DAS SOZIALE LEBEN RUND UM UNBEWEGLICHE SACHEN. Manfred Wasner

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DAS SOZIALE LEBEN RUND UM UNBEWEGLICHE SACHEN - Manfred Wasner

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ist gar nicht schwer!"

      "Ein bisserl weiter rechts!"

      "Jetzt, ho Ruck!"

      „So, das passt jetzt".

      Bei dieser Tätigkeit reden sie sich ganz selbstverständlich per Du an. Als fünf Minuten später der Bewerber aus dem Allgemeinen Krankenhaus kommt, sagt er bereits nach ein paar Worten, "Ich weiß, meine Bewerbung hat keine Chance, weil ihr euch ja kennt". Warum habe der Verfasser ihm das nicht gleich an Telefon gesagt?

      So kommt der Idi zum Team. Er hatte gleich zu Anfang gesagt, dass er zwar Hans Friedler hieße, seine Freunde ihn aber immer "Idi" nennen, ein Spitzname, der über "Friedli" aus seinem Familiennamen kommt. Er steht damals, im Jänner 1979, kurz vor Abschluss eines Wirtschafts- Studiums als Zweitstudium, und dort steht er heute noch. Die Aufgaben beim Team hatten ihm zum fertig Werden keine Zeit gelassen.

      13. Mit dem Kurt am Karlsplatz (das Team 6)

      Vielleicht hat alles nicht 1977, ´78 oder ´79 angefangen, sondern schon viel früher. 1969 war es, soweit erinnerlich in der frühherbstlichen Inskriptionszeit, als den Verfasser am Karlsplatz ein nur vom Sehen bekannter Architektur- Student, - zwei Semester jünger, - anspricht und fragt: "Kommst Du mit zur Demonstration gegen den Abbruch der Otto Wagner Stadtbahn- Station? Das ist wichtig!". Sie stehen unter den Demonstranten, ohne von der Sache selbst, zwei Stadtbahn- Stations- Gebäude funktionslos zu erhalten, tatsächlich überzeugt zu sein.

      Sie meinen aber beide, am Architekturstudium selbst müsse sich Einiges ändern. Beide sind sie froh, einen Gesinnungs- Genossen gefunden zu haben. Kurt Smetana, so hieß der Student, sagt, er kenne Jemand, der auch so denkt, einen gewissen Reinhard Morawecz. Sie treffen sich gemeinsam mit Reinhard und fahren gemeinsam mit ihren Freundinnen in den Wienerwald.

      Bald sind sie sich einig, die nach der Auseinandersetzung um die Kündigung eines Lehrauftrags für Gegenwartsarchitektur eingeschlafenen Aktivitäten des "Aktionskomitees der Architekturstudenten" aufleben zu lassen. Dieses Komitee hatte Mitglieder wie den „Brumi“ Wolfgang Brunbauer, Bertram Mayer, Günter Matschiner und die Kooperative Himmelblau, - damals noch zu viert, - sowie als "Jungstudenten" Herbert Binder und den Verfasser.

      Der Herbert macht auch jetzt wieder mit, auch ältere, von den Mitgliedern der neuen Gruppe fast bewunderte Studenten aus der Kultur- und Wohngemeinschafts- Szene wie August Fröhlich, Timo Huber und Hermann Simböck.

      Es gibt eine Reihe von Treffen in der Waschküche neben dem ausgedienten Bügelzimmer am Dachboden, das der Verfasser damals zusammen mit Johanna Rengelshausen bewohnt. Gut dreißig Leute sitzen auf dem Asphalt neben dem Waschkessel und auf improvisierten Sitzgelegenheiten. Bald ist klar, ihr vornehmliches Ziel ist eine Reform des 1966 eingeführten Kompromiss - Studienplanes, durch den das Architekturstudium in Wien nach Helsinki das zweit-längste der Welt geworden war. Ein weiteres Ziel: Die Einrichtung eines "Kontaktraumes" auf der Technischen Hochschule (heute: Technische Universität), da die Waschküche keine Dauerlösung sein kann.

      Den Kontaktraum gibt es einige Monate später wirklich. Herbert Binder. August Fröhlich und Kurt Smetana sowie als Ersatz Hans Lechner, Nikolaus Steinböck und der Verfasser sind in die Studienkommission gewählt. Als parteilose Namensliste! Die damaligen Studierenden- Parteien erringen kein einziges Mandat - die christlich-soziale ÖSU, der sozialdemokratische VSSTÖ und der freiheitliche RFS. Sie sie nicht, wie damals modern, „APO“, außerparlamentarische „Opposition“, sie sind ja im Besitz der absoluten Mehrheit! Tatsächlich gibt es den Kontaktraum einige Monate später wirklich. Herbert Binder. August Fröhlich und Kurt Smetana sowie als Ersatz Hans Lechner, Nikolaus Steinböck und der Verfasser sind in die Studienkommission gewählt. Als Namensliste ! Die damaligen Studierenden- Parteien ÖSU, VSStÖ und RFS gehen alle leer aus.

