Tabu Wenn Liebe nicht sein darf. Ute Dombrowski
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Lena nickte geheimnisvoll.
„Ich habe einen ganz netten Mann. Er ist ein lieber Mensch und sehr bodenständig.“
„Komm, bringen wir die letzten beiden Stunden hinter uns. Danach muss ich mit meinem Schatz telefonieren.“
Am Abend, als sie mit Nick sprach, erzählte sie von Robert Beiers Einladung. Nick war außer sich.
„Siehst du! Es geht schon los, ich bin nicht da und andere Männer interessieren sich für dich. Oh Mann, wie soll das denn weitergehen?“
„Du bist ja eifersüchtig, wie süß. Mach dir keine Sorgen, ich interessiere mich nur für einen Mann und der bist du. Außerdem mag ich Robert Beier überhaupt nicht.“
Nick war nachdenklich geworden.
Vorsichtig fragte er: „Was ist, wenn dir einer gefällt? Machst du dann mit mir Schluss?“
„Deine Sorgen sind völlig unnötig. Ich habe dich lieb und keinen anderen. Jetzt mach dich nicht verrückt. Darf ich dir denn nicht erzählen, was passiert?“
„Doch, entschuldige. Es ist nur schlimm, dass du so weit weg bist. Wie gerne würde ich dich jetzt küssen und dies und das tun.“
„Ah, dies und das … sehr nette Idee. Bald sehen wir uns und dann können wir auch dies und das tun. Wann kommst du heim?“
Nick erklärte, dass er am Wochenende dort bleiben müsse, aber dafür schon am kommenden Donnerstag heimkam. Er schlug vor, an dem Freitag in seiner alten Klasse von seinem anstrengenden Fußballer-Leben zu berichten. Katja hielt das für eine gute Idee und sagte zu. Sie wünschten sich gute Nacht und legten auf.
Erst nächsten Freitag, dachte Katja, es wird schwer, die Tage bis dahin herumzukriegen. Sie wollte ihr Handy weglegen, da klingelte es erneut. Katja sah den Namen auf dem Display und zuckte zusammen.
„Bea, schön, dass du anrufst. Wie geht es dir denn ohne Nick?“
Im selben Augenblick schämte sich Katja für ihre Scheinheiligkeit. Sie hatte immer ein sehr offenes Verhältnis zu Bea gehabt, aber über das Thema, was ihr am meisten Kopfzerbrechen bereitete, durfte sie nicht sprechen.
„Nick fehlt mir, aber er geht seinen Weg. Stell dir vor, er hat eine Freundin. Hast du etwas mitbekommen in der Schule? Er wollte sie mir partout nicht vorstellen. Dabei bin ich furchtbar neugierig.“
Katja schluckte und sagte so neutral wie möglich: „Nein, ich habe ihn nirgends mit einem Mädchen gesehen. Ist sie aus unserer Schule?“
„Er sagt ja, aber ich bin mir nicht sicher, ob er die Wahrheit sagt. Er tut so geheim, da habe ich den Verdacht, dass sie älter ist als er.“
Katja schwitzte und zitterte. Sie hatte bisher keine Vorstellung gehabt, wie sehr Bea in ihren Sohn hineinschauen konnte. Fasziniert und beunruhigt lenkte sie das Gespräch in eine andere Richtung.
„Kommt er denn regelmäßig heim?“
„Am Wochenende nicht, aber dafür schon nächsten Donnerstag. Komm doch am Freitag mal wieder zu uns. Wir kochen und essen und dann kann er von der neuen Schule berichten.“
Erschrocken überlegte Katja, wie sie sich um das gemeinsame Essen drücken könne, aber Bea klang so, als ließe sie sich nicht abwimmeln. Also sagte sie schweren Herzens zu. Wie sie ihrer Freundin in die Augen sehen könnte, war ihr noch vollkommen schleierhaft. Nachdem sie aufgelegt hatten, fühlte sie sich wie eine Verräterin an ihrer jahrelangen Freundschaft. Weinend setzte sie sich auf die Couch, schaltete den Fernseher ein, aber sie sah nicht, was lief. Ihre Gedanken fuhren Achterbahn.
