Teufel Alkohol. Carl Betze
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Teufel Alkohol - Carl Betze страница 5
So ereigneten sich in 2016 insgesamt 13.403 Alkoholunfälle mit Personenschaden in Deutschland. Bei diesen Unfällen starben 225 Menschen, 16.770 Personen wurden verletzt.
Und die Kriminalstatistik sagt aus, dass anno 2016 insgesamt 242.494 Tatverdächtige ihre Tat unter Alkoholeinfluss begangen. Das sind stolze 10,3 Prozent aller Tatverdächtigen (07).
Laut WHO trinken 2,3 Milliarden Menschen weltweit Alkohol – in Amerika, Europa und im Westpazifik sind es mehr als die Hälfte der Einwohner. Europa weist die höchste Zahl der Alkoholkonsumenten auf.
Mit Blick auf den weltweiten Alkoholkonsum rechnet die WHO mit einem Anstieg in den kommenden zehn Jahren, insbesondere in Südostasien, im Westpazifik und auf dem amerikanischen Kontinent.
Damit einhergehen werde vermutlich auch ein Anstieg der alkoholbedingten Krankheiten und Todesfälle (08).
03 – was passiert, wenn wir Alkohol trinken?
„Als ich von den schlimmen Folgen des Trinkens las, gab ich es sofort auf – das Lesen“
Der Mensch als solcher ist ein hochgradig komplexes, vielschichtiges System.
Greift man in dieses ein, indem man dem Körper man die Droge Alkohol zuführt, bewirkt dies unweigerlich eine ganze Reihe von Reaktionen.
Wenn von Alkohol gesprochen wird, ist meist Ethanol (oder veraltet „Äthylalkohol“) gemeint. Es gibt auch andere Alkohole, wie Methanol oder Glykol, diese sind jedoch hochgiftig und nicht trinkbar.
Alkohol entsteht durch Gären von Fruchtzucker oder anderen zuckerhaltigen Rohstoffen, wie Kartoffeln, Getreide oder Mais (09).
Die Droge Alkohol, also die einfach strukturierte chemische Substand Ethanol mit der Summenformel C2H5OH ist eine farblose Flüssigkeit. Der Ethanolgehalt alkoholischer Getränke schwankt zwischen 2-3% (Leichtbiere) und 80% (manche Rumsorten). Als alkoholfrei gelten Getränke mit weniger als 0,5% Vol. Ethanol-Gehalt.
Alkohol wird von den Schleimhäuten schnell resorbiert. Die geringsten Mengen werden über die Mundschleimhaut aufgenommen, mehr im Magen, die Hauptmenge im Dünndarm. Geringe Mengen Alkohol können schon zehn Minuten nach dem Trinken resorbiert sein. Höher konzentrierte Alkoholika werden dabei schneller aufgenommen als solche mit geringem Ethanolgehalt. Dreißig bis sechzig Minuten nach dem Trinken ist der höchste Blutalkoholspiegel erreicht, sechzig bis neunzig Minuten nach dem letzten Schluck ist die Verteilung des Alkohols im Körper abgeschlossen.
Alkohol kann im Körper nicht gespeichert werden, er wird durch Oxidation abgebaut. Endprodukte des Alkohols sind Kohlendioxid (CO2) und Wasser. Die Hauptmenge wird in der Leber abgebaut, meist eine Anzahl von speziellen Isoenzymen (10).
Auch, wenn der Körper Alkohol nicht speichern kann – bereits das kurze Verweilen der Substanz im menschlichen Organismus kann gravierende Auswirkungen haben.
In Maßen genossen – ein Getränk pro Tag für Frauen und zwei für Männer – hat Alkohol dabei ein paar überraschende gesundheitliche Vorteile.
Viele Studien haben gezeigt, dass der moderate Alkoholgenuss sowohl Männer als auch Frauen zu 25-40% vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen kann. Das gilt natürlich nicht, wenn Sie bereits an einer Herzerkrankung leiden.
Laut Harvards School of Public Health erhöhen moderate Alkoholmengen den Anteil von high-density lipoprotein oder Lipoprotein hoher Dichte (HDL) – auch „gutes“ Cholesterin genannt – und hohe HDL-Werte stehen im Zusammenhang mit einem besseren Schutz vor Herzerkrankungen. Wer hätte das gedacht?
