DAS SOZIALE LEBEN RUND UM UNBEWEGLICHE SACHEN. Manfred Wasner

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DAS SOZIALE LEBEN RUND UM UNBEWEGLICHE SACHEN - Manfred Wasner

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Verwunderung gab, aber keinen handfesten Beleg für Unredlichkeiten.

      5. Gebäudetechnik- Planung binnen zweier Wochen.

      Dann: Das Gebäudetechnik- Projekt aufgrund der Umplanungen der Grundrisse und der Tragstruktur! Es gibt 25 Fachplanungs- Sparten und daher auch 25 Fachplanungs- Unternehmen! Von „Medizinischen Gasen“ bis „Kleinbehälter- Transport“. Die Sparten- Planer arbeiten meist in den Baracken vor Ort.

      Der Projektleiter des Bauherrn AKPE, - aus einer Adelsfamilie stammend und auch dazu passend leicht näselnd, sagt: „Vierzehn Tage! Für beide Bettentürme“!

      Wer koordiniert alle diese Sonderfachleute? Natürlich die Architekten, im Rahmen der sogenannten „technischen Oberleitung der Bauausführung“. „Also bitte, Herr Wasner!

      Das sitzen sie alle Fünfundzwanzig um den Tisch. Alle mit Anzug und Krawatte. Der Jüngste ist zehn Jahre älter, als der Verfasser. Der ist ja erst achtundzwanzig!

      Wie geht das? Wie kann der Verfasser es schaffen, dass sie alle machen, was er sagt ? Also: Rotoranges Polohemd, schwarze Schnürlsamt- Jean, rotblonder Vollbart. Ganz anders aussehen, das ist das Wichtigste! Dann auch von Bedeutung: Seine Schauspiel- Ausbildung, - zwar nicht abgeschlossen, aber Stimme und Lautung gehen professionell.

      Zusätzlich: Von der Mühl- Kommune gelernte Spontanität der Selbstdarstellung.

      Also: Vom Tischende sagen, „Vierzehn Tage!“

      Unruhe. Einigkeit: „Das geht nicht ! Auch nicht annähernd!“

      Der Verfasser stimmt zu. Aber, - „fangen wir einfach an!“

      Ein Packpapier an der Wand. „Das ist ein Schnitt vom Hohlraum zwischen Decke und abgehängter Decke über Pflegegang und Vorzone. Da hängt ein Winkeleisen an zwei Drähten. Klima, sie haben die größten Einbauten. Wie breit und wie hoch sind Sie an der breitesten und höchsten Stelle?“

      „Das kann auf diese Weise gar nicht gesagt werden.“

      „Bitte ! Bemühen sie sich!“

      „So geht das nicht!“

      „Wie breit und wie hoch?“

      „Eins vierzig mal dreissig.“

      „Mit den Flanschen oder ohne?“

      „Mit den Flanschen“

      „Gut! Ich zeichne es ein. Wer ist der Zweitgrößte?“

      Auf diese Weise ist der für alle sechzehn Geschosse gleichartige Hohlraum am Ende der Besprechung gefüllt. In einer Woche geht’s weiter.

      Mit dem Fahrrad fährt der Verfasser auf der riesigen Baustelle von Baracke zu Baracke und stimmt die Einbauten der einzelnen Gewerke mit einander ab.

      Dann sind die vierzehn Tage um. Der Projektleiter der AKPE kommt zur Koordinationssitzung und fragt herablassend: „Erzählen Sie uns, - wie weit sind Sie denn?“

      „Wir sind fertig.“

      „Was? Sie sind fertig?“ Er ist fassungslos. Doch die legt sich bald. .Wenn etwas fertig ist, dann ist es eben fertig! Warum also weiter darüber wundern? Besser, die abgeschlossenen Teilleistungen all der Sparten und des Architekturbüros verrechnen!

