Teufel Alkohol. Carl Betze

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Teufel Alkohol - Carl Betze страница 6

Автор:
Серия:
Издательство:
Teufel Alkohol - Carl Betze

Скачать книгу

freue mich NOCH mehr auf bevorstehende Ereignisse wie einen Urlaub, meine Wohnung erscheint mir NOCH gemütlicher, das Spielen mit meinem 4beinigen Freund bereitet mir NOCH mehr Freude, die Beziehung zu meiner bezaubernden Ehefrau wirkt auf mich NOCH erfüllender.

      Schon geringe Mengen Alkohol bewirken zudem, dass der Trinkende aktiver wird, es kommt zu verstärktem Rededrang und eventuell zu überschießenden motorischen Reaktionen, da der Trinkende zunehmend rücksichtslos wird und sich überschätzt.

      Die Stimmung geht dann oft in Gereiztheit, Aggressivität und Enthemmtheit über, bisweilen auch in Depressivität.

      Wer kennt nicht aus eigener Erfahrung oder vom Hörensagen Geschichten über wüste Kneipenschlägereien, wenn im Rahmen eines heftigen Zechgelages ein Wort das andere ergibt und, oft, weil man der Worte nicht mehr fähig ist, eine körperliche Auseinandersetzung die Folge ist.

      Auch in den heimischen vier Wänden geht ein oft durch Belanglosigkeiten entstandener Streit vielfach mit dem Konsum von Alkohol einher.

      Für Menschen mit depressiver Veranlagung verstärkt sich durch den Einfluss des Alkohols, subjektiv betrachtet, dass Problem, das man mit gerade eben diesem doch eigentlich hatte bekämpfen oder betäuben wollen.

      Trinkt man relativ geringe Mengen Alkohol, hält der dadurch bewirkte Rauschzustand nur kurze Zeit an, der Abfall der Dopaminkonzentration führt zu einem Zustand der Verstimmung.

      Dann werden nicht mehr Glücksgefühle vermittelt, sondern das Gegenteil und so wird von neuem Alkohol getrunken, so dass es wieder zu einer Dopaminausschüttung kommt (15).

      Vom Rauschstadium spricht man ab einem Blutalkoholwert von etwa 1 bis 2‰. Funktionen wie die Reaktionsfähigkeit und das Gleichgewicht sind bereits stark beeinträchtigt, Emotionen und Verhalten verändern sich. Man wird zunehmend verwirrt und verliert die Orientierung. Es setzen Stimmungsschwankungen und Schläfrigkeit ein. Größere Mengen Alkohol führen zu Übelkeit und Erbrechen.

      Wird zu viel getrunken, schlägt der positive Effekt, verbunden mit geringen Trinkmengen, ins Gegenteil um, aller Zauber ist verflogen, die Wirklichkeit nur noch ein Zerrspiegel. Und das passiert im Gehirn: Die Nervenzellen fahren ihre Andockstellen für das Dopamin ein und der „Glücksstoff“ prallt von den Zellwänden ab (16). Der Betroffene beschleicht zunehmend Müdigkeit, er kann seine Bewegungen nicht mehr kontrollieren und wird bisweilen unzurechnungsfähig.

      Die biochemische Wirkung des Alkohols ist demnach biphasisch: zunächst bzw. in kleinen Dosen wirkt er eher aktivierend, später hemmend.

      Die Wirkung des Alkohols ist dabei individuell unterschiedlich, was wahrscheinlich genetisch bedingt ist. Außerdem beeinflussen Stimmungslage, Erwartungshaltung und andere psychologische Bedingungen die Wirkung des Alkohols (17).

      Im Betäubungsstadium mit etwa 2 bis 3‰ sind die Störungen der allgemeinen Funktionen sehr ausgeprägt. Ein Reaktionsvermögen zum Beispiel ist kaum noch vorhanden.

      Ab einem Blutalkoholwert von 3‰ kann eine Alkoholvergiftung eintreten, eine erwachsene Person bewusstlos werden und ins Koma fallen. Die Körpertemperatur ist dann bereits deutlich gesunken, die Atmung schwach, und es kann zu Atemnot bis hin zu Atemlähmung kommen, was tödliche Folgen haben kann (18).

      Alkohol beeinflusst den Organismus durch eine Veränderung des Stoffwechsels. Es kommt zu einer erhöhten Energiezufuhr, da der Alkohol eine nicht unerhebliche Anzahl an Kalorien aufweist. Langfristig ist deshalb oft eine Gewichtszunahme des Trinkenden die Folge.

