Gesammelte Dramen: Die Braut von Messina oder die feindlichen Brüder • Die Jungfrau von Orleans • Die Räuber • Die Ve.... Friedrich Schiller

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Gesammelte Dramen: Die Braut von Messina oder die feindlichen Brüder • Die Jungfrau von Orleans • Die Räuber • Die Ve... - Friedrich Schiller

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euch in seinen Weg ihr Hindernisse,

      Eine Schlinge legt, ein Netz um seine Füße,

      Daß er verfehle diesen Augenblick!

      Ihr Engel alle, die ich flehend bat,

      Ihn herzuführen, täuschet meine Bitte,

      Weit, weit von hier entfernet seine Schritte!

      Sie eilt hinein. Indem die Chöre einander anfallen, erscheint Don Manuel.

      Don Manuel. Der Chor.

      DON MANUEL.

      Was seh ich! Haltet ein!

      ERSTER CHOR zum zweiten.

      Komm an! Komm an!

      ZWEITER CHOR.

      Nieder mit ihnen! Nieder!

      DON MANUEL tritt zwischen sie, mit gezognem Schwert.

      Haltet ein!

      ERSTER CHOR.

      Es ist der Fürst.

      ZWEITER CHOR.

      Der Bruder! Haltet Friede!

      DON MANUEL.

      Den streck ich tot auf dieses Rasens Grund,

      Der mit gezuckter Augenwimper nur

      Die Fehde fortsetzt und dem Gegner droht!

      Rast ihr? Was für ein Dämon reizt euch an,

      Des alten Zwistes Flammen aufzublasen,

      Der zwischen uns, den Fürsten, abgetan

      Und ausgeglichen ist auf immerdar?

      – Wer fing den Streit an? Redet! Ich wills wissen.

      ERSTER CHOR.

      Sie standen hier –

      ZWEITER CHOR unterbrechend.

      Sie kamen –

      DON MANUEL zum ersten Chor.

      Rede du!

      ERSTER CHOR.

      Wir kamen her, mein Fürst, die Hochzeitgaben

      Zu überreichen, wie du uns befahlst.

      Geschmückt zu einem Feste, keineswegs

      Zum Krieg bereit, du siehst es, zogen wir

      In Frieden unsern Weg, nichts Arges denkend

      Und trauend dem beschworenen Vertrag,

      Da fanden wir sie feindlich hier gelagert

      Und uns den Eingang sperrend mit Gewalt.

      DON MANUEL.

      Unsinnige, ist keine Freistatt sicher

      Genug vor eurer blinden, tollen Wut?

      Auch in der Unschuld still verborgnen Sitz

      Bricht euer Hader friedestörend ein?

      Zum zweiten Chor.

      Weiche zurück! Hier sind Geheimnisse,

      Die deine kühne Gegenwart nicht dulden.

      Da derselbe zögert.

      Zurück! Dein Herr gebietet dirs durch mich,

      Denn wir sind jetzt ein Haupt und ein Gemüt,

      Und mein Befehl ist auch der seine. Geh!

      Zum ersten Chor.

      Du bleibst und wahrst des Eingangs.

      ZWEITER CHOR.

      Was beginnen?

      Die Fürsten sind versöhnt, das ist die Wahrheit,

      Und in der hohen Häupter Span und Streit

      Sich unberufen, vielgeschäftig drängen,

      Bringt wenig Dank und öfterer Gefahr.

      Denn wenn der Mächtige des Streits ermüdet,

      Wirft er behend auf den geringen Mann,

      Der arglos ihm gedient, den blutgen Mantel

      Der Schuld und leicht gereinigt steht er da.

      Drum mögen sich die Fürsten selbst vergleichen,

      Ich acht es für geratner, wir gehorchen.

      Der zweite Chor geht ab, der erste zieht sich nach dem Hintergrund der Szene zurück. In demselben Augenblicke stürzt Beatrice heraus und wirft sich in Don Manuels Arme.

      Beatrice. Don Manuel.

      BEATRICE.

      Du bists. Ich habe dich wieder – Grausamer!

      Du hast mich lange, lange schmachten lassen,

      Der Furcht und allen Schrecknissen zum Raub

      Dahingegeben – Doch nichts mehr davon!

      Ich habe dich – in deinen lieben Armen

      Ist Schutz und Schirm vor jeglicher Gefahr.

      Komm! Sie sind weg! Wir haben Raum zur Flucht.

      Fort, laß uns keinen Augenblick verlieren.

      Sie will ihn mit sich fortziehen und sieht ihn jetzt erst genauer an.

      Was ist dir? So verschlossen feierlich

      Empfängst du mich – entziehst dich meinen Armen,

      Als wolltest du mich lieber ganz verstoßen?

      Ich kenne dich nicht mehr – Ist dies Don Manuel,

      Mein Gatte, mein Geliebter?

      DON MANUEL.

      Beatrice!

      BEATRICE.

      Nein, rede nicht! Jetzt ist nicht Zeit zu Worten!

      Fort laß uns eilen, schnell, der Augenblick

      Ist

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