Banner des Lichtes. Frater LYSIR
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Читать онлайн книгу Banner des Lichtes - Frater LYSIR страница 10
Das Nichts ist nicht-existent und daher die Geburtsstätte des Chaos, das die Kraft hinter der Schöpfung ist, aus der sich Existenz gebiert.
So hat begonnen, was nie sein kann und es wird enden, was nie begonnen hat, in einem einzigen Atemzug, der die Unendlichkeit ist.
Das Paradoxon hat sich erfüllt, ER erhebt sich, die Kraft jenseits aller Welten, die bereits vergangen sind, wenn SEIN leerer Blick sie trifft, die Unbegreiflichkeit der ewig manifesten Nicht-Existenz, die nicht ist und so niemals ihr Ende finden kann, grenzenlos und unbenannt, doch all-ewiglich die einzige Konstante der ungeformten Schöpfung, die keinen Namen hat.
Jeder Name wird IHN wandeln.
Jedes Bild wird IHN ungreifbar machen.
IHN zu fühlen ist die erstarrende Furcht, die das Herz verzehrt.
IHN zu erkennen, ist die brennende Lohe, die die Seele versengt.
IHN zu fassen, ist der Todesstoß des Seins.
Nicht-Existenz ist Zustand.
Existenz ist Dogma.
Das Chaos ist der Ursprung, innerhalb des ersten Seins, niemals geschaffene, nicht seiende, vergängliche Ewigkeit, vergangen in dem Atemzug, da sie erschaffen wurde. Das Auge des wirbelnden Sterns, umgeben von samtiger Schwärze, löst die Ketten. Die Schlange erhebt sich, im Aufblitzen des Geistes, der das Sein belebt, um es zu vernichten.
Spüre das tödliche Pulsieren, das sich jenseits des Nichtseins zu voller Lebendigkeit erhebt, den Kuss des reinen Wahnes – Verzückung, die keine Grenze kennt, im unbegrenzten ewigen Raum, jenseits des ewig brennenden Nichtseins.
Wo das Sein das Nichtsein eng umschlingt, liegt der Hort des Chaos in den pulsierenden Windungen der ewigen Schlange in den wirbelnden Kreisen der Schöpfung, geboren aus den Tiefen des Chaos, das immer sein wird.
Denn siehe, blutig brennend hebt sich aus dem ewig nicht manifesten Schlund der Drache. Die Schöpfung gebiert sich erneut aus dem feurigen Atem von brennendem Eis, tief aus seiner Seele, im schwarzen seelenlosen Geist des Nichtseins.
Beschränkung, wo der Blick seiner toten Augen bricht, Vernichtung, wo der markerschütternde Schrei seine stummen Lippen verlässt.
Wahn lässt das ruhende Herz erbeben, getrieben von der verschlingenden Macht, manifest im schwarzen Herzen der gleißenden Finsternis, sein Geist gehoben aus den Wassern des Ursprungs, gekommen um Vernichtung zu erschaffen.
Erkenne hier den Ursprung, der nicht gesehen werden kann, im ewigen Tanz der Schöpfung, die die Lüge hinter der ewigen Wahrheit ist, und die ewige Täuschung, die das Sein offenbart.
Wer kann benennen, was keinen Namen haben kann?
Benanntes Sein ist die Kette der Beschränkung, der Todesstoß der ewig fließenden Schöpfung, Hohn der Nicht-Existenz, die sich hinter der Schöpfung gebiert.
So wird Existenz aus dem wandelbaren Leib der Nicht-Existenz gerissen, wo sie im Akt der Zerstörung eine Neuwerdung unter dem Joch der Manifestation erfährt.
Die Schlange ist die ungeformte, chaotische Schöpfungskraft der Nicht-Existenz, die mit eigener Hand einen Teil ihrer selbst herauszerrt und dem Drachen zum Fraß vorwirft, dessen begrenzendes Joch sich hier offenbart.
Erkenne das Mysterium in SEINER brennenden Halle und du wirst dich in der gleißend spiegelnden Klarheit des ewigen Eises erkennen.
Glaube nicht deinen Sinnen.
Glaube nicht deinem Geist.
Der Blick mag getäuscht werden vom warmen goldenen Glanz der ältesten aller Lügen.
Der Geist mag benebelt werden, wenn das Lied der Sphären erschallt.
Traue keinem Ton und keiner Melodie, wenn sie mit sanften Harfenklängen deinen Geist emporheben will in die Reiche jenseits deiner Welt.
Traue nur dem dumpfen Schlag deines zitternden und bebenden Herzens, das in vollkommener Disharmonie mit dem tobenden Puls SEINER Kriegstrommel klingt und deine Seele mit den Klauen der ewigen Furcht zerreißt.
Furcht ist die einzige ewige Wahrheit.
Furcht ist unvergänglich, weil sie dem Dogma der Nicht-Existenz folgt.
Begrüße die Furcht, denn nur dann wirst du erkennen, denn Furcht ist es, die in deinem Blut kursiert und es belebt.
Fürchte das Angesicht der Grausamkeit, denn in SEINER Halle gibt es kein Erbarmen.
Wahrheit kennt keine Gnade.
Wahrheit ist Zerstörung, die die Illusion vernichtet.
Fürchte die Wahrheit, wenn du an der Schwelle SEINER Halle stehst.
ER ist der höchste Souverän der Nicht-Existenz, die einzige unverrückbare Tatsache der Schöpfung, die niemals war und niemals sein wird, denn nur ER ist, weil ER nicht ist.
Fürchte den Klang SEINER Stimme, denn es ist der Klang des Wahnes, der Offenbarung bringt und SEINE Offenbarung ist der markerschütternde Schrei, der alles zur Werdung ruft.
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Chaphon – der Schöpfer in der Nicht-Existenz
Unendlich unerschaffen bin ich die verborgene Kraft hinter der Schöpfung, die nur geschaffen wurde, um die Endlichkeit zu erfahren.
Meine Augen blicken tief hinein ins Ungeschaffene und erkennen die Unendlichkeit als einzige Wahrheit des allgegenwärtigen Chaos, wo Ende und Anfang eins sind, bedeutungslos jenseits aller Erkenntnis, die nur Illusion vergangener Ewigkeiten ist.
Was ist der Schöpfer? Was ist Schöpfung? Woher kam der Schöpfer? Warum Schöpfung?
Das alles sind vor allem religiöse Fragen, die der Mensch für sich selbst beantworten muss. Gleichzeitig sind dies aber auch magische und evolutionstechnische Fragen, so dass man hier auch in den Tiefen des Seins Antworten finden kann – Antworten, die einerseits einen universellen Charakter haben, andererseits aber doch so individuell sind, dass sie eine persönliche Evolution ermöglichen.
Namen für den Schöpfer gibt es viele, die