Lebensläufe und Erlebnisberichte ehemaliger Fahrensleute. Jürgen Ruszkowski

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Lebensläufe und Erlebnisberichte ehemaliger Fahrensleute - Jürgen Ruszkowski

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      Ich wurde an diesem Tag auf meiner Position von einem Kameraden abgelöst. Er hatte dann das Unglück, von Engländern torpediert zu werden, kam aber gottlob nur in Gefangenschaft. Er hatte insofern also trotz allem noch Glück gehabt, denn so mancher guter Freund und Kamerad musste für immer draußen bleiben. So manches brave Schiff kam von der Fahrt nicht wieder zurück.

      Viele Flugzeuge holten wir aus den minenverseuchten Gewässern, und sehr oft waren diese Unternehmungen mit größter Gefahr verbunden. Gar manches Mal hatten wir schon mit dem Leben abgeschlossen und die Hand am Hebel, der unser Boot in die Luft sprengen sollte, ehe es in feindliche Hände fiel. Im Krieg muss man sehr viel Glück haben, und ich kann wohl sagen, ich hatte es. Das Ende des Krieges war für mich und viele aufrechte Kameraden deprimierend, denn die Revolution war wirklich ein unwürdiger Schluss. Ich mag heute noch nicht daran denken.

       Schmerzlicher Abschied von der Kriegsmarine

      Immerhin blieb ich bis Kriegsende auf meinem Schiff. Als aber eines Morgens die rote Fahne gehisst wurde, hatte ich dort nichts mehr zu suchen, denn diese Revolution war der Todesstoß für unsere ruhmreiche Marine. Meine Besatzung beschwor mich, doch an Bord zurück zu kommen, aber dazu konnte ich mich nicht entschließen. Als sie merkten, dass ich nicht zurückkommen würde, brachte sie mir eines Tages meinen Offizierswimpel und die Kriegsflagge ins Haus.

      Nun ging alles sehr schnell. Ich wurde aus dem Marinedienst entlassen, wenn man unter dem roten Regiment überhaupt noch von Entlassung sprechen konnte und kehrte zu meiner alten Reederei zurück, der ich mein ganzes Leben lang treu blieb. Auch meine Reederei hatte im Krieg viele Schiffe verloren, darunter auch meine geliebte SUOMI, die in der Ostsee von einem russischen U-Boot in Brand geschossen worden und versunken war. Zwei von den Schiffen, die uns noch verblieben waren, und zwar WANDRAHM und "BROOK", mussten an die Engländer abgeliefert werden, und wir selber hatten sie nach Firth of Forth zu bringen. Den Dampfer WANDRAHM habe ich rüber bringen müssen, er wurde auf Leeth Reede von den Tommys übernommen. Unsere Besatzung wurde auf einer Hulk interniert, und wir wurden wie Gefangene behandelt. Unwürdig haben sich die Engländer uns gegenüber benommen, und irgendwie kann man das nie vergessen. Nach drei Wochen, sie hatten immerhin zirka 390 deutsche Zivilisten zusammen, die Schiffe rüber bringen mussten, wurde ein Transport zusammengestellt, der unter Polizeibegleitung nach Edinburgh befördert wurde. Die Bevölkerung benahm sich unglaublich, bespuckte uns, bewarf uns mit Unrat und rief uns Schimpfworte nach. Man kann das nicht beschreiben. Von Edinburgh ging es in einem verschlossenen Zug mit herabgezogenen Gardinen nach Grimsby, und von dort aus sollten wir nach Hamburg zurückgeschickt werden. Die Behandlung war einfach nicht zu verstehen, denn der Krieg war lange zu Ende. Nun, unser Gepäck war von Edinburgh nicht mitgekommen, und so weigerten sich die Deutschen, an Bord zu gehen. Sie wollten ohne ihr Gepäck nicht fahren. Die Engländer stellten das Ultimatum, entweder an Bord gehen oder wieder eingesperrt werden. Es war ein richtiger Aufruhr unter den Leuten. Wir hatten eine Kommission gebildet, die mit den Engländern verhandeln sollte. Sie bestand aus vier Kapitänen, und ich musste den Sprecher machen. Wir verhandelten dann mit den englischen Offizieren und kamen nach drei Stunden überein, dass das Schiff mit den 270 Mann auf Reede gehen sollte, und die restlichen 30 Mann sollten an Land auf das Gepäck warten. Angeblich sollte das Gepäck mit einer Sonderlokomotive geholt werden, aber wer wusste genau, ob die Versprechungen eingehalten werden würden. Die bisherige Behandlung ließ uns sehr an den Versicherungen zweifeln. Ich warnte noch den Kapitän, ja nicht die Reede zu verlassen, denn die Leute waren zu aufgebracht. Wer weiß, was alles noch hätte passieren können. Um 12 Uhr nachts kamen die Sachen aber dann doch an und wurden mit Leichtern an Bord gebracht. Jeder untersuchte kritisch, ob auch noch alles im Gepäck war. Um drei Uhr morgens wurden dann die Anker gelichtet, und wir waren froh, die ungastliche Insel verlassen zu können. Viele, viele Schiffe der deutschen Handelsmarine gingen diesen letzten Weg nach England, und zuletzt hatten wir nur noch uralte Schiffe in unseren Häfen liegen, und das waren auch nur ganz wenige.

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