DAS SOZIALE LEBEN RUND UM UNBEWEGLICHE SACHEN. Manfred Wasner

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу DAS SOZIALE LEBEN RUND UM UNBEWEGLICHE SACHEN - Manfred Wasner страница 5

DAS SOZIALE LEBEN RUND UM UNBEWEGLICHE SACHEN - Manfred Wasner

Скачать книгу

Kühlturm- Geschoss! Ha, ha, ha! Eine Karikatur des reinen Quaders, wie er in den sechziger Jahren modern war!

      Da Kühltürme ja frei stehen müssen, kommt nur eine optische Maskierung in Frage. Also: Aus dem selben Alu- Material, wie die übrige Fassade und in der selben Farbe eine sechs Meter hohe Wand in einigem Abstand rund um die Kühltürme stellen, dass es so aussieht, wie eine einheitliche Stufen- Pyramide. Niemand spricht ein. Und darum sieht es auch bis heute so aus! Inzwischen steht es unter Denkmalschutz.

      Die Koordination der übrigen Teile der Technik- Geschosse kommt gut voran. Dann plötzlich im April: Die Bewerbung der Sozialbau beim Verfasser und seine Zusage per ersten Juni 1978.

      Jetzt schnell noch als Wahlvorstand auch der „Planung Neubau Allgemeines Krankenhaus Wien“ zu einem Betriebsrat verhelfen! Und dann Abschied von der Zeit im AKH und von den Freundinnen und Freunden dort.

       Bild 1 Grafik 3

      

      8. Erinnerungen an eine unverwechselbare Gruppe aus Wiener Stadterneuernden 1978 bis 1991 (Das Team 1)

       Ins Diktiergerät gesprochen in Suja, Kreta am 18.8.1991 und auf der Wiener Jesuitenwiese am 25.8.1991. Aktualisiert mit Ergänzungen 2004 und 2020

      In Wien gibt es zur Zeit der Entstehung dieses ersten Teils dieser „ErinnerungGeschichten“ im August 1991 die Firma, „Stadt-projekt". Sie ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung und hat rund 50 Angestellte und rund 15 freie Mitarbeitende. Der Name "Stadt-projekt" und das Team gehören erst seit Frühjahr 1986 zusammen. Zwischen Herbst 1985 und Frühjahr 1986 hieß die Firma "Fendi". Die 8 Jahre davor, seit 1977 waren die Mitglieder des Teams bei der „Sozialbau", einer gemeinnützigen Bauvereinigung, angestellt. In dieser Zeit wurde das Team aber meistens unter dem Namen "Urbanbau" bekannt, weil es auf Grund eines Betreuungs- Vertrages hauptsächlich für die Urbanbau, eine andere gemeinnützige Bauvereinigung der Gruppe, arbeitete.

      Anfang Jänner 1991 war der Gesellschafter ein anderer geworden, nämlich die „ARWAG". Ab 1994 heißt der Arbeitgeber ARWAG Projektentwicklung und Planung, später umbenannt in „ARWAG Bauträger GmbH“. Alle diese Veränderungen hatten noch einige Jahre über den Umzug im September 1993 hinaus keine merklichen Konsequenzen auf die Aufgaben und auf die personelle Zusammensetzung des Teams mit sich gebracht.

      Bereits vorher, seit etwa 1969; haben einige Angehörige dieses Teams unter Namen wie "Projektgruppe" oder "Projektgruppe Favoriten" zusammengearbeitet; zuerst als Studierenden- Gruppe, später zur Erfüllung verschiedener öffentlicher Aufträge.

      Trotz all der verschiedenen Namen und Rechtsformen hatten sich Ziele und Stil des Teams bis zu der Neuausrichtung im zweiten Abschnitt dieser Erinnerungen kaum verändert, - oder nur insoweit, als es die wachsende Zahl von beteiligten Personen mit sich brachte. Es war also ein Team ohne Namen.

      Trotzdem war es ein ganz unverwechselbares Team. Worum es ging, dürfte allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ziemlich klar gewesen sein: Doch der

      Verfasser glaubt nicht, dass es eine Person gibt, die das in kurzen Worten klar machen könnte. Jede und jeder würde etwas anderes als Haupt- Charakteristik herausgreifen. Daher bietet es sich an, ErinnerungGeschichten anvon diesesm Team festzuhaltenzu erzählen, - als ersten Teil dieser ErinnerungGeschichten- Sammlung.

      Fünf der Erinnerung Geschichten des ersten Teils bereiten den zweiten Teil vor, - den mit dem „Wohnen und Arbeiten“. Das konnten die Beteiligten aber natürlich noch nicht wissen.