      6. Vormittags Gärtnereigehilfe - nachmittags Projektleiter

      Eingeschrieben kommt eine Einberufung zum Bundesheer. Das Studium ist ja abgeschlossen. Der Verfasser optiert auf Wehrersatzdienst. Mit Gewissens- Prüfung. Es gibt Beratung. Schau! Es ist formal einfacher, als gedacht. In die schriftliche Begründung schreiben, wegen der schrecklichen Kriegserlebnisse des Vaters. Und die beiden standardisierten Fragen der Kommission so beantworten:

      „Bleiben Sie bei Ihrer Einstellung?“ „Ja.“

      „Wie kommen Sie zu Ihrer Einstellung?“ „Gar nicht. Die hatte ich schon immer.“

      Dann die Aufforderung, den Wehrersatzdienst anzutreten. Oder gibt es einen wichtigen Grund, das aufzuschieben?

      Im AKH Büro wird die Arbeit immer mehr und die Termine drücken. Für den Verfasser als Projektleiter der Bettenhäuser arbeitet außer dem Jakovos ein junges Paar. Von ihm kommt telefonisch eine Krankmeldung ins Sekretariat. Er weiß nicht, dass er vom Amt mit den Worten „Ferngespräch aus Jugoslawien“ verbunden wurde. Da waren sie nur mehr zwei. Von „oben“ ist zu hören, es sei nicht leicht mit dem Ersatz. Auf Zivildienst könne er jetzt nicht und es gäbe ein Begründungs- Schreiben.

      Mit diesem Schreiben ist der Verfasser in der Praterstraße bei einer Außenstelle des Innenministeriums: „Das ist ein Schreiben des Arbeitgebers. Doch ich persönlich möchte den Wehrersatzdienst jetzt antreten.“

      „Zeigen sie her! Der Peter Mitschulka! Mit dem war ich ja beim Bundesheer eingerückt! Den ruf ich gleich an!“

      Pech gehabt. Jetzt ist der Verfasser zwar als Zivildiener für acht Monate bei der Praterverwaltung der Wiener Stadtgärten MA 42 Gärtnereigehilfe, aber bei Planung Neubau AKH ist bekannt, dass die gewünschte Aufschiebung kein Problem gewesen wäre. Er hat das Büro nachweislich in der Not im Stich gelassen. Nicht schön !

      Also: Von 7:00 bis 15:00 Uhr arbeitet er im Prater von der Zentrale beim Praterstern aus. Dann Duschen und nach einigen Minuten Radfahren im AKH weiter Projektleiter, - gegen Honorar auf Stunden- Basis.

      Einige Monate lang geht das gut und der Verfasser verdient so viel, wie noch nie vorher. ATS 14:000 netto im Wehrersatzdienst inklusive der Zulagen für Alleinverdiener mit Kind, Heimschläfer und Selbstverköstigung, - plus dem Honorar!

      Leider geht nie der Wunsch in Erfüllung, im Prater unter einer Schwarzpappel im blauen Gewand mit dem Rechen in der Hand eine AKH- Koordinations- Besprechung von Umstehenden in Anzug und Krawatte leiten zu können.

      Dann war ein Nachfolger gefunden. Also: Dem Kollegen beim Einarbeiten helfen und dann das Nachmittags- und Abend- Geschäft aufgeben, - bis zur Rückkehr ins Angestellten- Verhältnis mit Ende des Wehrersatzdienstes per Februar 1978.

      7. Stufenpyramide

      Einen neuen Projektleiter der Bettenhäuser gibt es ja. Ein Tüchtiger. Der kann ja nicht gleich wieder abgesetzt werden. Daher eine neue Aufgabe: Projektleiter der Technik- Ebenen der Bettenhäuser.

      Das sind immerhin auch zwei mal vier Geschosse! Ursprünglich war gedacht, zwei mal zwei, - je eines unter und eines über den acht Normalpflege- Ebenen und der einen Intensivpflege- Ebene. Doch der Einbauten wurden immer mehr. Also gibt es ein, wegen der Bebauungs- Bestimmungen eingerücktes, - weiteres Stockwerk darüber. So nieder wie möglich, um die Anmutung des Umrisses reiner Quader nicht zu stören.

      Und nun ganz neu: Die Klimaanlage benötigt Kühltürme! Auf den beiden Dächern! Die sind sechs Meter hoch! Sie schauen aus, wie Kühltürme eben aussehen. Wie riesige Motorrad- Motoren. Warum hat vorher niemand an so etwas gedacht?

      Ein Gedanke: Aus dem AKH zwei Stufenpyramiden machen! Erste

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