Integration von Muslimen. Ino Weber

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Integration von Muslimen - Ino Weber

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und ohne Grund als Nazis beschimpft werden. Da Schlimmeres als Beleidigungen und Einschüchterungen gottlob sehr selten vorkommt, kann hier insgesamt von echten Gefahren eigentlich keine Rede sein. Die Angst, die manchen im Nacken sitzt, ist allerdings schon eine Realität, die man politisch sehr ernst nehmen muss.

      Wer mal durch die schlechten Straßen Neuköllns gelaufen ist oder, besser noch, die hübsch gestalteten Höfe der großen Wohnblocks nach Schulschluss durchquert hat, wird das Unbehagen zweifellos schnell selbst verspüren können. Durch so etwas wird nicht der deutsche Staat bedroht, sondern das soziale Klima böse vergiftet. Man muss dies gar nicht selbst erlebt haben, es aus den Medien zu erfahren oder in einem Buch nachzulesen, macht fast ebenso betroffen, als hätte man die Geschichte von einem Bekannten oder einer Freundin direkt erzählt bekommen.

      Von anderem Kaliber als irgendwelche unliebsamen diffusen Gefühle ist die Sorge um den Verlust der deutschen kulturellen Identität. Doch muss man auch selbstkritisch fragen: Gibt es überhaupt die deutsche Kultur? Es gibt sie natürlich, aber nicht als ein geschlossenes Ganzes, das definierbar wäre und immer so bleiben würde. Die Zeiten ändern sich und das liegt nur zum geringsten Teil am modernen Phänomen der massenweisen Zuwanderung. Was sich ändert, ist der Zeitgeist, und es wäre gut, diese Veränderungen endlich bewusster wahrzunehmen und vielleicht sogar in konstruktive Richtungen zu steuern. Dies ist eine politische Aufgabe und ebenfalls eine Wirkungsmöglichkeit der Bürger.

      Und überhaupt: Es ist nicht alles Gold, was in Deutschland glänzt, das war es nie und wird es wohl auch nie sein. Überschwängliche nationale Gefühle sind schon allein deshalb fehl am Platz. Es gibt hunderte, ja tausende Beispiele für Ungerechtigkeiten und Missstände, auch in Deutschland. Sie wirken in der Gesamtheit derart abstoßend, dass man diesen Staat in der Wut schon gern mal als „Bananenrepublik“ bezeichnen möchte, wohlwissend, dass es eine mit dem sogenannten Wohlstand ist und somit natürlich nicht dem Klischee entspricht.

      Dies muss einmal offen ausgesprochen werden. Allerdings zwingt uns ja keiner, die fremden Einflüsse einfach wild überwuchern zu lassen und womöglich den Islam immer mehr zu fördern und zu begünstigen. Unbekümmert über alles hinweg zu sehen, ist selbstverständlich auch nicht gerade die erfolgversprechende Methode. Wo aber die Ghettos weiter wachsen und islamisch überformte Parallel-Gesellschaften ungehindert ihren Neigungen folgen können, und nicht nur dort, stellt man gewisse Nebenerscheinungen fest, die man als einfacher Bürger und erst recht als überzeugter Humanist nicht unbedingt haben möchte. Abgesehen davon wächst mit der Ausbreitung leider auch die reale Gefahr des Islamismus.

      Das eigentliche Problem kristallisiert sich in der bangen Frage, ob man der islamischen Religion auch in Deutschland irgendwann Sonderrechte genehmigen wird. Fundamentalisten sehnen sich nach der strengen, staatlich überwachten Ausrichtung ihrer Religion, wie sie in der menschenverachtenden Scharia-Gesetzgebung zum Ausdruck kommt. Und genau dieses Sehnen gilt es zu unterbinden, ja im Keim zu ersticken! Denn spätestens mit der Scharia, etwa in der Form wie sie in England seit Langem bereits existiert, würde die soziale und kulturelle Spaltung Deutschlands endgültig festgeschrieben oder zumindest eine unumkehrbare Entwicklung eingeleitet, die sich von den Idealen freier Demokratien und von den humanistischen Grundprinzipien immer mehr entfernt. Eine solche Gesellschaft wollen wir nicht, auch nicht in zwanzig oder dreißig Jahren!

      Die Vorkehrungen müssen jetzt getroffen werden. Gerade jetzt, in Zeiten des überwältigenden Zustroms von Kriegsflüchtlingen aus islamisch geprägten Ländern, sollten wir die größtmögliche Entschlossenheit aufbringen, den Islam keinesfalls auf die beschriebene Weise überwuchern zu lassen. Das funktioniert auch ohne Feindbild oder jeglichen Hass! Zuerst sind Wissen und intellektuelle Klarheit vonnöten, so dass Entschlossenheit erwächst und sich jeder auf friedliche Weise für das Richtige engagieren kann. Eine intensivere Auseinandersetzung mit der islamischen Religion und eine seriöse Kritik an ihren Erscheinungsformen, ja augenfälligen Übelständen, ist absolut angebracht und notwendig.