      In den kurzen Phasen meines Lebens, in denen ich regelmäßig von morgens bis abends Alkohol getrunken habe, musste ich feststellen, dass auch bei regelmäßiger sportlicher Betätigung und einer vorwiegend durchaus gesunden und ausgewogenen Ernährung nach einem gewissen Zeitraum des Trinkens das optische Erscheinungsbild den starken Alkoholkonsum durchaus erahnen lässt. Glasige Augen, ein fülliges Gesicht, deutlicher Ansatz eines Bierbauchs.

      Eine Flasche Bier (0,5l) hat nun einmal ca. 250kcal, die sich auf Dauer nicht verleugnen lassen.

      Auch die Aufnahme von Nährstoffen wird durch den Alkohol beeinflusst, er hat Einfluss auf den Eiweiß-, Fett-, Vitamin- und Mineralstoffwechsel sowie auf die Bildung von Stoffwechselprodukten wie zum Beispiel Acetaldehyd.

      So wird die Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen durch den Verzehr alkoholhaltiger Getränke negativ beeinflusst, was zu Mangelerscheinungen führen kann (19).

      Zudem führt die regelmäßige und überhöhte Aufnahme von Alkohol zu Veränderungen von physiologischen Funktionen des Organismus: Die Durchblutung verändert sich, der Blutdruck steigt, der Blutzuckerspiegel erhöht sich (20).

      Ferner fördert Alkohol die Harnausscheidung, heißt, er entzieht dem Körper Wasser, was zur unangenehmen Folgeerscheinung des „Katers“, also durch übermäßigen Genuss von Alkohol bedingter Kopfschmerzen, führt (21).

      Die Aufnahme von Alkohol hat starken Einfluss auf die menschlichen Sinne, die sensorischen Funktionen: Das Seh- und Hörvermögen wird beeinträchtigt, was im Straßenverkehr oft dramatische Auswirkungen hat und zu alkoholbedingten Unfällen führen kann (22).

      Die intellektuellen Leistungen und die Kreativität verschlechtern sich, ebenso das logische Denken und die Gedächtnisleistung.

      Bisweilen kommt es zum „Filmriss“, man kann sich an bestimmte Vorfälle oder sogar längere Zeitabschnitte nicht mehr erinnern (23).

      Soviel zu den kurzfristigen Auswirkungen des übermäßigen Alkoholkonsums.

      Darüber hinaus existieren eine Vielzahl eher langfristig auftretender klinischer Folgewirkungen.

      Die Spätfolgen des Dauerkonsums alkoholischer Getränke sind am ganzen Körper ablesbar. Alkohol wird über die Leber abgebaut, bei übermäßigem Konsum ist diese der Aufgabe nicht mehr gewachsen und erkrankt. Schon bei 40-60 Gramm reinen Alkohols täglich ( 4-6 Gläser 0,1l Wein oder Gläser 0,25l Bier) ist das Risiko für eine Leberzirrhose sechsmal höher als bei einem Abstinenzler, bei der doppelten Trinkmenge steigt es schon auf das vierzehnfache. Das sind die Werte für Männer, bei Frauen treten diese Folgen schon bei der Hälfte der konsumierten Menge ein.

      Oft ist auch der Magen-/Darmtrakt betroffen. Die Schleimhäute in Magen und Dünndarm entzünden sich durch den Alkohol und werden durch diesen geradezu perforiert. Das Risiko für eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse steigt schon bei einem Konsum von 20 Gramm reinen Alkohols täglich (24).

      Langfristiger Alkoholkonsum kann zu einer verminderten Leistungsfähigkeit des Herzens führen und somit Herzkrankheiten verursachen. Mehrjähriger chronischer Alkoholmissbrauch führt zudem zu einem Abbau der Hirnsubstanz, was die intellektuellen Leistungen und die Feinmotorik beeinflussen kann (25).

      Auch auf dem Weg vom Mund in den Magen hinterlässt der Alkohol Spuren: Forscher haben ausgerechnet, dass das Risiko für Mundhöhlen- und Kehlkopfkrebs bei einem Konsum von 75-100g täglich auf das 13fache ansteigt.

      Nerven und Muskeln nehmen erheblichen Schaden und auch die Zeugungsfähigkeit lässt nach: Schon bei 40 Gramm am Tag wird die Spermienproduktion reduziert, bei höheren Dosen wird sie komplett eingestellt und die Hoden schrumpfen.

      Diese Liste ließe sich fast endlos fortsetzen – es gibt kaum ein Organ, das durch den übermäßigen Alkoholgenuss nicht geschädigt wird (26).

      Alkohol hat wie andere Drogen auch, ein Abhängigkeits-potenzial. Das entscheidende Charakteristikum ist

Скачать книгу