Weihnachtsmärchen. Charles Dickens
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Menschen, wie Scrooge ist, trinken kann. Und du weißt es,
Robert, daß er so ist, niemand weiß es besser als du!«
»Liebe Frau«, antwortete Bob mild, »es ist Weihnachten.«
»Ich will auf seine Gesundheit trinken, dir und dem Feste zu
Gefallen,« sagte Mrs. Cratchit, »nicht seinetwegen. Möge er
lange leben! Ein fröhliches Weihnachten und ein glückliches
neues Jahr! - Er wird sehr fröhlich und sehr glücklich sein, das
glaub ich.«
Die Kinder tranken nach ihr. Es war das erste, was sie an
diesem Abend ohne Herzlichkeit und Wärme taten. Tiny Tim
trank zuletzt, aber er gab keinen Pfifferling darum. Scrooge war
das Schreckbild der Familie. Die Erwähnung seines Namens
warf über al e einen düsteren Schatten, der volle fünf Minuten
zum Verschwinden brauchte.
Als er weg war, waren sie zehnmal lustiger als vorher, schon weil
sie Scrooge los waren, den Schrecklichen. Bob Cratchit
erzählte, daß er eine Stelle für Peter in Aussicht habe, die diesem
ganze fünf und einen halben Shilling wöchentlich eintragen werde.
Die beiden kleinen Cratchits lachten fürchterlich bei dem
Gedanken, Peter als Geschäftsmann zu sehen; und Peter selbst
blickte gedankenvol zwischen seinen Kragenenden hervor in das
Feuer, als überlege er, in welchen Aktien wohl am besten seine
Feuer, als überlege er, in welchen Aktien wohl am besten seine
Ersparnisse anzulegen seien, wenn er in Besitz dieser
unglaublichen Summe käme. Martha, die bei einer Putzmacherin
Gehilfin war, erzählte ihnen, was für Arbeit sie jetzt mache und
wieviel Stunden sie in der guten Zeit arbeiten müsse und wie sie
morgen früh auszuschlafen gedenke; denn morgen war für sie ein
Feiertag. Auch erzählte sie, wie sie vor einigen Tagen eine Gräfin
und einen Lord gesehen, und daß der Lord fast so groß wie
Peter gewesen sei; bei diesen Worten zupfte Peter seinen
Hemdkragen so in die Höhe, daß sein Kopf darin verschwand.
Während dieser ganzen Zeit gingen Punsch und reife Kastanien
um, und dazwischen sang Tiny Tim mit 44
seiner klagenden Stimme ein Lied von einem Kind, das sich im
Schnee verlaufen: und sang es recht hübsch.
In al edem war nichts Besonderes. Es waren keine hübschen
Gesichter in der Familie; sie waren nicht schön angezogen, ihre
Schuhe waren nichts weniger als wasserdicht, ihre Kleider waren
ärmlich, und Peter mochte wohl das Innere eines
Pfandleiherladens kennen. Aber sie waren glücklich, voller Dank
für ihre bescheidenen Freuden, einig untereinander und zufrieden:
und als ihre Gestalten verblichen und in dem scheidenden Lichte
der Fackel des Geistes noch glücklicher aussahen, verweilte
Scrooges Auge immer noch auf ihnen und hing vor al em an Tiny
Tim.
Es war jetzt ganz dunkel geworden, und es fiel ein starker
Schnee; und als Scrooge und der Geist durch die Straßen
Schnee; und als Scrooge und der Geist durch die Straßen
gingen, leuchtete der Glanz der lodernden Feuer in Küchen,
Putzstuben und Gemächern al er Art über alle Maßen
wundervoll. Hier zeigte die flackernde Flamme die
Vorbereitungen zu einem traulichen Mahl, die heißen Teller, wie
sie sich vor dem Feuer durch und durch wärmten, und die
dunkelroten Gardinen, bereit, Kälte und Nacht auszuschließen.
Dort liefen alle Kinder des Hauses auf die verschneite Straße
hinaus, ihren verheirateten Schwestern, Brüdern, Vettern, Basen,
Onkeln und Tanten entgegen, um sie zuerst zu begrüßen. Hier
zeigten sich an den Fenstern Schatten versammelter Gäste; dort
eine Gruppe hübscher Mädchen in Pelzkragen und Pelzstiefeln,
alle zugleich redend und mit leichten Schritten in eines Nachbars
Haus eilend. Wehe dem Junggesel en, der sie dort strahlend
eintreten sah - und sie wußten es, die durchtriebenen kleinen
Hexen!
Wenn man nach der Zahl der Leute hätte urteilen wollen, die zu
freundschaftlichen Besuchen eilten, hätte man glauben mögen, es
sei niemand da, sie zu bewillkommnen. Aber statt dessen
erwartete jedes Haus Gäste und in jedem Kamin loderte die
Flamme. Wie s ich der Geist freute! Wie er seine breite Brust
entblößte und seine volle Hand auftat und dahinschwebte,
freigebig seine heitere und harmlose Fröhlichkeit über alles in
seinem Bereich ausschüttend!
Selbst der Laternenanzünder, der durch die dunklen Straßen
rannte, um ihre trüben Nebel mit Licht zu erhellen, und der
rannte, um ihre trüben Nebel mit Licht zu erhellen, und der
bereits herausgeputzt war, um den Abend irgendwo zuzubringen,
lachte laut auf, als er