      Untaugliche Polit-Parolen und geistige Schieflagen

      „Der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland“, sagte Bundespräsident Christian Wulff in seiner Rede zum 20. Jahrestag der Deutschen Einheit am 3. Oktober 2010. In ähnlichem Wortlaut haben dies auch andere prominente Politiker immer wieder behauptet. Dabei dürfte eins klar sein: Die strittige Aussage dient in erster Linie einem politischen Zweck, sie beruht auf dem nüchternen Kalkül, das tolerante Klima in der Bevölkerung zu stärken und dadurch die Integration der hier lebenden Muslime zu verbessern. Nebenbei möchte man mit solchen scheinbar sehr weltoffenen Bekenntnissen eine gewisse „Wohlfühlatmosphäre“ schaffen und gezielt jene Muslime ansprechen, die sich aufgrund ihres Glaubens und ihrer andersartigen Kultur seit Langem als Menschen zurückgesetzt fühlen.

      Allerdings stößt man mit solchen Äußerungen und Machenschaften allzu oft der angestammten deutschen Bevölkerung vor den Kopf. Man müsste dies eigentlich wissen, setzt sich aber trotzdem ohne Rücksicht auf Verluste einfach darüber hinweg. Dies gibt zu denken.

      Vermutlich glauben viele Politiker und die berufsmäßigen Meinungsmacher gern an das alte Märchen, der Deutsche an sich sei intolerant und heute noch immer potenziell rassistisch eingestellt. Das schlimme an solchen geistigen Schieflagen ist nicht so sehr die Beleidigung, die man dem Volk gewissermaßen zumutet, sondern die weiter ungelöst bestehenden Probleme. Denn aus falschem Denken geht bestimmt keine kluge politische Aktivität hervor.

      Für wie dumm insbesondere Frau Merkel die Deutschen tatsächlich hält, zeigt sie immer wieder, zum Beispiel mit Äußerungen wie dieser: „Wir müssen die Zuwanderung verringern und reduzieren, ich gebrauche beide Wörter, verringern und reduzieren.“ (Zitat aus den TV-Nachrichten) Ganz offensichtlich glaubt unsere Kanzlerin, ein großer Teil ihrer Adressaten, also der „normalen“ Bürger, wisse nicht, dass reduzieren genau dasselbe heißt wie verringern! Sowas wird uns in den wichtigsten Nachrichtensendungen geboten, die sich Millionen Zuschauer zu Gemüte führen, zur absolut besten Sendezeit. Während Angela Merkel sich offensichtlich kein bisschen schämt, die Deutschen insgesamt für dumm zu halten oder zu verkaufen, ganz nach Belieben, offenbart ihr unbeholfenes Gerede doch nichts anderes als ein erschreckendes Maß eigener Unzulänglichkeit. Ein klares Denken zeigt es jedenfalls gewiss nicht an.

      Vom guten deutschen Staatsbürger wird politisch gern gefordert, eine Demutshaltung einzunehmen. Am besten sagt man zum Beispiel nie irgendwas über die Nazi-Vergangenheit, denn wie man es auch formuliert, es wird einem immer falsch ausgelegt. In derselben Denkweise darf kein einziger Christ irgendeine Kritik am heutigen Islam üben, weil es ja vor rund 800 Jahren die Kreuzzüge gegeben hat (*). Mit diesem fadenscheinigen Argument toben sich gleich zwei Gruppen munter geistig aus, nämlich die angestammt deutschen Moralwächter wie auch jene gläubigen Muslime, die kämpferisch eingestellt sind und sich nichts sagen lassen möchten. Beide Parteien haben hier eine sehr bequeme Möglichkeit der Kritikabwehr gefunden, die allerdings aktuell völlig unpassend ist. Hilfreich ist der beliebte Hinweis schon gar nicht.

      Wir haben uns mit dem Heute zu befassen, nicht mit dem Mittelalter! Angesichts der gegenwärtigen Probleme, etwa dem weltweiten Schrecken islamistischen Terrors, mit solchen Argumenten zu operieren, ist doch an Albernheit kaum zu überbieten. – Reden wir mal Klartext: Nur weil wir die späten Nachfahren einer arg belasteten Geschichte sind, gekennzeichnet von extrem grausamen Taten und massenhaft verübter Unmenschlichkeit (Hexenprozesse, Judenverfolgung usw.), haben wir gewiss nicht das Recht verloren, irgendeine moralische Kritik zu äußern und die Einhaltung der Menschenrechte heute strikt einzufordern !

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      (*) Der erste Kreuzzug fand 1096-99, der letzte mit Ziel Jerusalem im Zeitraum 1270-72 statt.

      Die meisten Politiker sind Rechtsanwälte und Ökonomen, kaum einer ist Historiker.

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