

      Wie von einer magischen Kraft angezogen, ging Kira hinüber und drückte das schmiedeeiserne Tor auf. Sie hörte das Knirschen von Kies unter ihren Füßen, als sie den Weg in Richtung Uni lief. Ihr war kalt und sie war müde, doch eine innere Unruhe trieb sie weiter. War dort nicht eine Bewegung?

      Sie lief neben dem Weg weiter und jetzt hörte man nur noch den Wind, der kräftig an den nackten Zweigen zerrte. Plötzlich hörte sie Stimmen und versteckte sich hinter dem Stamm einer dicken Buche.

      „Nein, es ist nicht richtig. Du weißt, was zu tun ist.“

      Die Stimme gehörte zu einer Frau, die eine dicke Winterjacke trug und die Kapuze aufgesetzt hatte. Der Mann, mit dem sie redete, war Linus. Er war wieder in Sportkleidung unterwegs. War das seine Freundin?

      „Ich kann nicht, da ist eine Stimme in mir, die mir sagt, dass ich es lassen soll.“

      „Ach was, sie ist wichtig, du musst es tun.“

      „Nein, schlag dir das aus dem Kopf. Ich will zuerst die Rothaarige.“

      Kira zuckte zusammen. Über wen sprach Linus? Über Mariella? Sie schüttelte sich, denn das konnte nicht sein. Außerdem gab es nicht nur eine rothaarige Frau auf der Welt. Dann lief ihr eine Gänsehaut über den Rücken, denn Linus schaute genau in ihre Richtung.

      Er wollte gerade auf sie zugehen, da blitzte es eisblau zwischen den Bäumen. Die Frau schrie kurz auf und rannte in Richtung Uni davon. Linus blieb stehen und straffte sich. Aus einem blauen Nebel löste sich eine schwarzgekleidete Gestalt und ging mit festen Schritten auf ihn zu.

      Kira hielt die Luft an und überlegte, ob sie weglaufen sollte, doch sie konnte sich nicht bewegen. Ihr Herz tat plötzlich weh vor Sehnsucht. Das konnte nur eines bedeuten: Der Mann, der aus dem Nebel gekommen war, war ER. Sie presste sich mit aller Kraft an den Baum, um nicht gesehen zu werden. Es war kein Fünkchen Angst in ihr, nur Aufregung und eine unbeschreibliche Energie, die sie noch nie wahrgenommen hatte.

      Linus sagte laut: „Was willst du hier?“

      „Das gleiche könnte ich dich fragen. Suchst du ein neues Opfer? Suchst du nach ihr?“

      „Opfer? Nach ihr? Wovon redest du?“

      „Das weißt du ganz genau! Ich bin mir sicher, dass die entführten Menschen der letzten Zeit auf euer Konto gehen.“

      Er

Скачать книгу