Das Ende der Weltmafia. Rolf Nagel

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Das Ende der Weltmafia - Rolf Nagel

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das Wasser spritze mit einem riesigen Schwall auf die Umrandung des Beckens. Gerade so, dass Marian wie ein begossener Pudel dastand.

      „Na warte, das wirst du mir büßen.“ Marian ließ sich ebenfalls ins Becken fallen, um ihren Raufbold unter Wasser zu tauchen. Karl war nicht wiederzuerkennen. Er lebte völlig auf und genoss bereitwillig seine männliche Rolle.

      In den nächsten Wochen lernte Karl jede Ecke der Villa und des Parks kennen, jedoch nicht die geheimen Arbeitsräume, die sich hinter einer verschlossenen und unscheinbaren Tür verbargen. Diese sollte er erst zu einem späteren Zeitpunkt persönlich aufsuchen dürfen.

      Das verliebte Paar verlebte eine herrliche Zeit mit Strandspaziergängen und Besichtigungen der schönsten Plätze in Palermo. Sie genossen die sizilianische Küche, den trockenen Rotwein und die idyllische Umgebung.

      Jedoch wurde das Liebesglück durch einen Telefonanruf der Uniklinik überschattet. Als Karls Mobiltelefon an einem Nachmittag klingelte, meldete er sich wie gewohnt mit: „Karl Grosser, guten Tag.“ Am anderen Ende des Telefons sprach eine Dame: „Universitätsklinik zu Köln, Westfal mein Name. Herr Grosser, sind sie der Sohn von Frau Silvia Grosser?“

      Beunruhigt antwortete Karl: „Ja, das ist meine Mutter, was ist geschehen?“ Er setzte sich auf den Stuhl, den Marian ihm heran schob, als sie Karl ansah, dass etwas Schwerwiegendes in der Luft lag.

      „Es tut mir sehr leid, Herr Grosser, ihre Mutter wurde heute Nachmittag mit Herzschwäche in unsere Klinik eingeliefert.“ Die Frauenstimme unterbrach kurz. „Ihre Frau Mutter ist leider vor zwei Stunden an Herzversagen verstorben.“ Wieder eine Pause: „Es tut mir sehr leid, Herr Grosser.“

      Karl sank vor Schreck in den Stuhl: „Wie konnte das geschehen? Mutter verstorben? Ich komme sofort!“ Er beendete das Telefongespräch, um sich zu sammeln, und Marian nahm den sichtlich Schockierten in ihre Arme, um ihn zu trösten.

      Am selben Tag noch flogen Karl und Marian nach Köln. Karl bedauerte sehr, seiner Mutter Marian zuvor noch nicht vorgestellt zu haben. Jetzt war es zu spät. Sie hätte sich sehr gefreut, dass er nun endlich die richtige Frau gefunden hatte.

      Marian kümmerte sich rührend um ihren Liebsten und begleitete ihn bei der Ausrichtung der Trauerzeremonie. Die Beerdigung fand im kleinsten Kreis statt. Damit Karl seine Trauer besser überwinden konnte und nicht in Erinnerungen verweilen musste, flogen sie zwei Tage nach der Bestattung wieder zurück nach Palermo.

      Es dauerte einige Tage, bis der Trauernde seinen Verlust überwunden hatte. In der schmerzlichen Zeit stand ihm Marian ständig zur Seite, was ihre Gefühle zueinander noch weiter vertiefte. Mit Marians Hilfe konnte Karl seine Trauer dann doch einigermaßen überwinden.

      Es waren einige Wochen vergangen, als Karl an einem Montag seiner Liebsten sagte: „Heute möchte ich einmal alleine in die Stadt fahren, ich möchte etwas besorgen. In 3 bis 4 Stunden bin ich sicher zurück.“

      Marian schaut ihn fragend an, akzeptiert jedoch, dass eine Erklärung ausblieb.

      Alle Bediensteten in der Villa und die Fahrer verfügten über eine höhere Bildung und sprachen ein ausgezeichnetes Englisch, sodass Karl mit ihnen keine Verständigungsprobleme hatte. Er fuhr mit einem Chauffeur in die Stadt und bat darum, ihn zu einem guten Juwelier zu bringen.

      Der Chauffeur hielt bei einem erstklassigen Juwelier an und betrat mit Karl gemeinsam das Ladenlokal. „Ich möchte einen geschmackvollen Ring mit Diamanten für eine junge Dame, erwerben. Es sollte aber etwas ausgefallenes sein“, erklärte Karl seinem Fahrer, der dies dem Goldschmied in Italienisch übersetzte. In der Stadt hatte sich schon längst herumgesprochen, dass Karl in der Villa Rosso residierte und überall wurde er freundlichst und zuvorkommend bedient. Allerdings verfügte der Juwelier nicht über einen Ring, der seinen Vorstellungen entsprach. Gleiches wiederholte sich noch mehrmals. Schon wollte Karl aufgeben, da brachte im letzten Geschäft der Maestro ein besonders edles und sehr ausgefallenes Stück. Der Ring wirkte nicht zu protzig für eine junge Dame, dennoch war es ein exklusives Einzelstück mit einem Diamanten. Genau das hatte er sich vorgestellt.

