Wissensmix. M. Fernholz
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1962 war es soweit – Ariel I, das erste Teleskop im All, umkreist die Erdumlaufbahn. Nun konnten die Astronomen ungestört in den Weltraum blicken, da das Licht nun nicht mehr durch die Erdatmosphäre gelangen musste, um Daten zu erhalten. 1990 wurde dann Hubble ins All geschickt und umkreist die Erde im 90-Minuten-Takt. In 568 Kilometer Entfernung macht das Hubble-Teleskop mit seinem zwei Meter großen Spiegel nicht nur Aufnahmen sichtbaren Lichts, sondern kann auch Infrarot- und Ultraviolettstrahlung wahrnehmen. Durch die bezogenen Daten aller drei Varianten offenbart sich den Wissenschaftlern dann ein viel genaueres Bild über das jeweils beobachtete Objekt oder Ereignis.
Röntgenstrahlen-Teleskope lassen noch tiefere Einblicke ins Universum zu
Doch auch Röntgenstrahlen-Teleskope sind seit den 1970ern im Einsatz. Erst diese ermöglichen es, detaillierte Beobachtung von beispielsweise zusammenprallenden Sternen vorzunehmen. Während solch eines Ereignisses entstehen hochenergiegeladene Röntgenstrahlen, die eine äußerst kurze Wellenlänge aufweisen. Da diese von Linsen nicht erfassbar sind, eignet sich ein Röntgenstrahlen-Teleskop bestens, um detaillierte Einblicke in die Entstehungen von Galaxien und vergleichbaren Geschehnissen zu erhalten. Fotografien die man heute vom Universum kennt, setzen sich in den meisten Fällen aus Röntgen-, Infrarot- und optischen Aufnahmen zusammen.
Zukunftsaussichten in der Astronomie
Die Astronomie hat viele Pläne für die Zukunft. So soll das James-Webb-Weltraumteleskop ab dem Jahr 2013 Galaxien finden, welche direkt nach dem Urknall entstanden. Jenes Teleskop wird dann eine Umlaufbahn beziehen, die zwischen 500.000 und 1 Million Kilometer von der Erde entfernt ist.
Trotz der Weltraumteleskope wird auch direkt von der Erde aus geforscht. Im Jahre 2020 sollen mehrere Tausend Antennen aufgestellt werden, die miteinander vernetzt werden, um damit unter anderem nach außerirdischem Leben zu suchen. Zusammen ist das riesige Netzwerk dann 50-mal empfindlicher als herkömmliche Radio-Teleskope.
Der Bau von Dubais Palm Jumeirah
Enorme Sandmassen wurden benötigt, um die Palmeninsel Jumeirah aus dem Meer ragen zu lassen. Sie reicht von der Küste Dubais aus fünf Kilometer in den Persischen Golf.
Im August 2001 begann das reichste Emirat der arabischen Welt mit dem Bau eines visionären Projekts – der Insel Palm Jumeirah. Diese soll eine der neuen Einnahmequellen Dubais werden, denn die 1966 entdeckten Ölvorkommen werden bald versiegen. Massentourismus wird somit das neue Gold darstellen, und Dubai schreckt nicht davor zurück, bahnbrechende Visionen in die Realität umzusetzen – Geld spielt keine Rolle. Nur die Zeit saß den Erbauern im Nacken – 2006 sollte die Insel fertiggestellt sein.
Natürliche Einflüsse mussten berücksichtigt werden
Für die Realisierung des Projektes Palm Jumeirah kamen die Holländer in Betracht, da sie Experten in Sachen Landgewinnung sind. Bevor jedoch mit dem Bau begonnen werden konnte, mussten die besonderen Bedingungen in Dubai berücksichtigt werden. Zunächst wurden die Sturmstärken und die Wellenhöhen gemessen. Auch die Veränderungen des Wasserpegels sowie der Anstieg des Meeresspiegels durch die globale Erwärmung mussten berücksichtigt werden.
Längst waren noch nicht alle Untersuchungen und Berechnungen abgeschlossen, als die verantwortlichen Bauunternehmer drängten, endlich mit dem Bau zu beginnen – ein gewagtes Spiel, denn stellen sich die bisherigen Berechnungen als nicht korrekt heraus, könnte das ganze Projekt buchstäblich ins Wasser fallen.
