Burnout. Dr. Hanspeter Hemgesberg
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Bei beiden handelt es sich um saure aliphatische AS (Asp) und deren Amide. Asp (= Aminobernsteinsäure) hat wichtige Bedeutung im „Harnstoff-Zyklus“ - wird auch „Ornithin-Zyklus“ genannt (= Regelkreis der Harnstoff-Synthese) - und ist besonders wichtig zur Entgiftung des im Eiweißstoffwechsel entstehenden Ammoniaks (NH3) in den Mitochondrien der Leberzellen und den Hirnzellen, indem das Ammoniak mit Kohlendioxid (CO2) in Harnstoff überführt wird. Bei Asn handelt es sich um das Amid der Asp mit gleicher Bedeutung. Asn ist außerdem wichtig bei Erschöpfungs-Zuständen. Von großer Bedeutung - und besonders mit zunehmendem Alter wegen der reduzierten Konzentration - ist das Biogene Amin der Asparaginsäure, das „Beta-Alanin“ und zwar als wichtiger Baustein des unersetzlichen Coenzym-A („CoA“).
L-Aspartat (die konjugierte Base der Asparaginsäure) soll bei Wirbeltieren zusammen mit Glutaminsäure in mehr als 50 Prozent aller Synapsen des zentralen Nervensystems als Transmitter fungieren, unter anderem in den Kletterfasern des Kleinhirns und den Moosfasern der Ammonshornformation [Cornu ammonis = Gehirnwindung im Inneren des Telencephalons (Endhirn), die zur Hippocampus-Formation gezählt wird. Die Ammonshornsklerose ist der häufigste neuropathologische Befund bei der Temporallappenepilepsie als einer besonderen Form der Epilepsie]. Es wirkt über die Stimulation der NMDA-Rezeptoren. Die Wirkung ist jedoch nicht so stark wie mit Glutamat.
L-Glutamin (Gln) und L-Glutaminsäure (Glu)
Glutaminsäure (alpha-Aminoglutarsäure, 2-Aminoglutarsäure) zählt zu den nicht essenziellen alpha-Aminosäuren und kann in Form von zwei Spiegelbildisomeren vorliegen. Sie ist wichtiger Baustein der Proteine. Ihre Salze und Ester werden Glutamate genannt. In Biologie und Medizin wird die Glutaminsäure meist Glutamat genannt, da die Verbindung im Körper dissoziiert vorliegt. Als Lebensmittelzusatzstoff werden L-Glutaminsäure (E 620) sowie einige ihrer Salze als Geschmacksverstärker eingesetzt, besonders in der asiatischen Küche und bei Convenience-Produkten (engl. convenience = Bequemlichkeit; damit werden u.a. Fertigprodukte/Fertiggerichte und auch arbeitserleichternde Essenszutaten bezeichnet).
Glu ist eine saure aliphatische AS und Gln das Amid der Glu. Die Synthese der Glu erfolgt in Leber, Nieren, Lunge und Gehirn. Gln und Glu haben wichtige Bedeutung als Vorstufe der Biosynthese der AS L-Ornithin (s.u.), L-Prolin und L-Hydroxyprolin und vor allem aber auch des insbesondere im Alter so wichtigen Vitamins Folsäure. Daneben kommt Glu außerdem im „Glutathion“ - d.i. ein wichtiges Tripeptid aus Cystein + Glutaminsäure + Glykokoll mit der Funktion als Coenzym -. Glu fördert die Synthese des wichtigsten zellulären Antioxidanziensystems, das Glutathions. Abgebaut werden Glu und Gln im „Zitronensäure-Zyklus“. Ein von Glu bzw. Gln abgeleitetes Biogenes Amin, die „Gamma-Amino-Buttersäure“ (GABA), ist ein wichtiger Gehirnbotenstoff; dies ist übrigens auch der Grund, warum lern- oder konzentrations-schwachen Schülern schon seit vielen Jahren Glutamin verordnet wurde. Gleiches gilt für die Hirnfunktionsstörungen mit zunehmendem Alter oder bedingt durch Mehrbedarf unter z.B. Stress! Zudem ist Gln ein unverzichtbares ‚Energiesubstrat‘ der Immunzellen. Nebenbei: ausreichendes Vorliegen von Gln verringert das Verlangen nach Alkohol! Glu ist der wichtigste exzitatorische Neurotransmitter im Zentralnervensystem (ZNS). Glu ist mit das ‚wichtigste Energiesubstrat’ für alle Zellen mit hoher Teilungsrate (z.B. die Immunzellen wie Enterozyten im Darm bzw. Lymphozyten); Glu greift zudem regulierend auf den Säure-Basen-Haushalt (SBH; s.o.) ein und hat auch noch anabole Wirkung.
Glu ist in folgenden Lebensmitteln mit einem prozentual höheren Anteil vorhanden: pürierte Tomaten, Weizen-Vollkornmehl, frische Kuhmilch (Vollmilch), ungeschälter Reis, Mais-Vollkornmehl, Walnüsse, getrocknete Erbsen, Rind- und Hühnerfleisch, roher Lachs, Hühnerei …
L-Tyrosin (Tyr)
ist in seiner natürlichen L-Form eine nichtessenzielle proteinogene alpha-Aminosäure, die in den meisten Proteinen vorkommt, in großen Mengen im Casein. Tyrosin ist Ausgangssubstanz für die Biosynthese von Catecholaminen, Melanin und Thyroxin. Tyrosin entsteht durch Biopterin-abhängige Hydroxylierung von Phenylalanin. Das diese Reaktion katalysierende Enzym ist die Phenylalaninhydroxylase, eine Monooxygenase. Dabei wird ein Sauerstoffmolekül (O2) benötigt und bei dieser Reaktion entsteht ein Wassermolekül (H2O).
L-Tyrosin wurde erstmalig aus Käse isoliert, daher leitet sich auch der Name ab. L-Tyrosin kommt im Körper peptidisch gebunden in vielen Proteinen vor. Säugetiere können L-Tyrosin aus der essentiellen Aminosäure L-Phenylalanin