      In den letzten Tagen hatte sich Karl in seiner Glückseligkeit entschlossen, sein nächstes Abenteuer anzugehen. Wieder in der Villa Rosso zurückgekehrt, ließ er sich nichts von seinem Vorhaben anmerken. Die fragenden Augen Marians wollte er dennoch nicht weiter auf die Folter spannen und erzählte ihr etwas Unverfängliches. Seine Worte waren: „Ich wollte ein wenig über uns und unsere Zukunft nachdenken. Dazu brauchte ich etwas Zeit. Alleine! Du verstehst?“

      „Ich hoffe, das hat Gutes zu bedeuten“, flüsterte sie. Schnell wollte sie aber von diesem Thema ablenken und schlug vor, an den Pool zu gehen.

      „Nein, ich möchte gerne mit dir zum Hafen fahren und dort etwas spazieren gehen“, antwortete Karl. Kurze Zeit später schlenderten die Beiden an der Hafenmole entlang.

      Für den Abend hatte sich Karl eine besonders schöne Überraschung für Marian ausgedacht und den Butler in sein Vorhaben eingeweiht. Er sollte den von der Villa nicht einsehbaren Pool für ein romantisches Dinner herrichten. Dieser Aufgabe waren die Hausangestellten perfekt nachgekommen, um das Dinner zu einem einmaligen und romantischen Erlebnis zu gestalten.

      Keine Hochzeitsglocken ohne Zustimmung von Don Rosso

      Am frühen Abend nahm Karl seine geliebte Marian an die Hand und führt sie durch die Parkanlage zum Pool. Dazu gesellten sich zwei Musiker mit ihren Geigen. Sie begannen, alte Liebeslieder zu spielen, und gaben dem Abend eine bezaubernde Abrundung. Einen Traum aus Blumen und Lampions hatten die Bediensteten für die beliebte Marian und ihren Begleiter hergerichtet. Dieser Abend bildete den richtigen Rahmen für Karls Vorhaben und konnte kaum romantischer sein. Nach dem Essen zogen sich die Musiker und das gesamte Personal still und leise zurück.

      Karl stand auf, nahm sanft Marians beide Hände und kniete würdevoll vor ihr nieder. Sekunden stockte Marian der Atem, denn sie war von alledem überrascht. Mit zärtlicher Stimme hielt er nun seine Ansprache: „Meine Liebste, du hast mir die Sterne am Himmel gezeigt. In wenigen Wochen hast du mich aus meinem lethargischen Leben gerissen und die Sonnenstrahlen in mein Herz gebracht. Mein Glück ist vollkommen. Keine Sekunde mehr möchte ich dich in meinem Leben missen. Ich möchte dich, meine Traumfrau, fragen, ob du bereit bist, dein Leben mit mir für alle Zeiten zu teilen? Bist du, meine über alles geliebte Marian, bereit, meine Ehefrau zu werden?“ Er zog den Ring aus seiner Jackentasche und streifte ihn langsam und sanft über ihren Ringfinger. Sie schaute Karl an und die Tränen kullerten über ihre Wangen. Sekunden war sie nicht in der Lage, auch nur einen einzigen Ton herauszubringen. Ihr Herz pochte, sie war glücklich, dass er ihr den innigsten Traum erfüllte.

      Sie küsste ihren Liebsten lang, um dann leise in sein Ohr zu flüstern: „Ja, natürlich. Das ist mein innigster Wunsch. Mein Liebster, bis ans Ende unserer Tage. Du machst mich zur glücklichsten Frau der Welt. Mein Karl, mein Ein und Alles.“

      Beide waren im siebten Himmel angelangt, umarmten und liebkosten sich den ganzen Abend. Als es etwas kühler wurde, trug Karl seine Zukünftige auf den Armen ins Haus, hinauf in das Schlafgemach. Diese Nacht wurde die längste in der Villa und wollte kein Ende haben.

      Erst gegen Mittag des nächsten Tages wachten beide, noch schlaftrunken, auf. Bevor es zum Frühstück gehen sollte, wollte Marian die Neuigkeit unbedingt ihrem Vater per Telefon berichten. Also wählte sie seine Mobilrufnummer. „Mein liebes Kind“, meldete sich Don Rosso am Telefon, „was gibt es so früh am Morgen?“

      Marians Stimme überschlug sich fast beim Übermitteln der guten Nachricht. Don Rosso setzte sich nieder und hörte aufmerksam

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