Ich bin einfach nur schlecht, dachte sie, meine Freundschaft zu Bea ist verloren, mit Nick kann ich auch nicht so richtig zusammen sein und irgendwie habe ich es mal wieder verdorben, da wäre es nur vernünftig, wenn ich die Geschichte mit Nick schnell wieder beenden würde. Jetzt meldete sich ihr Herz zu Wort und erklärte, dass man gegen Gefühle machtlos war. Schließlich empfand sie wirklich etwas für Nick. Konnte und wollte sie ihn gehenlassen? Die Entscheidung war zu schwierig, darum vertagte sie sie fürs Erste.
*
Am Tag, als Nick in die Schule kommen wollte, stand sie früher auf als sonst und machte sich besonders schön zurecht. Sie wollte ihm gefallen, aber vor dem Abend bei Bea und Bernd hatte sie regelrecht Angst. Sie hatte lange gezögert, Nick davon zu erzählen, hatte es aber vor zwei Tagen dann endlich getan. Er war ebenso wie sie hin und her gerissen, wie sie beide mit der Situation umgehen sollten.
„Ach, wir schaffen das schon irgendwie. Ich kann doch nach dem Essen schon mal zu dir fahren und warte dort auf dich.“
Katja wollte ihm schon sagen, dass er lieber nicht mit zu ihr kommen sollte, aber sie brachte es nicht fertig, seine Vorfreude zu zerstören.
„… müssen wir mal überlegen, ob wir nicht einen Grund finden, wie wir uns mit Erlaubnis meiner Eltern treffen können.“
Katja war so in Gedanken versunken, dass sie den Anfang von Nicks Satz gar nicht wahrgenommen hatte.
„Was meinst du?“, fragte sie.
„Wir können zum Beispiel sagen, ich hänge in der neuen Schule in einigen Fächern ziemlich hinterher und bräuchte Nachhilfe. Dann kann ich immer kommen und wir tun so, als ob wir lernen. Ich bin nämlich eher den anderen voraus. Sport steht dort eben an erster Stelle und den Rest schaffe ich mit links.“
„Wir warten mal ab, wie der gemeinsame Abend so läuft, ehe wir große Pläne schmieden.“
„Es dauert nicht mehr lange, dann bin ich achtzehn.“
„Das ist schön, aber es heißt noch lange nicht, dass wir einfach ein Paar sein können. Die vielen Jahre, die zwischen uns liegen, werden niemals weniger.“
Sie hatten irgendwann aufgelegt und Nick war beunruhigt. Es hatte sich beinahe so angehört, als würde Katja die Beziehung zu ihm bereuen. Am Freitag stand er dann plötzlich auf dem Parkplatz vor ihr und lächelte umwerfend, so froh war er sie zu sehen. Katja begrüßte ihn mit einem Kuss auf die Wange, nachdem sie sich umgesehen hatte. Nick folgte ihr in die Schule und ging an dem Tag mit seiner alten Klasse mit. In der Deutschstunde am Ende des Schultages durfte er berichten und die anderen hatte die Möglichkeit zum Fragen.
Ryan grinste, als er fragte: „Wie machst du das mit deiner Freundin? Seht ihr euch noch?“
Katja war blass geworden und ging zum Fenster, um es zu öffnen. Sie holte tief Luft und hörte Nicks souveräne Antwort.
„Wir sehen uns so oft wie möglich. Wenn man sich liebt, dann geht das auch auf eine größere Entfernung.“
Katja setzte sich und war nun wieder beruhigt. Nick hatte alles im Griff und am Ende der Stunde blieb er noch kurz da, als die anderen aus der Tür waren.
„Danke, dass ich hier sein durfte.“
„Ich bin froh, dass alles so gut geklappt hat. Aber einen Moment lang war mir ganz schlecht.“
Nick