Mafia - Allmacht einer Holding. Heike Bonin
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Nachrichtendienste haben vor einem bevorstehenden Angriff gewarnt. Roosevelt provozierte den
Angriff, um in den Krieg eintreten zu können, denn sonst ist der Kongress nicht zu einem solchen
Schritt zu bewegen.
Nach dem Pearl Harbour-Angriff am 7.12.41 gründet Roosevelt das Office of Coordinator of
Information, das ihm direkt untersteht und setzt seinen ehemaligen Klassenkamaraden William
Donovan als dessen Direktor ein. Im Juni 1942 wird daraus das Office of Strategie Services mit
erweiterten Kompetenzen. "Wild Bill" Donovan, Wallstreet-Anwalt, Millionär und Republikaner stellt
die unterschiedlichsten Leute ein, wie die späteren Vertreter der Neuen Linken Norman O. Brown
und Herbert Marcuse, Liberale wie Arthur M. Schlesinger, Jr. und selbst Kommunisten, die im
Spanischen Bürgerkrieg in der Abraham Lincoln Brigade gekämpft hatten. Hoover verlangt, dass
die Kommunisten gefeuert werden, worauf Donovan meint, er würde selbst Stalin einstellen, um
Hitler zu bekämpfen. Allein 2000 Wissenschaftler arbeiten in Washington als Analytiker für das
OSS. Aber auch viele von Donovans konservativen Geschäftspartnern arbeiten für das OSS, die
auf dem Höhepunkt 13'000 Mitarbeiter umfasst, ohne die Informanten.
Die unterschiedlichen Positionen führen schon bald zu Grabenkämpfen, insbesondere wegen der
Unterstützung von linken oder rechten Partisanengruppen in Frankreich, Jugoslawien, China oder
Italien. Der bekannteste Fall ist derjenige von OSS-Major Holohan, dessen Team eine
Partisanengruppe in den italienischen Alpen infiltrierte. Holohan wird vermutlich von seinem
Kollegen Aldo leardi wegen den politischen Differenzen ermordet. 1956 erreichen der CIA-Anwalt
Edward Bennett Williams und und sein Freund Robert Maheu einen Freispruch leardis. Das OSS
unterstützt die katholischen Partisanen, zu denen alle wichtigen Nachkriegspolitiker der DC wie
Giulio Andreotti, Enrico Mattei oder Aldo Moro gehören, um die Machtergreifung der
kommunistischen Partisanen nach dem Zusammenbruch des Faschismus zu verhindern. In
Jugoslawien unterstützt das OSS sowohl die kroatischen Partisanen von Tito, der in den 30er
Jahren für die Komintern arbeitete, wie auch die serbischen Tschetniks des royalistischen
Mihailovic. Wegen dem Druck Churchills wird die Unterstützung der Tschetniks 1944 aufgegeben.
Das OSS arbeitet eng mit dem britischen Geheimdienst zusammen, dessen Agenten versuchen,
die Amerikaner für den Erhalt des britischen Imperiums einzusetzen. Donovans
Geheimdienstagenten brechen in die Botschaften von deutschfreundlichen Regierungen ein, um
die Entschlüsselungscodes zu klauen. Schon bald nach Gründung richtet das OSS eine
Gewerkschaftsabteilung unter Arthur J. Goldberg ein, die Verbindungen zu amerikanischen und
europäischen Gewerkschaften aufbaut, was sich als äusserst wertvoll erweisen soll. Über diese
Verbindungen gelingt es der CIA nach dem Krieg, die Gewerkschaften in Europa von den
Kommunisten zu säubern: in Italien über die Koalition der christlichen Gewerkschaften; in
Frankreich, wo Charles de Gaulle eine Machtübernahme der Kommunisten bei der Befreiung von
Paris verhindern kann, indem das OSS den Waffennachschub verzögert und die kommunistische
Resistance ausblutet, und über die Spaltung der Force Ouvriere; in Westdeutschland über den
Wiederaufbau der antikommunistischen Einheitsgewerkschaft. In Österreich wird über die Bau- und
Holzarbeitergewerkschaften sogar eine geheime paramilitärische Organisation aufgebaut und
finanziert.
Der FBI-Direktor J. Edgar Hoover überwacht das OSS und sabotiert dessen Arbeit aus Eifersucht.
Während einem Einbruch in die Spanische Botschaft in Washington fahren zwei FBI-Autos mit
heulenden Sirenen vor und die OSS-Agenten werden von der alarmierten Polizei verhaftet. Aber
Roosevelt unternimmt weder etwas gegen Hoover noch gegen Donovan. Hoover, der bis zu
seinem 43 Jahr bei seiner Mutter wohnt, waltet nach dem Kriegseintritt der USA als Medien-Zensor
und macht die Zeitungen mundtot. 1942 werden auf Hoovers Initiative 120'000 Amerikaner
japanischer Herkunft in Konzentrationslager interniert. Im Herbst 1944 schlägt Donovan dem
Präsidenten vor, das dem Generalstab unterstellte OSS in einen eigenen Geheimdienst
umzuwandeln, was Hoover sofort an die Öffentlichkeit bringt, um die Idee zu sabotieren. Auch
General Douglas MacArthur, der dem OSS jede Operation im Pazifik verboten hat, wehrt sich
gegen einen Central Intelligence Service.
Hoover hasst die First Lady, Eleanor Roosevelt, da sie politisch aktiv, liberal und den Schwarzen
gegenüber aufgeschlossen ist. Der FBI-Chef lässt ihr Privatleben akribisch ausspionieren, so dass
ihre im Geheimarchiv untergebrachte Fiche 449 Seiten umfasst. Im Januar 1942 brechen FBI-
Agenten in New York im Hauptquartier des American Youth Congress ein, dessen Leiter, Joseph
Lash, ein vermuteter Liebhaber der First Lady ist, und photographieren dessen Korrespondenz.
Lash wird aufgrund dieses weitergegebenen Materials abgelehnt, als er sich um eine Stelle bei der
Navy bewirbt. Mit gleichem Ziel bricht das FBI im Dezember im Büro des International Student
Service ein. Auch das Army Counter-Intelligence Corps überwacht die First Lady: es verwanzt
1943 das Blackstone Hotel in Chicago, in dem Lash und Roosevelt absteigen und geben das
Material Roosevelt weiter. Lash wird daraufhin in den Pazifik geschickt. Hoover ist ebenfalls im
Besitz dieser