KLÜGER PUBLIZIEREN für Verlagsautoren und Selfpublisher. Stephan Waldscheidt

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KLÜGER PUBLIZIEREN für Verlagsautoren und Selfpublisher - Stephan Waldscheidt

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kommt das Wort »verlegen« doch von »vorlegen«. Richtig: Ein Verlag ist dazu da, seinen Autoren das Geld für den Druck, den Vertrieb, das Marketing und die Pressearbeit vorzulegen. Wenn er das nicht tut, mag er ein Vermittler von Druckdiensten und Schmeichel-Einheiten sein. Ein Verlag ist er nicht.

      Komplizierter wird die Sache durch Verlage, die einerseits als echte Verlage auftreten, andererseits aber Autoren ihre Dienste auch über einen Druckkostenzuschuss anbieten.

      Was Sie sich merken sollten: Für Bücher, die sich an ein größeres Publikum wenden wie Romane, Ratgeber, Sachbücher, sollten Sie Ihrem Verlag kein Geld zahlen müssen. Falls Sie Fachbücher oder etwa Bücher allein für Ihren Bekanntenkreis drucken, kann ein Zuschussverlag das Richtige für Sie sein. Prüfen Sie aber, ob das, was man für Sie leistet, in einem guten Verhältnis zu den Kosten steht. Von jedem Anbieter, der Ihr Werk in den Himmel lobt und Ihnen das Blaue vom Himmel verspricht, lassen Sie die Finger. Wer Lügen nötig hat, ist unseriös. Gehen Sie lieber in die nächste Druckerei.

      Wenn Sie mehr über dieses, leider dauerhaft aktuelle, Thema wissen möchten, informieren Sie sich in den einschlägigen Foren, auf bekannten Websites und beim Aktionsbündnis für faire Verlage:

       http://j.mp/1B4l9ut

      Warnung: In der Riege der Zuschussverlage will man sich die zunehmende Bekanntheit dieses Bündnisses zunutze machen. Dazu führt einer dieser »Verlage« ein ähnlich klingendes »Aktionsbündnis« an, das sich »Alliance ‚equitably publishers‘ für faire Verlage« nennt. So heißt es zumindest auf der Website des mutmaßlichen Zuschussverlags – und das ist dann auch die einzige Stelle, wo diese vorgebliche Allianz auftaucht. Ach ja, und hier: http://j.mp/1mIrDXD. In einem dubiosen Nebenwiki ohne jeden Link, Beleg, Hintergrund.

      Was die Sache irgendwie rührend macht, ist die falsche Verwendung des Adverbs im Namen. Wenn es diese amerikanische Allianz tatsächlich gäbe, hätte sie sich wohl, in korrektem Englisch und mit Adjektiv, »equitable publishers« genannt.

      Wachsam bleiben, liebe Autorin, lieber Autor, und im Zweifel: Finger weg! Die Realität ist die, dass kein echter Verlag zum Zusenden von Manuskripten jeglicher Art auffordert.

      Selfpublisher? Ja, für die meisten von ihnen ist die Veröffentlichung in einem Verlag trotz aller Schwierigkeiten noch immer das Ziel. Weniger als 5 % der Teilnehmer der Selfpublishing-Studie der Self-Publisher-Bibel 2013 schließen eine Veröffentlichung in einem Verlag kategorisch aus.

      Linktipp: Aktuelle Daten und viel Interessantes lesen Sie in der Studie 2014:

       http://j.mp/1v1SCpZ

      Buchtipp: Die Studie gibt es auch als Buch: Self-Publishing in Deutschland 2014.

      Falls Sie glauben, dass nach Ihrer Entscheidung gegen einen Verlag, ob seriös oder pseudo, sofort die Freuden des Selfpublishings beginnen, haben Sie einen entscheidenden Schritt vergessen.

       Wie kommt Ihr Buch zum Leser?