      Es gelingt ihnen durch beharrliches Sperrveto, den zwar in Gebrauch befindlichen, aber noch nicht rechtskräftig beschlossenen Studienplan von 1966 wesentlich zu verändern und zu verkürzen. Dies kommt auch des Verfassers eigenem Studienabschluss zugute.

      Sie alle haben aber das Bedürfnis, sich nicht nur mit Protest zu beschäftigen, sondern vorzuführen, wie es ihrer Ansicht nach besser zu machen sei.

      August Fröhlich hatte viel gelesen und überzeugt zuerst das Team und später mit dessen Hilfe auch dessen Lehrer davon; einen Versuch mit einem Fächer- übergreifenden „Projektstudium“ zu starten.

      Zu dem Versuch melden sich insgesamt dreizehn Leute, nämlich August Fröhlich, Kurt Smetana, Peter Mlczoch, Timo Huber, Herbert Binder, Maria Auböck, Ursula Haslinger (später Brunbauer), Rüdiger Reiche!, Wolfgang Kaitna, Reinhard Morawecz, Hans Lechner, Nikolaus Steinböck und der Verfasser.

      Betreut werden sie, etwas widerwillig, von Professor Rudolf Wurzer, dem späteren Planungsstadtrat, - und, - nicht widerwillig, - von Leuten wie Egon Matzner, Ernst Gehmacher, Ralph Gälzer, Alois Machatschek, Horst Hausa, Jürgen Messelhäuser und Wilhelm Kainrath. Es geht um die Stadterneuerung im Bezirk Favoriten.Betreut werden sie, etwas widerwillig, vom Städtebau- Ordinarius Rudolf Wurzer, dem späteren Planungs- Stadtrat, - und, nicht widerwillig, von Leuten wie Egon Matzner, Horst Hausa, Jürgen Messelhäuser und Wilhelm Kainrath. Es geht um die Stadterneuerung in Favoriten.

      Die Arbeit wird im Juni 1973 von Rudolf Wurzer nach einigem hin und her bei einigen vom Team, - auch beim Verfasser, - als gerade noch positiv anerkannt, - bei anderen, - etwa bei Maria Auböck, - nicht bewertet.

      Eine strukturell gleichartige Arbeit, im Herbst des selben Jahres vom Verfasser als Leiter des Städtebaubüros der Arbeitsgemeinschaft der Architekten Erwin Christoph und Hannes Lintl auf den Donaubereich Wien angewendet, führt 1974 zum Gewinn eines der gleichrangigen Hauptpreise, - samt Planungsaufträgen, - des Wettbewerbs „Donaubereich Wien“, ausgewählt von einer internationalen Jury mit Vorsitz Jakob Maurer aus der Schweiz. Eine völlig gleichartige Arbeit, diesmal vom Verfasser auf den Donaubereich Wien angewendet, führt Anfang 1974 zum Gewinn eines der gleichrangigen Hauptpreise, - samt Planungs- Aufträgen, - der ersten Stufe des Wettbewerbes „Donaubereich Wien“ durch die Arbeits- Gemeinschaft der Architekten Christoph und Lintl, ausgewählt von einer internationalen Jury mit Vorsitz Professor Maurer aus der Schweiz.

      Das Team macht dann noch als "Projektgruppe" eine Arbeit für die Stadt Wien: Grundlagen für ein Stadterneuerungs- Programm. Bei dieser Arbeit fungierten Harry Glück und Willi Kainrath als Auftragnehmer der Stadt und die Mitglieder des Teams gleichsam als freie Mitarbeiter.

      Einige aus der Projektgruppe machen dann noch gemeinsam weitere Auftrags- Arbeiten über Hochschuldidaktik und Stadterneuerung. Der Verfasser, inzwischen Alleinverdiener einer Familie mit kleinem Kind, musst sich in dieser Zeit um einträglichere Arbeiten umsehen. Er macht, wie im Vorspann berichtet, auf Hannes Lintl´s Empfehlung für die Architekten - ARGE als Projektleiter die Umplanung der Bettenhäuser des Neubaus des Allgemeinen Krankenhauses, sowie nach Wehrersatzdienst-Pause die Planung der dortigen Technik – Geschosse, - bis Wolfgang Gräsel ihn anruft.

      14. Farbe für die Hegergasse (Hegerg.8)

      Der Verfasser erinnert sich nur sehr ungern daran: Die Sozialbau hatte als eine der ersten Stadterneuerungs-Aktivitäten ein Gründerzeithaus im 3. Bezirk in der Hegergasse gekauft. Es sollte renoviert werden. Es gab Mieter- Versammlungen mit Wolfgang Gräsel und Jimmy Ungersböck. Ein grafisch begabter Mieter zeichnet sogar drei Farbvorschläge für die Fassade. Nach langem hin und her war die Mietzinserhöhung für die Instandsetzung, die Förderung für den Personenaufzug und die Förderung für den Dachausbau genehmigt. Der Jimmy Ungersböck kommt zum Bauen.

      "Ich

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