Gemäß einer niederländischen Studie kann ein moderater Alkoholgenuss das Risiko für Diabetes Typ 2 um 30% senken.
Abstinenzler und Komasäufer haben dagegen ein höheres Risiko als diejenigen, die in Maßen trinken.
Vielleicht sollten Sie auch mal in der Kneipe vorbeischauen, wenn eine Erkältung im Anzug ist.
Wenn Sie Bier oder Wein in Maßen trinken – diese alkoholischen Getränke enthalten viele Polyphenole – stärken Sie das Immunsystem und können so weniger anfällig für Infektionen sein. So Erkenntnisse des Department of Metabolism and Nutrition in Madrid für diese Erkenntnisse. Leider kann man mit Alkohol keine Erkältung kurieren, aber er kann sehr wohl die Symptome abschwächen (11).
Genug Gründe, um regelmäßig zu bechern, könnte man meinen. Nur: es gibt leider auch negative Begleiterscheinungen des Alkoholkonsums, und derer sind da mehr als genug.
Fangen wir oben – im Kopf - an. Und hier wird es bereits dramatisch: Alkohol zerstört Gehirnzellen.
Bei jedem Besäufnis sterben Millionen von Gehirnzellen unwiederbringlich ab. Bei starken Trinkern können Pathologen deutlich erkennen, wie stark das Gehirn geschrumpft ist.
Selbst der Genuss eines Bieres tötet bereits bis zu 100.000 Gehirnzellen, da der Alkohol die Zelltotprogrammierung manipuliert. Was dazu führt das der Prozess des Zelltods immens beschleunigt wird. Nach einem Vollrausch können sogar 10.000.000 Gehirnzellen absterben. Vor allem die Bereiche im Gehirn die sich um das soziale Verhalten und das Verantwortungsbewusstsein kümmern, sind stark vom Alkohol betroffen.
Alkohol verbreitet sich dank seiner Wasser- und Fettlöslichkeit schnell im Hirngewebe und führt zu einer akuten Veränderung der Hirndurchblutung. So beeinflusst der Alkohol biochemische Prozesse
im Gehirn in verschiedenen Bereichen (12).
Alkohol wirkt auf das Nervensystem ein, insbesondere
über die Neurotransmitter. Diese sind Botenstoffe, welche auf chemischem Wege die Reizübertragung zwischen den Nervenzellen vermitteln, die Nervenzellen somit erregen oder hemmen. Im weitesten Sinne gehören die Neurotransmitter zu den Hormonen (13).
Alkohol besitzt die Fähigkeit, die chemische Zusammensetzung von Neurotransmittern zu imitieren. Die Rezeptoren halten ihn für einen Neurotransmitter und schütten deshalb Dopamin aus, eine Substanz, die eine Vorstufe von Adrenalin und Noradrenalin ist.
Haarfeine Blutgefäße verteilen die Alkoholmoleküle über das gesamte Gewebe. Treffen Alkoholmoleküle auf einzelne Nervenzellen, setzen sie sich begierig auf deren Fetthülle. Der Alkohol entfaltet seine Fettlösekraft und verursacht eine biochemische Kettenreaktion. Die angegriffenen Zellen schütten das euphorisierende Hormon Dopamin aus. Benachbarte Zellen im Gehirn nehmen das Dopamin über spezielle Rezeptoren auf. Das ist der Startschuss für ein wahres Feuerwerk an Glücksgefühlen: Weitere Botenstoffe werden ausgeschüttet – für das zentrale Nervensystem ein rauschhafter Zustand (14).
Dopamin verstärkt Gefühle von Wohlbefinden, Glück, Freude und Zuversicht und signalisiert, dass wir unserem Körper etwas gutes tun. Auch Nikotin, ein leckeres Essen oder guter Sex lösen solch' eine Dopaminausschüttung aus.
Diese Ausschüttung führt im Gehirn vorübergehend zu einer Stressminderung, der Betroffene fühlt sich wohl, ist entspannt, manchmal sogar regelrecht glücklich.
Der Verzehr auch relativ kleiner Mengen alkoholischer Getränke zeigt schon nach recht kurzer Zeit Wirkungen, Schon ab einem Blutalkoholspiegel von etwa 0,5% wird die Stimmung euphorisch, Euphorie und Optimismus machen sich breit, Ängste lassen nach.
Habe ich die