      Für einen Verlagsautor kümmert sich der Verlag um diese Frage: vom Druck bis zur Auslieferung, vom Upload des E-Books bis zur Zahlungsabwicklung. Aber auch der Selfpublisher wird sein Buch in den seltensten Fällen persönlich seinen Lesern nach Hause tragen. Der Weg, jedem Besteller sein E-Book per Mail zu schicken, oder selbst das Anbieten von Downloads auf der eigenen Homepage sind mögliche, aber keine sonderlich praktikablen Lösungen. Das zeigt beispielsweise die Frage, wie man den Leser zahlen lassen soll. Ein eigenes Shop-System ist eine Möglichkeit, wirft aber neue Probleme auf und bedeutet eine Menge zusätzlicher Arbeit. Und: Wie kriegen Sie die Leser auf Ihre Website?

      Dennoch kann ein eigener Webshop eine Alternative für Autoren sein, die sich nicht von Distributoren und dem übermächtigen Händler Amazon abhängig machen wollen.

      Linktipps eigener Webshop: Eine Übersicht von Shoppingsystemen mit Features und Preisen finden Sie hier bei esales4you:

       http://j.mp/1mIsDL8

      Die Preise ändern sich dauernd, daher nach der Vorauswahl direkt beim Anbieter vorbeischauen.

      Für Ihr Blog gibt es Shopsysteme als Wordpress-Plug-in. Tipps dazu finden Sie hier bei elmastudio.de:

       http://j.mp/YAYGQg

      Einige der Systeme testet das PC Magazin und gibt weitere Tipps:

       http://j.mp/1mIugss

      Einer der Testbesten: wpShopGermany:

       http://j.mp/1B4m26a

      In der Praxis: Selbstverleger Sebastian ist zwar nicht auf einen Verlag angewiesen, aber auf einen oder sogar mehrere Dienstleister. Er will, dass der Leser sein Buch möglichst überall möglichst einfach und möglichst schnell kaufen kann. Doch so, wie der Verlagsautor vorm Versenden seines Manuskripts vor der Wahl steht, an welchen Verlag er die Früchte seiner Arbeit schicken soll, muss auch Sebastian eine Wahl treffen – und damit mehrere schwierige und weitreichende Entscheidungen. Auf dem Markt tummeln sich Hunderte von Anbietern, die dem Selfpublisher alle eins versprechen: der beste Partner auf dem Weg zum Bestseller zu sein.

      Hilfreich kann es sein, zwei Gruppen von Anbietern getrennt zu betrachten: Das sind einerseits die Distributoren, die Ihr Buch an die wichtigen Händler verteilen. Dazu gehören beispielsweise BookRix und neobooks. Zur zweiten Gruppe zählen Anbieter wie Amazon mit KDP, die sowohl das E-Book erstellen und es im eigenen virtuellen Shop auch gleich zum Verkauf anbieten. Eine Unterscheidung bleibt im Einzelfall schwierig, da auch die Distributoren eigene Webshops betreiben, etwa neobooks.

      Auf Wikipedia wird der Begriff Selfpublishing-Plattform gebraucht (http://j.mp/Y0VOUe). Da diese Definition aber von einem Werkvertrag zwischen Autor und Plattform ausgeht, erscheint sie mir zu eng.

      Daher schreibe ich hier übergreifend von Selfpublishing-Dienstleistern.

      Um bei den Händlern, online und im Real Life, gelistet und verkauft werden zu können, braucht Ihr Buch eine ISBN. Eine International Standard Book Number heißt vor allem: Das Buch kann ins Verzeichnis lieferbarer Bücher (VLB) aufgenommen werden und damit kann es jeder Buchhändler zwischen Flensburg und Garmisch, zwischen aaa-buch.de und zzz-books.de bestellen.

      Sie können sich eine ISBN kaufen. Auch der Eintrag ins VLB kostet Geld.

      Manche Dienstleister wie BookRix oder neobooks stellen die ISBN selbst.

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