Ein Wellenbrecher schützt die Palmeninsel Jumeirah
Mit der Aufschüttung des notwendigen Schutzwalls wurde im August 2001 begonnen. Nahe der riesigen Baustelle saugten drei der Baggerschiffe Sand vom Meeresboden auf, um es anschließend am Ort des Geschehens wieder abzulassen, wodurch sich der Meeresboden hier an entsprechenden Stellen nach und nach erhöhte. Als die knapp 7,5 Meter-Marke erreicht war, kamen zur Stabilität Felsbrocken darüber – sie dienen dazu, die Wellen zu schwächen und sind auch hier erst das Fundament des Walls.
Der eigentliche Schutz entsteht nämlich erst durch eine äußere Schicht, für die jeweils 6 Tonnen schwere Felsbrocken verwendet wurden. 5,5 Millionen Kubikmeter Gestein wurden in 16 Steinbrüchen der Vereinten Arabischen Emirate herausgesprengt, um den 11 Kilometer langen Wellenbrecher zu fertigen. Mit dieser Menge ließen sich zwei ägyptische Pyramiden errichten.
Für den Schutzwall wurde kein Beton verwendet – allein durch das Gewicht der schweren Felsbrocken, die sich ineinander verkeilen, wird die nötige Stabilität erreicht. Als im Januar 2002 rund 4,5 Kilometer des Wellenbrechers aus dem Meer ragten, kamen heftige Stürme auf, die für die Winterzeit typisch sind. Das Projekt war gefährdet, denn eine weitere Aufschüttung ist nur bei ruhiger See möglich. Zum Glück hielt der Schutzwall, aber für drei Wochen mussten die Arbeiten unterbrochen werden, was nicht so optimal war – schließlich war der Terminplan knapp bemessen.
Mit dem Inselbau musste frühzeitig begonnen werden
Durch den Verzug war es zwingend notwendig, früher als geplant mit der Aufschüttung der Palm Jumeirah zu beginnen. Nachdem im April 2002 dann die ersten 550 Meter des Schutzwalls drei Meter aus dem Meer ragten, wurde die Insel allmählich insoweit aufgeschüttet, dass die ersten Palmenwedel bald die Oberfläche durchdrangen.
Auch der dafür verwendete Sand wurde dem Meeresgrund entnommen, da der reichhaltig vorhandene Wüstensand nicht geeignet ist – er ist zu fein und würde vom Wasser fortgespült werden. Also fand man den grobkörnigen Sand etwa sechs Kilometer weit von der Baustelle entfernt. Wie auch bei der Aufschüttung des Walls wurde der Meeressand nach nur einer Stunde in die 8.000 Tonnen fassenden Tanks der Schiffe gesaugt und mit Hilfe von Schläuchen an entsprechender Stelle gesprüht – dies mit zehn Meter je Sekunde. Bei dieser Art von Aufschüttung spricht man vom Rainbowing.
Stück für Stück wuchs die künstliche Insel, wobei zunächst ein Wall von vier Metern Höhe entstand. Damit die komplizierte Konstruktion auch tatsächlich nach Plan aufgetürmt wird, mussten Teams täglich die Inseln ablaufen und vermessen, sodass die Aufschüttungen unter Berücksichtigung der GPS-Daten korrekt positioniert werden können.
Insgesamt werden allein für die komplette Insel 94 Millionen Kubikmeter Sand benötigt. Das entspricht einer Menge, mit der man eine zweieinhalb Meter hohe Mauer um den ganzen Globus errichten könnte.
Falsche Berechnungen – das befürchtete Problem tritt ein
August 2002: Acht Kilometer des Wellenbrechers sind derzeit fertig, und acht Palmenwedel kommen zum Vorschein – es geht zügig voran. Dann jedoch kommt es zu einem Problem: Die Wasserbewegungen innerhalb des Schutzwalls sind zu gering – es wird nicht genügend sauberes Wasser in das Palmensystem gespült. Gelöst wird das Problem, indem der Wellenbrecher an zwei Stellen unterbrochen wird, die folglich ein Einströmen frischen Wassers erlaubten.
Dubais Palmeninsel musste mit dem Vibrationsverfahren verfestigt werden
Im August 2003 war der Wellenbrecher endlich