      9. Der Anruf im Allgemeinen Krankenhaus (das Team 2)

      "Gräsel hier. Sie haben eine Diplomarbeit über Stadterneuerung in Ottakring geschrieben. Haben Sie nicht Lust, an der Stadterneuerung im Assanierungs- Gebiet Ottakring zu arbeiten?". So, oder so ähnlich, lauten die ersten Worte eines Telefonates, das DI Wolfgang Gräsel im April 1978 mit dem Verfasser führt. Dieser sitzt damals an seinem Schreibtisch im Hochhaus- Dachgeschoss- Büro der ARGE der Architekten Planung Neubau Allgemeines Krankenhaus Wien. Der Anruf kommt für ihn unvermutet. Wolfgang Gräsel informiert, er rufe für die „Sozialbau" an. Der Verfasser sagt: „Die Sozialbau seid ihr? Da könnt ihr mich doch gar nicht leisten!" Er bedankt sich höflich für das Angebot und legt auf.

      Einige Tage später ist der Verfasser mit einer starken Verkühlung im Krankenstand und Wolfgang Gräsel ruft ihn zu Hause an: "Informieren Sie sich doch, worum es geht! Besuchen Sie mich. Es kostet Sie ja keine Zeit, Sie sind sowieso im Krankenstand". Es ist dies des Verfassers letzter mehrtägiger Krankenstand bis zum Antritt seiner verspäteten Alterspension.

      Er sagt einen Gesprächs- Termin zu, - auch deshalb, weil Wolfgang Gräsels Gattin Eva zum erweiterten Bekanntenkreis seiner Eltern zählt. Außerdem ruft der Verfasser den inzwischen leider früh verstorbenen Willi Kainrath an (den Vater der bekannten Sängerin Tini Kainrath). Der Willi sagt: "Mach doch etwas Vernünftiges aus Deinem Leben! Nimm das Angebot a ! Es ist eine gute Sache!"

      Der Verfasser spricht daraufhin gut eineinhalb Stunden im damaligen Urbanbau-Büro in der Laudongasse mit Wolfgang Gräsel. Die Aufgabe der Betreuung des ersten Wiener Sanierungsgebietes zusammen mit dem Verfassen eines Forschungs- Berichtes darüber, beginnt ihn zu interessieren. Wolfgang Gräsel sagt, er würde gegebenenfalls bei der „Sozialbau" angestellt werden. Er, Gräsel, sei Prokurist dort und er werde sich um ein entsprechendes Gehalt bemühen.

      Der Verfasser weiss, dass er nun die „Fleischtöpfe“ des Allgemeinen Krankenhauses verlässt, - dass er nun weniger verdienen würde und dass er sich das als Alleinverdiener mit Frau und Kind ohne sonstige Einnahmen sehr gut überlegen müsse. Dann kommt das Angebot: Neunzehntausend Schilling fünfzehn mal. Kein allzu großes Minus! Der Verfasser nimmt per 1. Juni 1978 an.

      Bei der Vorstellung beim Sozialbau - Direktor Franz Fischerlehner sagt dieser: "Nach zwei Jahren müssen Sie rechnen, wieder gekündigt zu werden. Die Stadterneuerung wird eine sehr kurzlebige Sache sein". Der Verfasser glaubt es damals besser zu wissen und er fühlt sich Jahre später bestätigt, als ihn der andere damalige Sozialbau-Direktor, Magister Fritz Hofmann, fragt: "Woher haben Sie das gewusst?" - womit er die tatsächlich erfolgte enorme und dauerhafte Entwicklung der Stadterneuerung in Wien meint.

      Der Verfasser gesteht auch, sich während der zweieinhalb Jahre im Allgemeinen Krankenhaus öfters ausgemalt zu haben, es riefe ihn jemand an, und sagte: "Sie haben doch eine Diplomarbeit über Stadterneuerung geschrieben. Wir brauchen Sie!". Aber das war eine reine Gedankenspielerei, - weil er war sich sicher, ein solcher Anruf würde im echten Leben nie kommen.

      10. Die drei Musketiere (das Team 3)

      November 78. Regen. Frühe Dämmerung. Durch Zufall trifft Timo Huber auf der Freyung in der Wiener Innenstadt den Verfasser. "Hallo Timo, wie geht's, lange nicht mehr gesehen". Arbeitet er noch beim Günter Feuerstein? „Nein, eigentlich nicht mehr“. Er suche eine vernünftige Arbeit neben seiner Collagen-Malerei und neben seinen Aktionen. "Wie wär's, wir haben doch früher öfters zusammengearbeitet? Das wär doch was, die alte "Nutzergruppe" aus der „Projektgruppe Favoriten“ als Team der Gebietsbetreuung Ottakring!"

      Der Timo sagt in seiner bedächtigen Art einfach „ja, das mach ich" und kaum dass mehr als ein paar Sätze gewechselt wurden, gehen die beiden wieder

Скачать книгу