Gesammelte Dramen: Die Braut von Messina oder die feindlichen Brüder • Die Jungfrau von Orleans • Die Räuber • Die Ve.... Friedrich Schiller

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Gesammelte Dramen: Die Braut von Messina oder die feindlichen Brüder • Die Jungfrau von Orleans • Die Räuber • Die Ve... - Friedrich Schiller

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näher, näher, redlicher Diego!

      Wo ist mein Kind? – Sie wissen alles! Hier

      Ist kein Geheimnis mehr – Wo ist sie? Sprich!

      Verbirg sie länger nicht, wir sind gefaßt,

      Die höchste Freude zu ertragen. Komm!

      Sie will mit ihm nach der Türe gehen.

      Was ist das? Wie? Du zögerst? Du verstummst?

      Das ist kein Blick, der Gutes mir verkündet!

      Was ist dir? Sprich! Ein Schauder faßt mich an.

      Wo ist sie? Wo ist Beatrice?

      Will hinaus.

      DON MANUEL für sich, betroffen.

      Beatrice!

      DIEGO hält sie zurück.

      Bleib!

      ISABELLA.

      Wo ist sie? Mich entseelt die Angst.

      DIEGO.

      Sie folgt

      Mir nicht. Ich bringe dir die Tochter nicht.

      ISABELLA.

      Was ist geschehn? Bei allen Heilgen, rede!

      DON CESAR.

      Wo ist die Schwester? Unglückselger, rede!

      DIEGO.

      Sie ist geraubt! Gestohlen von Korsaren!

      O hätt ich nimmer diesen Tag gesehn!

      DON MANUEL.

      Faß dich, o Mutter!

      DON CESAR.

      Mutter, sei gefaßt!

      Bezwinge dich, bis du ihn ganz vernommen!

      DIEGO.

      Ich machte schnell mich auf, wie du befohlen,

      Die oft betretne Straße nach dem Kloster

      Zum letztenmal zu gehn – Die Freude trug mich

      Auf leichten Flügeln fort.

      DON CESAR.

      Zur Sache!

      DON MANUEL.

      Rede!

      DIEGO.

      Und da ich in die wohlbekannten Höfe

      Des Klosters trete, die ich oft betrat,

      Nach deiner Tochter ungeduldig frage,

      Seh ich des Schreckens Bild in jedem Auge,

      Entsetzt vernehm ich das Entsetzliche.

      Isabella sinkt bleich und zitternd auf einen Sessel, Don Manuel ist um sie beschäftigt.

      DON CESAR.

      Und Mauren, sagst du, raubten sie hinweg?

      Sah man die Mauren? Wer bezeugte dies?

      DIEGO.

      Ein maurisch Räuberschiff gewahrte man

      In einer Bucht, unfern dem Kloster ankernd.

      DON CESAR.

      Manch Segel rettet sich in diese Buchten

      Vor des Orkanes Wut – Wo ist das Schiff?

      DIEGO.

      Heut frühe sah man es in hoher See

      Mit voller Segel Kraft das Weite suchen.

      DON CESAR.

      Hört man von anderm Raub noch, der geschehn?

      Dem Mauren gnügt einfache Beute nicht.

      DIEGO.

      Hinweggetrieben wurde mit Gewalt

      Die Rinderherde, die dort weidete.

      DON CESAR.

      Wie konnten Räuber aus des Klosters Mitte

      Die Wohlverschloßne heimlich raubend stehlen?

      DIEGO.

      Des Klostergartens Mauren waren leicht

      Auf hoher Leiter Sprossen überstiegen.

      DON CESAR.

      Wie brachen sie ins Innerste der Zellen?

      Denn fromme Nonnen hält der strenge Zwang.

      DIEGO.

      Die noch durch kein Gelübde sich gebunden,

      Sie durfte frei im Freien sich ergehn.

      DON CESAR.

      Und pflegte sie des freien Rechtes oft

      Sich zu bedienen? Dieses sage mir.

      DIEGO.

      Oft sah man sie des Gartens Stille suchen,

      Der Wiederkehr vergaß sie heute nur.

      DON CESAR nachdem er sich eine Weile bedacht.

      Raub sagst du? War sie frei genug dem Räuber,

      So konnte sie in Freiheit auch entfliehen.

      ISABELLA steht auf.

      Es ist Gewalt! Es ist verwegner Raub!

      Nicht pflichtvergessen konnte meine Tochter

      Aus freier Neigung dem Entführer folgen!

      – Don Manuel! Don Cesar! Eine Schwester

      Dacht ich euch zuzuführen, doch ich selbst

      Soll jetzt sie eurem Heldenarm verdanken!

      In eurer Kraft erhebt euch, meine Söhne!

      Nicht ruhig duldet es, daß eure Schwester

      Des frechen Diebes Beute sei –

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